열여덟/18 (B) - "JUST ME AND YOU"

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Sam;

"...it used to be just me and you..."

Ich lies mir seine Worte durch den Kopf gehen, obwohl ich von Anfang an gewusst hatte, dass egal was er vorhatte zu sagen, er damit recht behalten würde. 

Ich war wütend darauf das er mich angelogen hatte, doch er hatte seine Gründe gehabt,-auch wenn ich diese bis vor wenigen Minuten nicht gekannt hatte-, war mir von vornherein bewusst gewesen, dass diese vermutlich tief fundiert waren, und Sinn ergeben würden, so bald er mir davon erzählte. 

Ebenso konnte ich nicht abstreiten, dass er absolut Recht mit jeder seiner Vermutungen hatte, auch wenn ich mir versuchte nichts anmerken zu lassen, spürte ich das sich etwas verändert hatte, genau das wovon er sprach. 

Die Tatsache das keiner ihn mehr wie einen 'normalen' Menschen behandelte, konnte ich nun auf eine erschreckend gute Weise nach voll ziehen. Die ganze Sache hatte nicht nur verändert wie ich mich in seiner Nähe fühlte, sondern auch wie ich über jedes unserer Treffen dachte. Auf einmal konnte ich nicht mehr darüber lachen, wie ich ihn gezwungen hatte einen neon gelben Pullover anzuziehen, oder das ich ihn mit seiner Tollpatschigkeit in der Küche aufzog. Der Gedanke, dass ich nicht das Recht hatte so mit jemand umzugehen, der von hundert tausend Menschen verehrt wurde, ging mir nicht mehr aus dem Kopf.

Sein Blick brannte in meinem Nacken und er beobachtete jede meiner Bewegungen, um sich keine meiner Reaktion entgehen zu lassen. Ich musste etwas sagen damit er damit aufhörte. 

"Ich hab mir ein paar eurer Lieder angehört", brachte ich schließlich heraus, um irgendein Thema anzuschneiden das die Spannung nehmen würde. "Von dem neuen Album. In Reflection sagst du:'Wenn wir im vorbeigehen zusammen stoßen, wäre das Schicksal? Vielleicht sind wir bereits in unserem Vergangenen Leben zusammengestoßen, vielleicht sind wir schon unzählige male ineinander hinein gelaufen'", zitierte ich ein paar Zeilen des Songs, "Machst du damit eine Anspielung auf uns? Auf unseren Zusammenstoß?", fragte ich schmunzelnd. 

Schon beim ersten Hören des Liedes musste ich darüber nachdenken, wie passend diese Zeilen waren. Ich ließ eine Packung Reis in den kleinen Korb fallen, bevor ich mich zu ihm umdrehte, um die Antwort zu sehen. Mit ungewöhnlicher Genauigkeit musterte er die verschiedenen Cornflakes im Regal vor sich, eh er zögernd den Blick abwendete und mir ins Gesicht sah. 

Für einen kurzen Moment trafen sich unsere Blicke, und es fühlte sich so an, als währe die Zeit eine alte Schallplatte, welche an dieser Stelle für einige Sekunden hängen blieb, und einen bestimmten Teil, ein Wort, immer wieder aufs neue wiederholte. Ich konnte ihn einfach nur ansehen, wie er in seinem großen grauen Pullover vor mir stand, die Kapuze über den Kopf gezogen, welcher von einer schwarzen Mütze bedeckt wurde. Darunter die Augen, die jedes Detail ihrer Umgebung aufnahmen, und trotzdem nur mich ansahen. Ich versuchte die Gedanken zu verdrängen, was diese Augen noch alles gesehen hatten. Tausende Fans die sich zusammen quetschten, Ausblicke mit Schwindel erregender Höhe, hinaus aus Flugzeugfenstern, Kameras, Blitzlichtgewitter.

Er zuckte mit den Schultern, "Vielleicht", dabei breitete sich ein Schmunzeln auf seinen Lippen aus, welches mir die eigentliche Antwort gab. Ich verzog meinen Mund ebenfalls zu einem Lächeln, bevor ich die letzten Sachen aus dem Regal nahm und in den Korb warf, um zu bezahlen. Er folgte mir stumm und half mir die ganzen Sachen wieder aufs Band zu räumen, es war eine Stille Zusammenarbeit. 

Als wir alles eingepackt und den Laden wieder verlassen hatten, blieb ich auf den Bürgersteig stehen -nach dem wir bereits einige Meter gegangen waren- und drehte mich zum ihm herum, da er ,das erste mal seit wir uns kannten, nicht dabei war mich mit seinen riesigen Schritten zu überholen, sondern in einem kleinen Abstand hinter mir lief. Als wollte er sichergehen, dass ich nicht heimlich abbog und verschwand, wenn ich wie gewohnt hinter ihm war. 

old future; kim namjoonWhere stories live. Discover now