2 - Mate/A

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„Aiden, wach endlich auf. Wir sind schon spät dran!", weckt mich meine kleine, nervige Schwester Sophie auf. Am liebsten wäre ich im Bett geblieben und hätte den ganzen Tag geschlafen.

„Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Geht heute ohne mich." Ich drehe mich auf die andere Seite meines Bettes und schließe meine Augen wieder.

„Na gut, dann gehen wir heute ohne dich in die Uni. Aber wer weiß, vielleicht findest du deine Mate ja heute schon. Aber wenn du nicht willst..." Sie will die Tür wieder schließen, als ich jedoch schnell aufsprang und plötzlich hellwach werde.

„Wartet auf mich. Ich mach mich nur schnell fertig." Sophie lacht und verlässt mein Zimmer. Ich gehe sofort ins Badezimmer um mich kurz einmal zu duschen. Ich habe große Hoffnung meine Mate endlich zu finden. Ich dachte eigentlich, dass ich sie direkt nach meinem 18. Geburtstag finden würde, der Zeitpunkt an dem ich die Mate-Bindung spüren konnte. Jedoch sind bereits fünf Jahre vergangen und ich habe sie immer noch nicht gefunden. Das macht mich alles wahnsinnig und wütend. Ich will sie endlich an meiner Seite haben und sie in meine Arme schließen. Wenn ich sie nicht bald finde, werde ich noch wahnsinnig.

Wir ziehen jedes Jahr in eine neue Stadt beziehungsweise in ein neues Land, mit der Hoffnung dass wir unsere Mates endlich finden. Bisher hatte das Glück nur mein bester Freund Dylan. Er ist der einzige der seine Mate in unserem Rudel gefunden hat. Alma ist zwei Jahre jünger als er und als sie auch volljährig wurde, erwachte die Matebindung bei beiden gleichzeitig. Seitdem sind sie unzertrennlich. Ich habe dieses Glück noch nicht und werde jedes Jahr ungeduldiger. Was wäre wenn ich meine zweite Hälfte nie finden würde?

(...)

Nervös fahre ich mit meiner Schwester Sophie zur Uni. Dylan, Alma und James sind mit ihrem Auto dicht hinter. Dylan ist nicht nur mein bester Freund sondern auch mein Beta. Wir studieren gemeinsam Unternehmensführung und E-Business Management und sind bereits im 5. Semester. Wir werden in Zukunft das Geschäft unserer Väter übernehmen, weshalb für uns nur diese Studienrichtung in Frage kommt.

Meine Schwester Sophie studiert im 2. Semester Medizin und Alma befindet sich im gleichen Semester, nur hat sie sich für Psychologie interessiert.

James ist mein Omega und ist wie ein zweiter Bruder für mich. Er studiert Jura im 5. Semester, da er gerne bei uns in der Firma als Anwalt arbeiten möchte.

Es ist schwer jedes Mal während eines Semesters zu wechseln. Jedoch sorgen unsere Väter jedes Mal dafür, dass wir einen Platz bekommen. Deshalb hatten wir auch dieses Mal kein Problem angenommen zu werden.

An der Universität angekommen parken wir unsere Autos nebeneinander. Wir steigen aus und machen uns auf dem Weg ins Gebäude. Wir sind bereits zwei Stunden zu spät, was uns aber nichts ausmachte. Wir hatten eine kurzfristige Rudelsitzung, bevor wir losgefahren sind. In den Gängen ist nicht viel los, was auch verständlich ist.

„Bald beginnt die dritte Stunde!", sagt mein Omega James. Ich will gerade etwas erwidern, als ich plötzlich unruhig werde. Ein Gefühl überkam mich plötzlich. Dieses Gefühl...ich hatte es noch nie. Ich flüstere kurz „Mate" und mache mich mit schnellen Schritten auf den Weg dorthin. Ich spüre sie mit jedem Schritt indem ich ihr näher komme. Sie ist hier und ich weiß nicht ob ich nervös, ängstlich oder sprachlos sein soll. Ich habe meine Seelenverwandte gefunden. Endlich.

Ich betrete die kleine Bibliothek und nehme zum ersten Mal ihren Geruch war. Sie duftet unwiderstehlich gut und ich kann mich nicht mehr zusammenreißen. Ich biege noch einmal um die Ecke, als ich sie endlich erblicke. Ihre Schönheit schnappt mir den Atem weg und ich verlangsame meine Schritte. Ich koste jeden Moment unserer ersten Begegnung aus und stoppe schließlich, als ich vor ihr stehe. Sie hat ihren Kopf auf ihre Arme gelegt und schläft friedlich. Ich beuge mich runter zu ihr, bis unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt sind. Langsam nehme ich meine Hand und streiche ihr eine gelöste Haarsträhne von ihrem Gesicht. Sie ist wunderschön und gleicht einem Engel. Mein Engel. Ich habe sie endlich gefunden und ich würde sie nie wieder alleine lassen.

Plötzlich klingelt es zur nächsten Vorlesung und meine Seelenverwandte springt erschrocken auf. Schnell stelle ich mich wieder gerade hin und warte sehnsüchtig, dass sie sich endlich umdreht. Sie reibt kurz ihre Augen, ehe sie schließlich aufsteht und ihre Sachen nimmt. Als sie sich endlich umdreht blieb mein Herz für einen Moment stehen. Sie hat lange braune Haare, die wie Wellen über ihren Körper fallen. Ihre braunen Augen haben einen leichten Goldschimmer und starren mich direkt an. Atemberaubend schön ist sie. Meine Mate.

Sie haben sich nun kennengelernt. Was passiert wohl als nächstes. Morgen geht es direkt weiter mit der Geschichte.

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt