7 - Beschützer/M

17.6K 570 86
                                    

Mein nerviger Wecker reißt mich aus meinem schönen Schlaf und widerwillig stehe ich auch direkt auf. Ich schnappe mir meine Anziehsachen - die aus einem roten Hoodie und einer hellen Jean besteht - und mache mich auf den Weg ins Badezimmer.

Unter der kalten Dusche werde ich langsam wacher und realisiere erst, was gestern wirklich geschehen ist. Man wollte mich gestern umbringen und davor... Ich kann es nicht einmal in meinen Gedanken aussprechen. Vielleicht ist auch alles nur ein Traum gewesen. Der weiße, wunderschöne Wolf erschien mir heute Nacht in meinen Träumen. Ich kann es nicht fassen, dass ich einen gesehen habe. Vor allem mitten in der Zivilisation. Aber wieso habe ich das Gefühl, dass er mich schützen wollte? Vielleicht tut er keinen Menschen etwas. Ich schüttle den Gedanken ab und steige aus der Dusche. Schnell ziehe ich meine bequemen Sachen an, wobei ich besonders auf meine Knie Acht gebe. Ich habe sie gestern beim Sturz verletzt. Es brennt zwar ziemlich noch, jedoch war ich froh darüber, dass es nur meine Knie waren und nicht mein Leben.

Meine Vorlesung fängt erst um 9 Uhr an, weshalb ich noch schnell einen Happen esse. Als ich damit fertig bin, steige ich in mein Auto und fahre in meine persönliche Hölle. Dort angekommen parke ich wieder an meinen Stammplatz und betrete somit das Gebäude. Die nächste Stunde würde in etwa 20 Minuten anfangen, weshalb hier noch keine Menschenseele zu sehen ist. Ich gehe zu meinem Spind und hole mein Buch für meine Vorlesung heraus. Als ich die Türe schließe, erscheint neben mir ein verhasstes Gesicht. Abby.

„Na, wie geht es dir?", fragt sie mich desinteressiert. Ich ignoriere sie und will weitergehen, als plötzlich Liam vor mir erscheint. Ich habe ihn die letzten Tage nicht gesehen, da er krank gewesen ist. Ihn jetzt zu sehen, macht mich nervös.

„Mia-lein. Endlich sehen wir uns wieder. Hast du mich vermisst?" Er kommt mir bedrohlich näher und als ich zurückweiche, schubst mich Abby wieder in seine Richtung. Ich lande dabei in seine Arme und möchte mich wieder befreien. Allerdings wird sein Griff um meine Arme stärker und ich weiß, dass ich davon bestimmt blaue Flecken davontragen werde.

„Ich lasse dich nicht gehen, Mia-lein. Das weißt du doch. Wieso akzeptierst du es nicht einfach? Ich. Werde. Dich. Niemals. In. Ruhe. Lassen. Nie!"

Ich weiß nicht wieso ich das jetzt tue, was ich tue. Jedoch nahm ich zum ersten Mal in meinem Leben meinen Mut zusammen und spucke ihn an. Wie nicht anders zu erwarten holt er aus und schlägt mir direkt ins Gesicht.

„Das war ein riesengroßer Fehler von dir und das weißt du auch." Er packt mich wieder und schubst mich hart auf den Boden. Dabei lande ich auf meine Knie und ich stöhne auf vor Schmerzen. Meine Knie fangen wieder an zu bluten und ich hebe meinen Kopf und starre in die braunen Augen von Liam. Er will mich gerade wieder schlagen, als jedoch jemand seinen Arm festhält und ihn ins Gesicht schlägt. Ich erkenne Aiden, dessen Faust immer wieder Bekanntschaft mit Liams Gesicht macht.

Ich merke wie Sophie sich neben mir hinkniet und mich besorgt mustert. „Alles in Ordnung mit dir?" Ich nicke nur benommen und sehe wieder zu Aiden.

„Das war ein großer Fehler von dir, hörst du?", schreit Aiden und packt Liam am Kragen.

„Halt dich fern von ihr oder du wirst es bereuen. Wenn ich dich noch einmal in ihrer Nähe sehe, mache ich dich kalt. Das ist ein Versprechen." Seine Stimme ist leise jedoch bekomme ich selbst Gänsehaut, als ich seine Drohung höre.

Liam rennt wie ein feiges Huhn weg und auch Abby macht sich geschockt aus dem Staub. Aiden ist am ganzen Körper angespannt und atmet tief ein, bevor er sich in meine Richtung dreht. In seinem Blick erkenne ich Wut, Trauer und vor allem Sorge. Er kommt auf mich zu und kniet sich zu mir nieder.

„Es tut mir leid, dass ich zu spät bin." Er hebt mich plötzlich hoch und trägt mich aus dem Gebäude. Ich sage nichts sondern sehe ihn einfach nur an. Seine grünen Augen sehen schnurstracks geradeaus. Sein Kiefer ist angespannt und ich weiß, dass er noch wütend sein muss. Ohne lange zu überlegen lege ich meine zittrige Hand auf seine Wange. Blitzartig bleibt er stehen und sieht mir direkt in die Augen. Unsere Gesichter sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Sein Blick ist weich und voller Emotionen.

„Danke!", hauche ich leise und sein ganzer Körper entspannt sich direkt.

Na, wie findet ihr die Beschützerrolle von Aiden? Wie findet ihr Aiden im Allgemeinen?

Kurze Frage: Wollt ihr eigentlich, dass sich der Sichtwechsel immer ändert? Wenn ihr nur Mias Sicht haben möchtet, dann sagt mir gerne Bescheid. :)

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Where stories live. Discover now