셋/3 - OH UR BLOODY (RUN, RUN, RUN)

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Sam;

Unvorbereitet wurde ich von ihm mitgerissen, sein Griff um meine Hand verstärkte sich als er mich durch die Leute hindurch, hinter sich herzog um mich nicht zu verlieren. Er blieb erst wieder stehen als wir im Park auf der anderen Seite der Brücke ankamen, atemlos lies er mich los und wir beide mussten uns auf den Knien abstützen um wieder zu Atem zu kommen. Erst jetzt nahm ich den süßlichen Geruch von Blut war, und zwar dem meines eigenem das aus meiner Nase tropfte und sich in winndenns Eile auf meinem Pullover ausbreitete. Vielleicht war doch nicht alles gut.

"Du blutest", stellte auch der Junge der mich umgerannt hatte ernüchternd fest und reichte mir ein Taschentuch. "Danke", ich griff danach und steckte es mir in die Nase. Um den Blutfluss ab zu schwächen legte ich meinen Kopf in den Nacken, trotzdem blickte ich den Typen weiter an, welcher mich besorgt musterte.

"Warum sind wir weg gerannt? Bist du ein Verbrecher auf der Flucht?", ich versuchte die Frage humorvoll klingen zu lassen, trotzdem befürchtete ich ehrlicher Weise ein wenig das ich recht hatte. Auch wenn er mir wohl kaum sein Taschentuch gegeben hätte wenn dies die Wahrheit war, in diesem Fall hätte er mich einfach auf der Brücke liegen gelassen und wäre alleine weg gerannt.

Etwas verkrampft zog er die Mundwinkel nach oben, scheinbar überrascht, das ich immer noch Witze riss obwohl mein Nasenbluten mit jeder Sekunde schlimmer wurde. "Verbrecher nicht, aber auf der Flucht schon irgendwie", sein Lächeln verschwand langsam und er warf einen kurzen Blick zur Brücke.

Da er mir offenbar nicht mehr erzählen wollte, gab ich ihm ein knappes "Aha", als Antwort worauf hin er sich wieder zu mir drehte. "Tut mir wirklich leid, das mit deiner Nase" "Schon okay, hört sicherlich gleich wieder auf", versuchte ich sowohl ihn als auch mich selbst zu beruhigen, oder wohl eher zu belügen.

In diesem Moment wünschte ich kurz Will wäre hier, er hatte in seiner Jugend eine Menge Erfahrung mit blutenden als auch gebrochenen Nasen gemacht. Auch wenn ich hoffte das der Typ meine Nase so weit verschont hatte das ich nicht ins Krankenhaus musste, da sie gebrochen war.

"Wohnst du hier in der Nähe?", fragte er nach einem Augenblick in dem wir uns peinlich anschwiegen und ich versuchte mich an irgendetwas zu erinnern was mir Will über Nasenbluten erzählt hatte wenn er nach einer seiner Schlägereien nach Hause kam, als wir noch zusammen in London gelebt hatten. Wie oft hatte July ihm in seinem Zimmer verarztet und mit ihm gedroht auf ein Internat zu schicken wenn er sich weiter so aufführen würde?

Unruhig wippte der Typ von einem Fuß auf den Anderen. "Du musst mich nicht nach Hause bringen, ich komm schon klar. Bring dich lieber in Sicherheit, vor was auch immer du weg gerannt bist." Bei meinen Worten stieß er belustigt Luft aus und kickte einen Stein mit dem Fuß weg der vor ihm auf dem vertrocknete Parkrasen lag.

"Deine Nase blutet als hätte dir ein Profi Boxer eine rein geschlagen", er griff nach einem der Beutel die ich immer noch mit mir herum trug, und hängte ihn sich selbst um. "Also wohin müssen wir?". Ich verdrehte nur die Augen und zeigte vage auf einen der Wege die aus dem Park heraus führten. Dabei fiel mein Blick auf seine Unterarme die beide aufgeschürft waren, "Deine Arme sahen sicherlich auch schon besser aus", machte ich ihn darauf aufmerksam er musterte sie ebenfalls kurz und zuckte dann mit den Schultern, "Ich kümmer' mich später drum".

Damit hänkelte er sich bei mir ein und zog mich erneut vorwärts.

Vom Park aus brauchte man zu Fuß etwa zehn Minuten zu meiner Wohnung, da wir beide nun etwas langsamer waren und ich ihm zwei mal nach einem neuen Taschentuch bitten musste, weshalb er mir zum Schluss einfach schmunzelnd die ganze Packung gab, brauchten wir fast doppelt solange.

old future; kim namjoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt