30 - Vollmond/A

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Ich werde sie bestimmt nie finden. Mein Geruchssinn ist viel zu schwach und ich selbst habe fast keine Kraft mehr. Ich suche sie bereits seit Stunden, kann aber einfach nicht ihre Fährte aufnehmen. Mittlerweile ist es bereits hell und da ich Hoffnung habe, dass Mia vielleicht wieder Zuhause ist, laufe ich mit James wieder zurück.

Aber auch dort werde ich wieder enttäuscht. Wütend auf mich selbst knurre ich und wende mich James zu. Durch unsere Gedanken nehme ich Kontakt zu ihm auf.

„Verdammt, wo steckt sie? Hat sie irgendetwas angedeutet?"

„Nein, ich würde es dir sonst schon von Anfang an sagen."

„Ich kann kaum klar denken. Ich brauche sie, James. Sie ist meine Wolfsgefährtin. Ich bin nichts ohne sie."

„Vielleicht wäre es besser gewesen, sie direkt am Anfang abzulehnen. Hättest du sie damals nicht direkt akzeptiert, würde es dir jetzt gut gehen."

Wütend darüber, was er eben gedacht hat springe ich direkt auf ihn zu. Ich drücke ihn mit meinen Pfoten zu Boden und knurre ihn wütend an. „Wenn du noch einmal sagst, dass es eine schlechte Entscheidung war, sie zu akzeptieren, dann werde ich dich umbringen. Ich werde vergessen, dass du mein Freund bist. Wenn ich sterben soll, weil sie mich abgelehnt hat, dann ist es ebenso. Ich werde niemals bereuen, dass ich sie direkt als meine Gefährtin anerkannt habe. Selbst wenn es nur für eine Sekunde gewesen ist!", denke ich, damit er es hören kann.

Ich entferne mich von ihm und laufe zurück in den Wald. Ich werde sie allein suchen und auch finden. Selbst wenn es das letzte ist, was ich tue. Ich brauche nur ein wenig Ruhe, weshalb ich mich auf den Boden lege und für einige Stunden meine Augen zumache.

(...)

Langsam mache ich meine Augen auf und strecke meine Glieder. Ich fühle mich ein wenig besser, kraftvoller um genau zu sein. Ein Blick in den Himmel und ich weiß den Grund. Heute ist Vollmond und als Wolf bin ich heute stärker als gewöhnlich. Selbst meine Sinne sind viel ausgeprägter. Froh darüber, versuche ich Mias Geruch zu erschnuppern. DA! Es ist zwar schwach, aber ich habe endlich ihre Fährte aufgenommen.

Schnell laufe ich durch den Wald und nähere mich ihr. Ich merke, dass meine Kraft mich langsam wieder verlässt. Aber schon sehr bald wird es mir wieder besser gehen. Sobald ich sie in meine Arme schließe, wird alles wieder gut werden.

Vor einigen Apartments bleibe ich stehen. Ein besorgtes Gefühl überkommt mich, als ich sehe, wo sie sich die ganze Zeit aufgehalten hat. Schnell renne ich die letzten Meter und bleibe vor der alten Tür stehen. Sie ist hier. Ich spüre ihre Anwesenheit. Da ich immer noch ein Wolf bin, kratze ich mit meinen Pfoten an die Tür. Bestimmt mache ich ihr Angst, was sich auch bestätigt, als ich ihre Ängstlichkeit riechen kann. Ich versuche es noch einmal und heule leise auf. Ich brauche sie jetzt einfach.

Erleichtert höre ich ihre Schritte und als sie die Tür aufmacht, blickt sie mich verwirrt an. Ich nehme nicht war, was sie sagt. Ich bewundere nur ihre Schönheit. Ich bemerke, dass sie geweint hat und mein Schmerz wird größer. Ohne auch nur darüber nachzudenken, verwandle ich mich zurück.

„A...ai...den?", fragt sie mit großen Augen. Bevor ich auch nur einen Schritt nach vorne machen kann, schließen sich plötzlich ihre Augen und ich fange sie direkt auf. Schnell hebe ich sie hoch und steuere auf das Schafzimmer zu, welches ziemlich leicht zu finden ist. Immerhin ist dieses Apartment nicht besonders groß. Auf dem Bett lege ich sie behutsam hin und lege mich selbst dazu. Mir ist es egal, dass ich nichts anhabe. Ich will sie einfach nur in den Armen halten und sie markieren, sobald sie aufwacht.

(...)

Ich bemerke, dass sich in meinen Armen etwas bewegt. Schnell öffne ich die Augen und stelle fest, dass mein Engel langsam wach wird. Als sie dann ihre wunderschönen, haselnussbraunen Augen aufmacht und mich ansieht, kann ich nicht anders, als meine Lippen auf ihre zu legen. Kurz erwidert sie den Kuss, jedoch drückt sie mich direkt danach von ihr weg. Enttäuscht sehe ich sie an.

„Lass mich los." Ich denke gar nicht dran und ziehe sie nur enger zu mir.

„Aiden, lass mich sofort los. Ich will dich nicht sehen."

„Nein, du gehörst mir. Du bist meine Mate!", sage ich und vergrabe meinen Kopf in ihrer Halsbeuge. Ich stelle fest, dass ich das ziemlich häufig mache. Aber ich liebe ihre Nähe einfach. Soll ich sie jetzt markieren?

„Was redest du da? Geh weg von mir, du...du bist..."

Seufzend löse ich mich von ihr und stelle fest, dass sie Angst hat aber auch Enttäuschung und Wut fühlt.

„Du musst keine Angst vor mir haben."

„Was...wieso bist du...?" Sie befreit sich von meinen Armen und richtet sich auf. Auch ich tue es, damit ich ihr direkt in die Augen sehen kann.

„Ich bin ein Wolf. Um genauer zu sein, ein Werwolf. Ich kann mich nämlich jederzeit verwandeln."

Sie schluckt und ihre Augen weiten sich.

„Jederzeit?"

„Ja."

„Du hast mich angelogen. Du hast dich die ganze Zeit als Aidy ausgegeben. Ich habe dir alles erzählt, dabei warst du es die ganze Zeit!", sagt die aufgebracht.

„Hätte ich es dir am Anfang erzählt, dann hättest du mich nie akzeptiert."

„Weshalb jetzt? Nach alldem?"

„Ich liebe dich, Engel. Ich will dir nichts mehr verschweigen müssen."

„Willst du mir dann auch vielleicht etwas anderes beichten? Vielleicht, hmm ich weiß nicht..., dass du mich betrogen hast?"

„Warte...WAS?"

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Where stories live. Discover now