열일곱/17 - STUCK BETWEEN

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Sam;

Fassungslos scrollte ich durch den mittlerweile hundersten Beitrag, und starrte in Namjoons Gesicht welches mich von einem roten Teppich aus anlächelte. So viel Gedanken rauschten durch meinen Kopf das ich keinen einzigen davon mehr hörte. Ich wusste das ich ihn anrufen wollte, um ihn zu fragen warum er mir nichts gesagt hatte. Doch gleichzeitig wusste ich nicht ob ich jemals wieder mit ihm reden konnte. 

Wie sollte ich ihm jemals wieder in die Augen sehen? 

Es ging nicht nur allein darum das er mich angelogen hatte, sondern das ich nicht wusste wie ich mit Jemanden sprechen sollte der von hundert tausend Menschen angehimmelt wurde. Was konnte ich sagen und was nicht, warum wollte ich überhaupt etwas sagen?

Ich drückte auf die zurück taste meines Handys, auf dem ich nach dem Gespräch mit Toby eigenständig die drei Buchstaben B T S eingetippt hatte, die mir den Zugang zu einer ganz neuen Welt eröffneten, von der ich bis jetzt noch nie etwas gehört hatte. Die krankhaft schimmernde Welt des Kpops, mit all seien Idols die perfekt gestylt in die Kamera schauten und ein makeloses Image hatte. 

Wie, wie hatte ich nichts davon bemerken können? Meine Augen flogen nur über die Schlagzeilen der Naver Artikel, die darüber schrieben wie begehrt die Boy Group mitlerweile war, und die den sieben hohe Chancen auf einen der Preise ausrechnete, welche in den Musik Shows am Ende des Jahres verliehen wurden. 

Mit jeder Minute und jeder Zeile die ich mehr darüber las, fügten die sich die losen Puzzelteile zusammen, die ich über die Zeit angesammelt hatte. Die Gruppe war der Grund dafür das Namjoon immer so ein Stress hatte, vermutlich gab es nicht mal eine Uni für die er studierte. Obwohl ich versuchte mir all das auszureden, all die Lügen die aufeinmal sichbar wurden, konnte ich nicht abstreiten das sie dennoch existierten, und jede Sekunden die wir zusammen verbracht hatten in alle Einzelteile zersetzte. Was von den Dingen die er mir erzählt hatte konnte ich noch glauben?

Der Studentenaustausch nach Japan war ebenfalls eine Lüge gewesen, eigentlich gab es dort Konzerte und Fan Meetings, von denen ich nun hunderte Bilder und Videos fand. Tief atmete ich durch und glaubte nicht das ich noch mehr sehen, hören oder wissen wollte. All die Informationen fühlten sich wie eine Sturzflut an, die langsam über mich herein brach.

Ich musterte die sechs anderen Gesichter die auf dem Bildschirm abgebildet waren. Seokjin, Yoongi, Hoseok, Jimin, Taehyung und Jungkook, die restlichen Mitglieder, die dem perfekten Image des Kpops entsprachen. Fehlerfrei und Sorglos, nahe zu perfekt. Kraftlos drückte ich auf den Off-Knopf meines Handys und ließ mein Kopf in mein Kissen fallen, um die Lautstärke meines Schreis zu ersticken den ich nicht länger zurückhalten konnte, während mir erneut Tränen aus den Augen liefen. Dieser Tag würde kein Ende mehr nehmen, immer wieder aufs neue, jedes Jahr mit einem anderen Ereignis, schaffte er es mich an absoluten Tiefpunkt zu befördern. Und immer und immer wieder, wurde alles das was mir nur die kleinste Freude bereitete, in Stücke zerschlagen.

Ich wollte nichts mehr davon hören, von Versprechen und Autounfällen, und Comebackstages mit schreienden Fans, das alles, war ein einziger Albtraum. Ich wollte dass das alles aufhörte und ich mir nicht weiter Gedanken darüber machen musste. Über Blumen auf Gräbern und wem ich vertrauen konnte oder nicht. Ein tiefes Gefühl des Verrats und der Hintergangenheit  breitete sich in mir aus, es war ein drückend, schweres Gefühl das sich in jedem Millimeter meines Körpers absetzte. Eine Emotion die den Sauerstoff aus der Luft zog und mich ersticken lies.

Gleich würde Harper an meine Tür klopfen um mich zu wecken, und ich würde aufstehen um mich für den ersten Tag an der Uni fertig zu machen. Es würde keinen Jungen geben der in mich hineinrannte, keine mitternächtlichen Gespräche am Han River, keine Liebesgeschichte. 

old future; kim namjoonUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum