19 - Glücklich/A

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Während ich Mia stillschweigend in meinen Armen halte, spüre ich wie ich langsam wieder zu Kräften komme. Dass mich Mia abgelehnt hat, hat geschmerzt. Meine Kräfte sind von Sekunde zu Sekunde schwächer geworden und die restlichen Rudelmitglieder wurden mit der Zeit auch krank. Ohne Luna kann ein Alpha nicht überleben und ohne Alpha würde das Rudel nicht mehr lange existieren.

Jetzt aber sind alle Sorgen verschwunden. Meine Luna ist an meiner Seite und ich werde sie nie wieder los lassen. Sie gehört endlich mir und ich werde nicht zulassen, dass man uns voneinander trennt. An Mias ruhigem Atmen stelle ich fest, dass sie in meinen Armen eingeschlafen ist. Vorsichtig hebe ich sie hoch und trage sie in mein Zimmer. Dort lege ich sie auf dem Bett und decke sie zu. Bevor ich aus dem Zimmer gehe, küsse ich sanft ihre Stirn.

Besprechung, sage ich gleichzeitig an alle Rudelmitglieder gewandt. Wenige Minuten später haben wir uns alle versammelt.

„Wo ist Sophie?", frage ich als ich sie nicht finden kann.

In diesem Moment öffnet sich die Tür und meine Schwester kommt keuchend ins Zimmer.

„Es tut mir leid. Ich war nicht in der Nähe, als du uns gerufen hast."

Niemand sagt ein Wort und alle blicken schockiert zu Sophie. Ein Knurren verlässt meine Kehle und ich blicke sie feindselig an.

„Was hast du da?", frage ich wütend und ignoriere das Tuscheln der anderen.

Sie sieht mich in der ersten Sekunde verwirrt an, jedoch ändert sich das direkt.

„Irgendwann muss es dazu kommen, Aiden."

„Wer?", frage ich und versuche meine Wut unter Kontrolle zu haben.

„Er kommt aus einem anderen Rudel. Er ist ein Omega. Ich habe ihn am Tag unser Ankunft getroffen."

„Und dann lässt du dich sofort von ihm markieren?", frage ich laut.

Dylan legt eine Hand auf meine Schulter und redet beruhigend auf mich ein: „Bruder, ich habe Alma am gleichen Tag markiert. Du weißt doch am besten, dass du das kaum aushalten kannst. Es ist ganz normal und du reagierst nur so, weil sie deine Schwester ist."

Ich atme laut aus und sage: „Du hättest es mir sagen sollen."

„Du warst selber mit deiner Mate beschäftigt!", giftet sie mich an. „Du hast dich nur für sie interessiert. Du hättest spüren müssen, dass ich meinen Mate gefunden habe. Warte mal – wieso kannst du auf beiden Beinen stehen? Wieso geht es dir wieder besser?" Kurz bleibt sie still und sagt anschließend. „Sie ist hier? Wie habt ihr euch wieder vertragen?"

„Dylan hat sie überredet hierher zu kommen. Wir haben uns ausgesprochen und sind zusammen."

„Zusammen?", fragt sie.

„Könnt ihr uns alle einmal alleine lassen. Ihr könnt wieder nach Hause gehen. Ruht euch aus. Das Training fällt morgen aus und findet erst übermorgen statt."

Nachdem alle weg sind, setzen Sophie und ich uns nieder.

„Du klingst nicht sehr erfreut darüber, dass ich endlich meine Mate gefunden habe und es geschafft habe, dass wir zusammen gekommen sind."

Sie atmet tief ein und sagt: „Ich habe selbst meinen Mate gefunden, aber ich hatte noch Zeit für dich und Tyler. Du hingegen warst immer weg und hast uns kaum noch beachtet."

Ich schließe Sophie in meine Arme und sage: „Du weißt genau warum ich das getan habe. Sie hat sich ständig in Gefahr gebracht und sie ist kein gewöhnliches Mädchen. Es tut mir leid, dass du dich vernachlässigt gefühlt hast. Wir werden jetzt alle mehr Zeit miteinander verbringen. Ich verspreche das." Sie nickt still und lächelt ein wenig ehe sie sich von mir löst.

„Ich muss mich bei Mia entschuldigen."

„Weshalb?", frage ich hellhörig.

„Ich war ein bisschen gemein zu ihr, aber da dies nun endlich geklärt ist, kann ich sie endlich akzeptieren."

(...)

„Wie hast du geschlafen?", frage ich Mia als sie ihre wunderschönen Augen öffnet.

„Gut." Sie setzt sich auf und blickt mich schüchtern an. „Bist du die ganze Zeit hier gesessen?"

„Erst seit 5 Minuten ungefähr. Ich musste vieles erledigen."

„Geht es dir wieder besser?", fragt sich mich besorgt. Ich lächle und antworte ihr: „Viel besser. Ich bin wieder ganz der Alte. Nur mit einer Ausnahme."

„Die da wäre?"

„Ich bin nicht mehr Single." Binnen weniger Sekunden gleicht ihr Kopf einer Tomate und sie sieht nach unten. „Bist du dir sicher, dass es nicht zu schnell geht?"

„Nein. Überhaupt nicht. Ich werde dich nicht überfordern. Wir werden uns langsam kennenlernen. Du schläfst heute übrigens hier."

„Wie spät ist es?",

„Fast 21 Uhr. Komm wir gehen nach unten. Du musst etwas Essen."

„Wo sind die anderen?", fragt sie mich nervös.

„Die sind alle wieder Zuhause. Nur Tyler und Sophie sind hier. Sie wollte übrigens noch einmal mit dir reden. Sie meint das nicht, was sie zu dir sagte. Sophie würde sich gerne bei dir entschuldigen."

Sie nickt nur abwesend, ehe sie mich wieder ansieht: „Wer ist Tyler?"

„Mein kleiner Bruder. Er will dich unbedingt kennenlernen."

(...)

An diesem Abend bin ich glücklich gewesen. Ich bin mit meiner Mate zusammengekommen und jeder versteht sich mit ihr. Tyler und sie verstehen sich sehr gut und Sophie hat sie direkt umarmt und sich bei ihr entschuldigt.

-Zu diesem Zeitpunkt weiß ich auch nicht, dass mein Leben sich negativ verändern wird. Dass ich mir wünschen werde, nie mit Mia zusammen gekommen zu sein. Doch dafür ist es zu spät. Meine Geschichte fängt nun richtig an.

4/4 der Lesenacht.

Ich hoffe, dass sie euch gefallen hat. Mia und Aiden sind etwas zu schnell zusammen gekommen. Mia kennt ihn eigentlich kaum. Für Aiden ist es etwas anderes, sie ist seine Mate.

Aber wie ihr an dem letzten Absatz bemerkt habt, müssen sie zusammen sein, damit eben ‚einige' Dinge passieren. Ich will auch nicht, dass sich die Geschichte zieht und 50 Kapitel schreiben bis die überhaupt mal zusammen kommen. Die Geschichte beginnt erst jetzt richtig und ich hoffe, dass ihr sie weiterhin mitverfolgen werdet.

Wie findet ihr Sophie jetzt? Könnt ihr ihre Eifersucht verstehen? Ich brauche außerdem einen Namen für ihren Mate. Irgendwelche Vorschläge?

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Where stories live. Discover now