old future; kim namjoon

열넷/14 - SAM ON THE SHORE

Sam;

Ich konnte mich nicht daran erinnern wann ich das letzte mal so glücklich gewesen war, erst als ich Wills Gesicht am Flughafen erkannt hatte, zwischen all den anderen Menschen die sich müde vom transpazifischen Flug, vorwärts schoben und sich so ganz deutlich von der Gestalt meines Bruders unterschieden, der noch nach 12 Stunden im Flugzeug breit lächelnd auf Harper und mich zu kam, wusste ich das kaum eine Empfindung die ich in den letzten Monaten gespürt hatte, damit aufholen konnte.

Er schloss zuerst mich in die Arme bevor er Harper auf die Zehenspitzen zog um ihr Wiedersehen angemessen zu ehren, nachdem er so lange weg gewesen war. Seid seinem letzten Besuch zu meinem Geburtstag vor etwas weniger als einem Jahr, hatten sich seine Gesichtszüge mehr gestraft und machten einen strengeren Eindruck. Ich konnte gar nicht glauben ihn wirklich wahrhaftig vor mir zu haben, er wirkte eher wie ein Tagtraum während er seine Rucksack locker über der Schulter trug und breitlächelnd neben mir her lief.

Da wir nicht zutritt auf Harpers Motorroller passen würden, hatte sie entschieden eines der Taxis zu nehmen, die in Unmengen vor dem Flughafen parkten, auch wenn sowohl Will als auch ich keine besonders gute Verbindung zu dieser Art von Transportmittel hatten.

"Wir müssen etwas essen bevor wir nach Hause gehen, ich habe schon Hunger seid ich los geflogen bin, und unterwegs gab es nur eine Mahlzeit", verkündete mein Bruder sobald wir uns zutritt auf die Rückbank gequetscht hatten. "Wo ist überhaupt Toby? Will er mich etwas nicht sehen?", erst jetzt bemerkte ich das wir ihm noch garnicht davon erzählt hatten, dass unser Mitbewohner für einige Tage nach Changwon gefahren war um seinen Vater zu besuchen.

"Er ist unterwegs wegen seiner Familie", erklärte Harper noch bevor ich den Mund aufbekam und Will nickte verstehend, "Doch er kommt noch bevor du wieder abreist", fügte ich hinzu während ich noch ein Stück zur Seite rutscht und meine Beine anzog, um den anderen beiden etwas mehr Platz zu machen. Der Wagen war so niedrig das Will fast seinen Kopf schief legen musste um darin sitzen zu können.

"Und wie geht die Uni voran?", gespannt drehte er den Kopf zu mir und musterte mich ohne mir eine Möglichkeit zugeben ihm auszuweichen. "Gut, gut", war das erste was ich auf diese Frage antworten konnte. Wohlwissend verschweigend das Geongmin und ich, nach dem wir mehrere Stunden eines Seminars damit verbrachten hatten ein Rezept für die Glückskecke zu suchen, dabei waren ein Kreuzworträtsel aus Namen von Romanfiguren zu entwickeln, die in Büchern mitspielten die vor 2005 entstanden waren. "Aber nach noch nicht mal einem ganzen Semester kann ich das wohl kaum beurteilen", versuchte ich mich nun doch ein wenig heraus zu reden, darauf hin verengte er nur die Augen und wog langsam den Kopf hin und her. "Jaja, 'gut, gut'", die Betonung seiner Worte brachte uns drei zum lachen.

Es tat gut seine Stimme in Realität zu hören, und nicht nur verzerrt über ein instabiles Handynetz. Sein Englisch hatte im direkten Gespräch einen wärmeren Ton als übers Telefon.

Das Taxi ließ uns vor einem kleinen Imbiss heraus, der nicht weit von unserer Wohngegend entfernt war, zusammen mit Wills Gepäck, das einen Stuhl für sich bekam, setzten wir uns an einen der Tische und bestellten alle möglichen Sachen die appetitlich klangen, nach dem mein Bruder gesagt hatte er würde alles bezahlen nach dem er so lange nicht mehr richtig gegessen hatte.

Obwohl unsere Mutter Amerikanerin war, hatte uns unser Vater mit der koreanischen Küche groß gezogen, weswegen wir eher an Kimchi und Gibimbap gewöhnt waren als Burger und Steak. Es war nicht nur Wills Anwesenheit, die mich auf diese ganz besondere Weise glücklich machte, sondern auch die Gelassenheit und Lockerheit von Harper, die ihr in letzter Zeit ganz schön verloren gegangen war. Während wir aßen überkam mich auf einmal dieses Gefühl als ich genau das erkannte, und mich fast zu Tränen rührte. Das ich trotzdem noch eine Familie hatte die mir ein Zuhause gab.