아홉/9 - ONE HOURE OF SLEEP

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Namjoon;

Mit bemüht aufrechter Haltung lief ich durch die von Laternen erhellten Gassen. Um diese Zeit war für seouler Verhältnisse fast Niemand unterwegs, die Straßen waren mäßig befahren und die Fußwege und Hinterhöfe in ein schummriges Licht getaucht. Viel zu oft lief ich um diese Zeit alleine in dieser Gegend herum um frische Luft zu schnappen.

In einem seltsamen Zustand zwischen, wach-sein und totaler Übermüdung, quälte ich mich zur nächsten U-Bahn Station.

Mir war bewusst das wenn der PD von meinem nächtlichen Ausflug erfahren würde, ich mir eine seiner endlosen Reden anhören musste. Darüber was für eine Verantwortung ich trug, und das mir solche Sachen ausdrücklich verboten waren, obwohl er genau wusste das er am Ende wehrlos gegen meine Entscheidung war, da er mich nicht einsperren konnte um mich vom heraus gehen abzuhalten.

Mit dem Betreten der U-Bahn Station zog ich automatisch meine Kapuze über den Kopf und streifte den Mundschutz über, den ich aus Gewohnheit immer bei mir trug. Mittlerweile war das Risiko erkannt zu werden deutlich gestiegen und Tarnung zu einem Reflex geworden.

Sobald ich auf einem der unzähligen freien Plätze, in einem fast leeren Waggon saß, welche sonst überfüllt waren mit alten Leuten, spürte ich wie sich die Müdigkeit in mir breit machte, und versuchte so gut es ging gegen dieses Gefühl anzukämpfen.

Ich musste es unbedingt zurück in den Dorm schaffen bevor sich die anderen auf den Weg zum Training machten. Wenn ich schnell genug war, könnte ich es sogar einfach so aussehen lassen als wäre ich zu zeitig aufgestanden, um mir Jins Fragen vom Hals zu halten wo ich gewesen war, und Yoongis Ratschläge das ich lieber schlafen sollte. Auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte das er genug für uns alle schlief würde er dieses Argument vermutlich nicht so hinnehmen.

Um nicht noch mehr in die Müdigkeit abzutriften zog ich mein Handy aus der Jackentasche, der Akku war so gut wie tot, weswegen ich den Bildschirm gleich wieder ausschaltete nach dem ich auf das Datum geblickt hatte um im Kopf nach zu rechnen.

Sei dem Treffen mit Sam war mehr als eine Woche vergangen, wir hatten nicht geschrieben da ich mir bewusst war das sobald sie eine Frage stellen würde wie "was machst du gerade", ich lügen musste oder meine Antwort so vage wäre das ich sie mir, genau so gut wie ihr, ersparen konnte. Auch wenn ich nicht glaubte das es besser war lieber in Funkstile zu verbleiben, doch so war es nun einmal, ich wollte nicht einen der wenigen Menschen, die für mich im Moment den Kontakt zur realen Außenwelt bildeten, durch ein paar lausige Lügen vergraulen.

Mit einem Rauschen fuhr die Bahn in die nächste Station ein und mein Spiegelbild verschwand für einen Moment da der Raum auf der anderen Seite des Fensters beleuchtet war. Doch schon bald setzet sich der Waggon wieder in Bewegung und ich erblickte erneut die verschwommenen Gesichtszüge die in der Scheibe reflektiert wurden. Bei dem Gedanken wie unglaublich passend diese Beobachtung war, biss ich mir leicht auf die Lippe um ein ironisches schmunzeln zu unterdrücken.

Eigentlich hatten alle immer eine genau Vorstellung wer man war und was man so tat, jeder mit dem ich zutun hatte kannte meinen Namen und wusste was er von mir zu erwarten hatte. Doch ich selbst hatte nur eine verschwommene Vorstellung davon wer ich war, denn wer war ich schon? Ein 22 jähriger Junge der glaubte etwas von der Welt zu wissen, während ihm gleichzeitig bewusst war das es nicht so ist.

Das Kribbeln in meinen Fingerspitzen nahm zu, dies war das Gefühl was ich bekam wenn ich dringend etwas los werden musste, eine Idee. Sobald ich im Dorm war würde ich mir meinen Block nehmen und mir eine Notiz dazu machen, da ich bezweifelte das ich noch wach genug war um einen ganzen Text zu verfassen. Vielleicht war es das wovon all die Leute in meiner Trainee Zeit gesprochen hatten, die Leidenschaft etwas zu tun die so groß war das man sie körperlich wahrnahm. Damals hatte ich es nur für eine Lüge gehalten.

old future; kim namjoonOnde histórias criam vida. Descubra agora