33 - Luna/A

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Schweratmend blicke ich auf meinen Engel herab, die von meinen Biss ohnmächtig geworden ist. Dies ist ganz normal, wenn man ein Mensch ist. Wenn Mia ein Werwolf gewesen wäre, wäre sie nicht in Ohnmacht gefallen und sie hätte mich auch beißen müssen.

Am liebsten würde ich sie direkt wieder lieben, aber ich muss geduldig sein. Immerhin war es ihr erstes Mal und ich will sie nicht verletzen. Mich zurückzuhalten wird nur noch schwieriger werden, da ich nun weiß wie sie schmeckt und wie sie sich anfühlt. Sie fühlt sich einfach verdammt gut an. Ich kann meine Augen nicht mehr von ihr nehmen. Sie ist einfach nur wunderschön. Ich lege meine Arme um sie und küsse die Stelle, in der ich sie markiert habe. Nun weiß jeder, dass sie nur mir gehört.

„Ich werde mich mein Leben lang beschützen, Engel. Ich liebe dich."

Mit diesen Worten schließe ich meine Augen und versuche ein wenig zu schlafen. Die Trennung hat mich immerhin viel Kraft gekostet. Ich bin immer noch ziemlich geschwächt, aber sobald ich mich für einige Stunden ausgeruht habe, wird es mir wieder besser gehen. Ich werde durch die Markierung meines Mates sogar noch stärker als zuvor.

(...)

Die Sonnenstrahlen wecken mich und ich mache langsam meine Augen auf. Automatisch lächle ich, als ich meinen Engel sehe, die sich an mich gekuschelt hat. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange, was dazu führt, dass sie ihre Augen aufmacht. Verträumt sieht sie mich an und fängt an zu lächeln. Wie kann man so verdammt perfekt sein?

„Morgen!", murmelt sie verschlafen.

„Guten Morgen, Süße. Wie fühlst du dich? Hast du Schmerzen?", frage ich direkt.

Als sie sich an gestern Nacht erinnert, reist sie ihre Augen auf und sieht mich peinlich berührt an. Ihr Wangen werden rot und ich höre ihr schnelles Herzklopfen. Meine Sinne sind noch schärfer als vorher, weshalb ich ihren Herzschlag ohne Probleme hören kann.

„Engel, dir muss es nicht peinlich sein."

„Ich...oh gott...das...ich bin normal nicht so!", sie vergrabt ihren Kopf in meinen Nacken, um sich vor mir zu verstecken.

„Hey, ich weiß doch. Außerdem ist es etwas ganz Normales."

Sie entfernt sich leicht von mir und blickt mich an: „Geht es dir besser?"

„Ich fühle mich wie neugeboren. Du weißt gar nicht, wie viel Überwindung es kostet, nicht direkt wieder über dich herzufallen."

Ich küsse ihren Nacken und sauge daran.

„Was...was tust du?", fragt sie stöhnend.

„Durch den Biss sieht jeder Werwolf, dass du mir gehörst. Ich habe dir soeben einen Knutschfleck verpasst, damit auch die Menschen sehen können, dass du allein mir gehörst!", antworte ich, als ich mit meinem Werk fertig bin.

„Ich kann riechen, dass du erregt bist."

„W....woher?", fragt sie nervös.

„Meine Sinne sind viel stärker als die eines Menschen."

„Das ist unfair."

„Ach wirklich? Du spürst doch selbst, dass ich auch erregt bin. Dafür brauchst du keine geschärften Sinne!", antworte ich mit einem verschmitzten Grinsen.

„Ich gehe lieber unter die Dusche!", sagt sie und will aufstehen. Ich hebe sie direkt hoch und sage knurrend: „Da komme ich liebend gern mit."

(...)

Während der Autofahrt halte ich Mias Hand. Wir haben beschlossen wieder zurück in die Stadt zu fahren. Ich muss nach meinem Rudel sehen. Sie werden bestimmt wissen, dass ich wieder mit Mia zusammen bin. Immerhin muss es ihnen jetzt auch viel besser gehen.

Trotzdem mache ich mir große Sorgen um sie. Immerhin ist es meine zweite Familie. Kurz bevor wir bei uns Zuhause ankommen, rieche ich eine Person. Das hat mir gerade noch gefehlt.

„Engel, ich muss dir etwas beichten." Ich stelle den Motor ab und sehe sie entschuldigend an.

„Was?",

„Ich habe dich mit einer Sache angelogen."

„Womit?", fragt sie ängstlich.

„Mein Vater...er lebt."

„WAS? Darüber macht man keine Witze!", sagt sie und reist ihre Hand aus meiner.

„Du verstehst das nicht. Es ist kompliziert. Dylan's Vater und meiner sind seit Kindertagen die besten Freunde. Sie haben zusammen die Firma gegründet, welche wir in Zukunft übernehmen werden. Sie sorgen auch immer dafür, dass wir während des Semesters aufgenommen werden."

„Ich verstehe das nicht. Aber wieso sagst du, dass er gestorben wäre?", fragt sie wütend.

„Es ist kompliziert. Man kann nur Alpha werden, wenn der letzte Alpha tot ist. Da mein Vater seine Mate nie gefunden hat, hat er einen Menschen geheiratet. Meine Mutter. Sie ist vor etwa vier Jahren gestorben. Mein Vater hat sie geliebt, aber ihr Tod hat ihn nie geschwächt. Er wollte, dass ich der nächste Alpha werde, weil das Rudel eine Luna braucht. Dies ist auch der Grund, warum jeder denkt, dass er tot ist. Nur wenige unseres Rudels wissen Bescheid. Wir sehen ihn vielleicht einmal im Jahr, ich frage mich was er will."

Als Mia nicht antwortet, sehe ich nach links. In ihrem Gesicht ist Verwirrung abzulesen. Ja mein Leben ist kompliziert, ich verstehe es selbst manchmal nicht so richtig.

„Meinst du mit Alpha das Alphatier? Also den Anführer eines Rudels? Wozu braucht das Rudel eine Luna? Wer ist das?", bombardiert sie mich mit Fragen. Ich atme laut aus. Diese Sache habe ich ihr bis jetzt verschwiegen. Ich hoffe, dass sie nicht allzu überreagiert deswegen.

„Ja, der Alpha ist der Anführer. Das bin ich. Dann gibt es noch den Beta, denn Stellvertreter also Dylan. James ist der Omega, er trainiert die Werwölfe, damit wir auf jeden Kampf vorbereitet sind." Ich nehme ihre Hand in meine uns spreche weiter: „Die Mate eines Alphas nennt man Luna. Sie übernimmt die Mutterrolle eines Rudels. Du bist meine Luna."

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Ich weiß, ich weiß. Es ist kompliziert. 🙈

Während ihr auf die neuen Kapitel wartet (morgen oder übermorgen), könnt ihr gerne meine neue Geschichte lesen. "Gib mir eine Chance, Mate."

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Where stories live. Discover now