여덟/8 - 'A LOT OF THIS IS ENGLISH'

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Sam;

Selbst ein wenig von meinem plötzlichen Gefühlsausbruch überrascht lief ich schweigend neben Namjoon her, wohlwissend das er mich nun wohl endgültig für komplett durch geknallt halten muss. Mir war bewusst wie das was ich gesagt hatte für andere Leute klingen musste, als wäre ich nicht zufrieden mit dem was ich hatte oder ein Feigling der weg rennt sobald er Angst bekommt. Allerdings war diese winzige Komische Bemerkung ein besserer Weg ihn zu verstören als ein leidenschaftlicher Vortrag über eins der Bücher die ich gerade las den er früher oder später miterlebt hätte.

"Ist alles gut?"

Ich zucke fast zusammen als er etwas sagt, versuche es jedoch schnell mit einem Lächeln zu kaschieren. "Du bist ziemlich still seid der Brücke", sprach er weiter.

Ich war überrascht das er mich darauf ansprach, eher hatte ich damit gerechnet ihn nach diesem Abend nie wieder zu sehen und das wir uns einfach stumm voneinander verabschieden würden. "Alles gut, ich dachte nur das du mich nach dem was ich gesagt habe für völlig bescheuert hälst"

"Was, das mit dem Abhauen?", ich nickte und zog die Schultern einwenig an, als es einen kalten Windzug gab der dir Blätter um uns herum im Wind Rascheln ließ. Der Sommer war noch nicht mal zuende und trotzdem fiel das erste Laub von den Bäumen im Park.

"Warum glaubst du das?", die Ungläubigkeid in seiner Stimme war nicht zu überhören, und ich konnte deutlich erkennen wir er die Augenbrauen nach oben zog während er das fragte. "Ich weiß, es klang so als hätte ich Angst vor dem Leben -was ziemlich dumm ist-, und das ich einfach abhauen will um mich nicht den Schwierigkeiten zu stellen, aber so ist das nicht, ich-", noch bevor ich meinen Satz zuende brachte fiehl er mir ins Wort.

"Du musst dich nicht verteidigten Sam, ich weiß genau wie du dich fühlst. Und das was du gesagt hast, oder was du zumindest gemeint hast. Das ist nicht mal annähern komisch oder wie du es auch sonst genannt hast. Uns beiden ist einfach nur bewusst das wir nicht einfach davon laufen können. Das ist alles"

Ich musste mich schwer beherrschen um nicht mein Kind herunter klappen zu lassen und ihn mit offen stehendem Mund an zu sehen. Ohne die kleinste Schwierigkeit hatte er eine Antwort, -die erste seid langem, von der ich mich verstanden fühlte-, über die Lippen bekommen und Sachen gesagt als währen sie die nah liegenste Dinge dabei kannte er mich gerade mal seid ein paar Tagen.

Erneut wurde mir im stillen bewusst das irgendwas falsch lief, ein Junge wie er sollte nicht freiwillig mit Leuten wir mir rum hängen.

Ohne ihm zu fragen öffnete ich die Haustür als wir an meinem Block ankamen, ich ging ganz automatisch davon aus das er mir nach innen folgte.

Im Fahrstuhl hatte ich Zeit kurz einen Blick auf die Uhr zu werfen, -es war kurz vor halb fünf am Morgen-, bevor ich unser verschwommenes Spiegelbild im Metall der Aufzug der Tür ansah. Seit Minuten kreiste nur dieser eine Gedanke durch meinen Kopf, er sollte nicht hier sein.

Sofort versuchte ich ebenfalls auf mich einzureden das diese Gedanken nur die Folgen des Schlafentzugs waren. Zja, selbst Schuld, das passierte nun mal wenn man sich zu lange selbst vom Schlafen abhielt, aber andererseits wusste ich genau so das ich recht hatte.

Als sich die Tür zu unserem Stockwerk öffnete sprang uns eine halb nackte Frau entgegen, deren Flugbahn ich nur schwer entgehen konnte. Bei meinem Ausweichmanöver prallte ich mit dem Rücken gegen Namjoon und presste ihn so flach wie ein Schnitzel gegen die Fahrstuhlwand.

Scheinbar lösten die Schreie der verheulten Frau eine Art Beschützerinstinkt, (vielleicht war es auch reiner Überlebensdrang und gesunder Selbsterhaltungstrieb, und er ries mich einfach mit sich, da ich ihm sonst im Weg stand) bei Namjoon aus, weswegen er mich schnell aus dem Fahrstuhl heraus manövrierte und den Gang hinab schob bevor sich die Aufzugtüren wieder schlossen.

"Was zur-", er atmete hörbar laut ein und strich sich die losen Haarsträhnen aus dem Gesicht während ich mich auf unsere Wohnungstür zubewegte. "Das war unser chinesischer, LKW fahrender Nachbar", versuchte ich die Situation zu erklären. Namjoon schaute mich verwirrt an, "Was- das?...Für mich sah es eher aus wie eine Frau". Ich tippte den Code in das Sicherheitssystem und musste mir ein Lachen verkneifen. "Nein du Dummkopf, das ist einer seiner One Nights Stands, aber er ist der Grund dafür"

Seufzend drückte ich die Tür auf und ergänzte erneut das "Schuhe anlassen", da Namjoon bereits dabei war sich seine im Treppenhaus von den Füßen zu streifen. "Ach ja, hatte ich vergass. Keine koreanischen Sitten". Er schenkte mir ein schmunzeln und zwang mich unweigerlich seine Grüppchen zu betrachten.

