열돌/12 - I WANT TO BE AN AUNT

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Sam;

Am späten Mittag,-ich hatte keine Lesung und musste erst am Abend arbeiten-, wurde ich von Haprer geweckt, die scheinbar ihren freien Tag hatte. Mit vielsagenden Blick hielt sie mir erklärungslos ihr Handy entgegen. Da mein Gehirn noch nicht fähig war jegliche Information zu verarbeiten sah ich sie erst sprachlos an, eh sie mir einfach das Handy in die Hand drückte und ich nichts weiter tun konnte als es an mein Ohr zu halten und ein von Morgenstimme verzerrtes, "Wer ist da?", heraus zu bringen.

'Hola kleine Schwester, ist auch schön dich zuhören'

Als sei ein Schalter umgelegt wurden war ich sofort hell wach, sein ungehobeltes koreanisch mit englischem Akzent brachte mich zum lachen. "Seid wann sprichst du koreanisch?", fragte ich auf englisch, um ihn nicht zu zwingen unnötig weiter mit diesem schrecklichen Akzent sprechen zu müssen.

"Eyy", er musste ebenfalls lachen bevor er weiter sprach, "Ich komm nach Hause, noch vor Chuseok hörst du? Dann kannst du mir Stunden lang von der Uni erzählen, und von all den schrecklichen Büchern". Wie immer sagte er zuerst das was unsere Mutter sagen würde, übernahm die Rolle des Zuhörers bevor er weiter machte mit dem Teil von unserem Vater.

Da er erst zwei Jahre gehabt hatte um diese Rolle zu üben war es manchmal ein wenig holprig. "Und wie geht es mit deinen eigenen Geschichten vorran? Ich dachte du bringst bald dein ersten Roman herraus doch bisher hab ich noch nichts davon gehört?" zog er mich auf. Genau wie Dad es getan hätte versuchte er mich auf zu muntern, zu ermutigen.

Für einen Augenblick schwiegen wir beide, in unausgesprochenem Einverständnis bevor er anfing das zusagen was er selbst dachte, er, William Yang, und nicht die Sachen bei denen er das Gefühl hatte sie sagen zu müssen weil es das war was unsere Eltern sagen würden aber wozu sie keine Chance mehr hatten.

"Ich bin stolz auf dich weißt du das? Tut mir leid das ich zu deinem Abschluss nicht da war", bei der Erwähnung meines Abschlusses konnte ich nur die Augen verdrehen. "Will, nicht das Thema schon wieder.", bei dem Gedanken daran wie viel Harper für die Telefonrechnung bezahlt haben musste als wir diesen Thema bereits ausdiskutiert hatten, bekam ich leichte Schuldgefühle.

"Wie ist es bei dir? Irgendetwas spannendes?", fragte ich.

-

Harper sah nur kurz von ihrem Laptop auf als ich mich zu ihr an den Tisch setzte und ihr Handy über die Platte zurück schob. "Akku oder Guthaben leer?", kurz sah sie auf eines der Blätter welche über und über mit Zahlen bespickt waren und überall herum lagen.

Ich schüttelte den Kopf und erwiderte, "Keins von beiden, neuerdings schafft er sich kurz zu fassen", danach nahm ich einen Schluck aus Ihrer Kaffeetasse, was allerdings nur dazu führte das ich das Gesicht verzog und den Rest den ich noch nicht herunter geschluckt hatte zurück in den Becher spuckte. "Der ist kalt", leicht angeekelt schob ich ihn ebenfalls von mir weg bevor ich mich im Stuhl zurück lehnte und die Szene einen Moment auf mich wirken ließ.

"Alles okay?"

Seid ich Harper kannte, und nach meinem Abschluss hier eingezogen war, hatte sie immer eine gesprächige Laune wenn man in ihrer Nähe war. Sie war ein Mensch bei dem man das Gefühl bekam das sie zu gut für die Welt war, mit ihrem Freundlichen Lächeln und der warmen Aura die sie umgab. Sie war in den letzten Jahren wie eine große Schwester geworden die immer für mich da war. Ich konnte es nicht erwarten die Schuldgefühle die ich sowohl ihr als auch gegenüber meines Bruders hatte, irgendwann zu begleichen.

Sie hielt inne und sah mich endlich an, sogar das Tippen auf der Tastatur verstummte für einen Moment als sie den Blick hob. "Wir beide wissen was passiert wenn Will Urlaub bekommt, und es beunruhigt mich jetzt schon obwohl er noch nicht mal hier war", ich nickte, ich kannte das Gefühl was sie hatte nur zu gut. Wir fühlten das selbe und konnten trotzdem nicht darüber sprechen.

old future; kim namjoonWhere stories live. Discover now