23 - Es ist vorbei/M

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Mittlerweile sind wieder drei Tage vergangen, indem sich Aiden nicht mehr bei mir gemeldet hat. Seit drei unendlich langen Tagen schmolle ich in meinem Zimmer. Ich gehe weder zur Uni noch lerne ich dafür. In der Bibliothek war ich auch schon seit einer Woche nicht. Ich habe mir spontan Urlaub genommen. Da es nicht viel zu tun gibt und meine Chefin super nett ist, war das kein Problem gewesen.

Ich weiß wirklich nicht, weshalb sich Aiden so sehr verändert hat. Ich habe es mittlerweile aufgegeben, den Kontakt zu ihm zu suchen. Wenn er nicht mit mir reden möchte, warum soll ich es dann tun? James sieht ab und zu mal bei mir vorbei. Er weiß, dass es mir nicht besonders gut geht. Er versichert mir auch in jeder freien Minute, dass Aiden gerade viel zu tun hat und er bald wieder der Alte ist.

Schnurstracks stehe ich aus meinem Bett aus und beschließe zu ihm zu gehen. Ich muss Gewissheit haben, ob wir noch zusammen sind oder ob er einfach nur feige ist, um unsere Beziehung endgültig zu beenden. Wenn er das nicht tut, dann werde ich es. Ich will nicht so weitermachen. Ich kann mich einfach auf nichts anderes mehr konzentrieren. Auch wenn es verdammt schwer sein wird, habe ich meinen Entschluss gefasst.

(...)

Ich lasse mein Auto in der Einfahrt stehen und sehe schon viele schockierte Gesichter. Ich kenne noch einige Namen, aber Aidens Freundeskreis besteht aus zu vielen Personen, sodass ich mir bisher noch nicht alle Namen merken konnte.

Tyler, Aidens jüngerer Bruder kommt auf mich zu und sagt: „Mia. Was tust du hier?"

„Ich muss mit ihm reden. Wo steckt er?"

„Er ist nicht hier!", stammelt er nervös. Wieso lügt er mir ins Gesicht? Enttäuscht von ihm gehe ich an ihm vorbei und betrete das Haus. Ich höre bereits laute Stimmen, eine davon gehört Aiden.

„Du musst sie einweihen, Aiden. Sie verdient es die Wahrheit zu hören!", sagt eine Stimme laut. Dylan.

„Wenn ich das tue, verliere ich sie." Aiden. Wovon sprechen beide?

„Du musst Mia von ihr erzählen. Es wäre besser, sie erfährt es von dir. Kannst du dich erinnern, was damals passiert ist? Mache nicht denselben Fehler wie er."

„Ich..." Er hört auf zu sprechen und kurz ist es still. Ich höre nur ein leises „Wieso habe ich sie nicht gespürt?" von Aiden, ehe er aus dem Zimmer kommt um mich ansieht. Normalerweise schließt er mich in seine Arme. Normalerweise küsst er mich und sagt mir, wie sehr er mich liebt. Doch heute steht er einfach vor mir und sieht mich wütend an.

„Was willst du hier, Mia?" Mia. So hat er mich seit Monaten nicht mehr genannt. Irgendetwas stimmt hier nicht.

Bevor ich antworten kann, verlässt Dylan das Zimmer und lächelt mich aufmunternd an, ehe er an mir vorbei nach draußen marschiert.

„Was ich hier will? Du hast dich verändert, Aiden. Ich erkenne dich kaum mehr wieder. Wenn du irgendwelche Probleme hast, ich bin für dich da. Sowie du für mich immer da warst. Nur rede mit mir. Bitte, Aiden!"

„Geh nach Hause, Mia. Ich will dich nicht sehen."

Ein Stich ins Herz. Ich versuche mir nichts anzumerken und rede weiter: „Wieso? Wieso hast du dich so sehr verändert? Ich bin dumm, dass ich mich wieder auf eine Beziehung eingelassen habe. Du bist nicht anders als Liam. Der einzige Unterschied ist, er hat mich nicht so verletzt, wie du es tust."

In Aidens Augen funkelte etwas. Er holt tief Luft und sagt: „Dann geh doch zu ihm! Am besten du bleibst auch dort. Komm nie wieder hier her."

Kann der Schmerz im Herzen noch größer werden? Tränen fließen bereits über meine Wangen. Aiden verspannt sich und es scheint, als ob er Schmerzen hat. Vielleicht hat er nur Mitleid mit mir. Das muss es sein, etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.

„Du meinst es nicht so. Ich glaube dir nicht!", sage ich verzweifelt.

„Verstehst du es nicht, Mia? Ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein. Ich...Ich habe es versucht, aber ich...ich liebe dich einfach nicht mehr. Vielleicht hatte ich damals nur Mitleid mit dir. Aber jetzt weiß ich, dass das was ich für dich fühle, keine Liebe ist. Du bist verklemmt und ausgesprochen nervig. Ich kann nicht mit so jemanden wie dir zusammen sein. Es...tut mir leid. Ich wünschte wirklich, dass ich dich damals abgelehnt hätte. Ich kann es nur nicht wieder rückgängig machen. Ich wünschte einfach, dass ich dich nie kennengelernt hätte. Ich hasse diesen Tag bis heute."

Ich blicke Aiden monotonlos an. Man hätte mir in diesem Moment, dass Herz von der Brust reißen können. Es hätte vermutlich nicht so sehr geschmerzt, wie seine Worte. Die letzten Monate waren also nur eine Lüge gewesen. Ich verabscheue mich dafür, dass ich ihn in meinem Leben gelassen habe. Ich wünsche mir die Zeit zurück, in dem Liam mein größtes Problem gewesen ist. Mit letzter Kraft nehme ich all meinen Mut zusammen und blicke ihm ein letztes Mal in seine smaragdgrünen Augen.

„Ich wünschte nur, dass du es mir früher erzählt hättest. Dann müsste ich nicht den ganzen Tag an dich denken und mir Sorgen machen, dass es dir nicht gut geht. Ich verstehe, warum du nicht mit mir zusammen sein willst. Ich bin ein kleines, gebrochenes Mädchen. Ich habe keinen Wert und das weiß ich jetzt am besten. Leb Wohl, Aiden. Ich wünsche nur, dass du glücklich wirst. Egal wie sehr du mich verletzt hast. Immerhin habe ich noch nie jemanden so sehr geliebt wie dich. Ich wünschte nur, dass ich dir meine Gefühle früher gestanden hätte. Nicht hier und jetzt."

Mit diesen Worten verlasse ich das Haus und auf dem Weg zum Auto merke ich, dass alle verschwunden sind. Keine Menschenseele ist mehr auf dem Grundstück zu sehen. Innerlich habe ich gehofft, dass Aiden mir nachläuft. Sagt, dass alles gut wird. Aber das tut er nicht. Zwischen uns ist es wohl endgültig vorbei.

>>Es geht alles zieeeemlich schnell voran. Ich weiß, aber ich musste wieder in die Geschichte reinkommen, weshalb die ersten Kapitel nicht so ausführlich geschrieben sind. Ich werde auch dies bald überarbeiten.<<

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Where stories live. Discover now