Er verharrte in der Bewegung, auf einem Bein schwankend und sah mich ebenfalls an. Darauf folgte ein seltsames Schweigen das mir erneut verriet das ich eindeutig ins Bett gehen sollte. "Okay...vielleicht nehme ich das mit dem nicht komisch sein von vorhin zurück", sagte er schließlich und zog sich endlich seinen Schuh aus.

Ich wusste nicht ob es durch die Anspannung kam die durch die Stille entstanden war, durch den Schlafmangel, oder ob es wirklich lustig war was er gesagt hatte. Aufjedenfall begann ich zu lachen und  schlug ihm gespielt beleidigt gegen die Schulter. "Was soll das den heißen?", "Das du offiziell komisch bist"

Grinsend schob er sich an mir vorbei in die Küche, während ich erleichtert feststellte das der Rest der Wohnung dunkel war was bedeutete das die anderen schliefen oder nicht da waren. Ich hatte um diese Zeit keine Lust mehr noch einen meiner Mitbewohner zu erklären wer Namjoon war ohne mir schmierige Kommentare darüber an zuhören was für ein schnuggelicher Kerl er doch war.

"Na vielen dank auch, ich  versuchs nicht persönlich zu nehmen."

Etwas resigniert lehnte ich mich gegen die Anrichte bevor ich nach einem leeren Glas griff und es unter den Wasserhahn hielt, "Willst du auch was trinken?" ich sah zu ihm, doch er stand bereits, den Kopf schief gelegt, vor unserem Bücherregal und war nicht mehr ansprechbar. Schmunzelnd drehte ich den Hahn wieder zu und beobachtete ihn dabei, wie er unsere Bücher musterte.

"Eine Menge davon ist in Englisch", sagte er schließlich als er sich wieder zur mir herum drehte. Ich zuckte nur mit den Schultern, dieser Satz wäre auch eine ziemlich passende Beschreibung auf meine gesamte Existenz. Eine Menge davon ist in Englisch, ich blätterte gerne in den Büchern mit den romanischen Buchstaben. Sie gaben mir ein gewissen Gefühl von Heimat, auch wenn Korea genau so zu meinem Leben gehörte.

"Meine Mitbewohner sprechen viel Englisch", sagte ich schließlich noch um ihm irgend eine Erklärung zu liefern, doch ich war zu müde um noch vernünftige Gespräche zu führen. Nach dem ich ausgiebig gegähnt hatte stellte ich mein Glas neben die Spüle und streckte mich. Anschließend richtete ich meinen Blick wieder auf Namjoon der meine Handlung mit den Augen verfolgt hatte, "Also ich weis ja nicht wie du das siehst, aber ich muss wirklich schlafen sonst kann ich den Tag heute komplett in die Tonne hauen. Wenn du willst kannst du hier schlafen, die Betten sind bezogen"

Er zog seine Mundwinkel etwas zögernd nach oben und musterte mich für einen Moment bevor er mich in eine Umarmung zog bei der ich fest gegen seine Burst gedrückt wurde da ich einen guten Kopf kleiner war als er. "Ich muss jetzt gehen, aber wir sehen uns", ich spürte wie seine Stimme im Brustkorb vibrierte, lächelnd atmete ich seinen warmen Geruch ein bevor ich mich wieder ein Stück von ihm weg drückte.

"Wir sehen uns, versprochen"

Es war komisch sich so eine Sache zu versprechen, bei den meisten Leuten hatte ich nie darüber nach denken müssen ihn solche Dinge versprechen zu müssen.

Ich begleitete ihn mit zur Tür und lehnte mich gegen die Wand, obwohl ich fast garnichts sehen konnte da es so dunkel war, tat ich so als würde ich ihn dabei beobachten wie er sich seine Schuhe anzog. Dabei musste ich mich darauf konzentrieren das mir nicht dir Augen zu fiehlen.

"Die Klamotten habe ich übrigens in dein Zimmer getan", im Halbschlaf nickte ich und brachte ihn so zum lachen.

"Pass auf und lass dich nicht von der Schreienden Furie Anfallen", brachte ich noch heraus bevor er die Tür aufzog und in den Gang trat.

"Ist gut, ich pass auf. Danke für den Abend", ich nickte als Antwort und unsere Augen trafen sich das letzte Mal bevor er die Tür hinter sich zuzog. Da sich alles nur noch in Zeitlupe bewegte brachte ich eine Ewigkeit bis ich mich bis ins Bett geschleppt hatte.

Vielleicht war es gut gewesen das ich so müde war das mein Gehirn gar nicht mehr in der Lage war um zu realisieren was passierte.

Lots of Love.

old future; kim namjoonWhere stories live. Discover now