3 - Grüne Augen/M

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Die Klingel reißt mich aus meinem wunderschönen Mittagsschlaf, weshalb ich schnell aufspringe und hektisch meine Sachen zusammen packe. Als ich mich umdrehe bleibe ich plötzlich stehen und starre geschockt den Jungen vor mir an. Er hat braune Haare die er perfekt gestylt hat. Seine grünen Augen sehen mich an, als wäre ich nicht von dieser Welt. Ok, ich weiß, dass ich nicht besonders hübsch bin. Ich bin zwar durchschnittlich, doch er sieht mich an als wäre ich ein Alien. Er trägt einen leichten Bart, weshalb er sehr reif aussieht. Er muss neu hier sein, denn ich würde mich an ihn erinnern.

Ich breche mein Starren als mir klar wird, dass ich schon zu spät zur nächsten Vorlesung war. Ich gehe an ihn vorbei, werde jedoch sanft am Handgelenk gepackt und zurückgezogen. Die Körperberührung führt zu einem kleinen Stromschlag, der jedoch nicht unangenehm ist. Ganz im Gegenteil.

„Wie heißt du?", unterbricht er die Stille zwischen uns. Ich schaffe es nicht meinen Mund zu öffnen, da ich immer noch unter Schock stehe.

„Ich bin Aiden und du?", versucht er nochmal.

„M...Mia!", stottere ich wie ein kleines Kind. Das führt dazu, dass Aiden mir ein schiefes Lächeln schenkt wobei mir warm ums Herz wird.

„Ich...Ich muss los." Ich reiße mich aus seiner Befreiung und renne weg. Mein Herz pocht wie verrückt und ich komme nicht einmal mehr richtig zu Atem. Was war das gerade eben? Ein Blick zur Uhr und ich stellte entsetzt fest, dass ich bereits 15 Minuten zu spät bin. Wie lange haben wir uns angestarrt? Mir kommt es wie Sekunden vor nicht wie Minuten. Ich mache die Tür zur Vorlesungssaal auf und setze mich wortlos auf einen freien Platz. Den Professor ist es egal ob man zu spät kommt oder ob man überhaupt auftaucht, weshalb mein Zuspätkommen kein großes Thema ist.

Ich versuche die ganze Zeit diese grünen Augen zu vergessen, aber ich bekomme es einfach nicht hin. Abby sieht mich die ganze Zeit schon feindselig an und ich gucke einfach wieder weg. Mir fällt ein neues Mädchen auf. Sie ist wirklich hübsch und sieht auch zu mir rüber. Sie hat braune, schulterlange Haare die gelockt sind. Sie lächelt mich plötzlich an, weshalb ich sie nur verwirrt anstarre. Sie denkt sich bestimmt, ich sei verrückt. Naja, zu einem Teil stimmt das ja auch.

Den Rest der Vorlesung sehe ich nur auf meinen Notizblock herunter und vermeide jeden weiteren Augenkontakt zu Abby und der Neuen. Ich freue mich einfach nur darauf endlich nach Hause zu fahren und mich aufs Ohr zu legen. Ich werfe einen kurzen Blick zur Uhr und stelle fest, dass meine letzte Vorlesung für heute in zwei Minuten vorbei sein wird. Ich packe schon leise meine Sachen, damit ich einfach herausstürmen kann. Ich will heute nicht noch einmal Opfer von Liam und seiner ach so tollen Gang werden.

Als es klingelt, schnappe ich mir meine Tasche und stürme Richtung Ausgang. Als ich höre, wie jemand meinen Namen ruft, werden meine Schritte umso schneller. Ich bin erleichtert, als ich an meinem Auto ankomme.

„Hey Mia, warte doch einmal!"

Das Mädchen von der Vorlesung stellt sich neben mich und atmet schnell. „Du bist echt schnell. Obwohl meine Ausdauer unmenschlich ist."

Ich blicke sie nur stumm an und warte bis sie weiterspricht. „Du bist nicht sehr gesprächig. Kann das sein?" Sie lächelt mich an und strahlt. Ich erkenne, dass ihre Augen braun-grün sind.

„Du weißt gar nicht, wie sehr wir auf dich gewartet haben. Ok, bevor ich dir Angst mache. Ich heiße Sophie und bin neu hier, was du mit Sicherheit schon bemerkt hast. Du musst Mia sein. Du bestimmt Mia. Die Beschreibung passt nur zu dir."

„Ehmm...was?" Ich bin jetzt mehr als nur verwirrt und sehe sie an, als sei sie die Verrückte. Nicht ich.

„Ich überfordere dich bestimmt. Es tut mir leid. Ich rede nichts mehr darüber. Ich bin nur aufgeregt, dich endlich kennenzulernen. Wir werden bestimmt gute Freunde werden."

„Ich muss jetzt los. Wir sehen uns...morgen."

Ich steige verwirrt in meinem Auto ein und lasse das gesprächige Mädchen alleine dort stehen. Sie tut mir leid, als ich sehe, dass sie ein wenig verletzt wirkt. Jedoch wird mir das einfach gerade alles zu viel. Ich habe keine Ahnung was sie da geredet hat. Außerdem will ich jetzt einfach nur nach Hause und schlafen.

Das nächste Kapitel werde ich höchstwahrscheinlich heute noch posten - in der Sicht von Aiden.

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Where stories live. Discover now