14 - Herzschmerz/A

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Niemand kann mir diesen Tag noch ruinieren. Ich bin heute Morgen mit der Frau meines Lebens aufgewacht. Ich kann mich daran gewöhnen. Nur bin ich dankbar dafür, dass sie meine zwischenzeitliche Verwandlung nicht bemerkt hat. Mein Problem war nur, dass ich etwas Wichtiges vergessen hatte. Ich musste nämlich noch nach Hause laufen, mich für die Universität fertig machen und mein Auto holen damit ich Mia rechtzeitig zu ihren Vorlesungen bringen konnte.

Nun sitze ich neben Dylan, der mir schon die ganze Zeit auf die Nerven geht. Ich werfe ihm einen bedrohlichen Blick zu, der ihn zwingt damit aufzuhören. Als Alpha genügt nur ein einziger Blick um zu bekommen, was ich will. Ich würde mein Amt nie aufgeben, denn wenn ich dies täte, würde alles zusammenfallen. Als der erstgeborene Sohn meines Vaters fiel diese Verantwortung nach seinem Tod auf mich. Auch wenn jeder mich respektiert und alle mit mir zufrieden sind, bin ich es jedoch nicht. Meinetwegen sind schon viele Rudelmitglieder gestorben, was ich mir nie verzeihen kann. Jedes Mitglied gehört zu meiner Familie und jeder Verlust ist schrecklich für mich.

Es gibt Tage, an dem ich mir wünsche diese Verantwortung einfach loszulassen. Jedoch würden all die anderen darunter leiden, wenn es keinen Alpha gibt. Ohne Alpha würde das ganze Rudel bald nicht mehr existieren. Die einzige Möglichkeit dieser Verantwortung zu entgehen ist, wenn mich ein anderer herausfordern würde. Jedoch würde das mit dem Tod von mir oder dem Herausforderer enden.

Als es schließlich klingelt, stehe ich direkt auf und lasse Dylan einfach stehen. Ich will so schnell wie möglich etwas erledigen, bevor ich zu Mia gehe. Die Pause dauert lediglich 20 Minuten, weshalb mir nicht viel Zeit bleibt. Durch meinen ausgeprägten Geruchsinn kann ich die Person schnell ausfindig machen. Liam. Er steht mit einigen anderen Personen hinter dem Gebäude und raucht.

„Habe ich dir nicht etwas gesagt?", sage ich drohend und schon fällt die Aufmerksamkeit auf mich.

„Du kannst mir nichts tun. Nicht alleine." Ich fing an zu lachen. Er denkt wirklich, dass er und seine Mitläufer eine Chance gegen mich haben?

„Nur zu, komm doch her. Der Gewinner bekommt Mia, falls sie dich überhaupt noch möchte. Wobei, du wirst sowieso verlieren!", sagt er. Dass er denkt, Mia ist nur eine Trophäe macht mich wütend. Sehr wütend.

„Ryan, Cole auf ihn!" Ich gehe ihnen entgegen und bevor der blondhaarige Junge zum Schlag kommt, boxe ich ihm schon in den Bauch. Er krümmt sich vor Schmerzen und fällt direkt zu Boden. Der braunhaarige Junge ist einen Moment schockiert und passt nicht auf. Ich nutze die Gelegenheit und verpasse ihm einen Faustschlag in sein dämliches Gesicht.

„Wer möchte als nächstes?", frage ich gut gelaunt und sehe Liam herausfordernd an. „David, wir machen ihn zusammen fertig." Liam und sein Freund kommen näher und beide wollen zur selben Zeit zuschlagen. Jedoch ducke ich mich schnell und hole aus. Meine Faust trifft direkt das Gesicht von Liams Freund. Seine Nase fängt zu bluten an und er macht einige Schritte zurück. Liam sieht mich nervös an und ich kann seine Angst riechen. Ein Lächeln umspielt mein Gesicht: „Auf dich freue ich mich besonders." Ich hole aus und verpasse ihn einen Schlag ins Auge. „Der ist dafür, dass du Mia nicht in Ruhe lässt." Ein weiterer Schlag ins Gesicht. „Der ist dafür, dass du versuchst sie fertig zu machen." Ein Tritt in seinen Magen bringt ihn auf die Knie. „Der war für jeden Blick, den du ihr zugeworfen hast." Liam kann sich kaum mehr halten und fällt schließlich bewusstlos zu Boden. Ich verpasse ihm einen letzten Tritt in seinen Magen und sage: „Der war für jede Verletzung, die du ihr zugefügt hast."

Ich spucke ihn noch einmal an und mache mich auf den Weg ins Badezimmer. Ich muss mir nämlich das Blut von meinen Händen waschen. Kurz bevor ich fertig bin stürmt ein wütender Dylan in den Raum. „Spinnst du, Aiden? Was sollte das? Du weißt ganz genau, dass wir keinen grundlosen Streit mit Menschen anfangen dürfen. Du allein bist zehnmal stärker als diese Hunde zusammen."

„Mia ist meine Gefährtin und sie haben sie verletzt. Wie würdest du denn reagieren?" Ich bereue gar nichts und ich würde es wieder tun. Dylan hat Recht, dass wir stärker sind als normale Menschen. Ich als Alpha bin sogar noch stärker als die anderen. Aber das ist mir egal. Wer Mia verletzt verdient den Tod und wenn ich Liam noch einmal sehe, wie er sie auch nur ansieht, dann ist das sein letzter Atemzug.

Als das Blut abgewaschen ist, mache ich mich direkt auf den Weg zu meinem Engel. Zu lange habe ich sie nicht gesehen. Ihrem Geruch folgend finde ich sie keine Minute später an ihrem Spind.

„Hey!", sage ich wie ein verliebter Junge. Ihr Blick fällt auf mich jedoch ist jeglicher Glanz darin verloren und sie sieht mich lediglich kalt an.

„Was willst du, Aiden?" Ihre Stimme ist monotonlos und ich kann spüren, dass sie wütend ist. „Was ist los, Mia?", frage ich besorgt. Ist etwas in meiner Abwesenheit passiert?

„Mach mir einen Gefallen. Lass mich in Ruhe. Komm mir ja nicht mehr zu Nahe. Du warst der Einzige seit langem, den ich wieder vertraut habe. Du hast es ausgenutzt und mich von Anfang an verarscht. Ich will dich nie wieder in meiner Nähe haben."

Sie macht kehrt und lässt mich mit einem gebrochenen Herzen zurück. Verdammt, fühlt sich so Herzschmerz an?
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Was glaubt ihr, hat Mia plötzlich?

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Where stories live. Discover now