31 - Antworten/A

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"Wann soll das passiert sein? Es gab nie eine andere für mich."

„Lüg mich bitte nicht an, Aiden. Sei wenigstens jetzt ehrlich zu mir. Du liebst doch eine andere. Du hast mit ihr geschlafen, als wir noch zusammen gewesen sind."

„Engel. Ich habe dich nie betrogen. Ich liebe keine andere außer dich. Warum bin ich wohl hier? Glaubst du mir denn kein bisschen?", frage ich flehend.

„Wieso hast du mir dann solche Sachen an den Kopf geworfen?"

„Ich werde dir alles in Ruhe erklären. Nur habe bitte keine Angst mehr vor mir. Ich fühle doch, dass du dich vor mir fürchtest."

„Nimmst du es mir etwa übel? Du bist...ein Werwolf. Ich weiß wirklich nicht, wieso ich dabei so gelassen bin."

„Weil du mich liebst. Außerdem spürst du selbst als Mensch unsere Mate-Verbindung. Deshalb hattest du auch keine Angst vor mir, als ich in meiner Wolfsgestalt bei dir aufgetaucht bin. Du spürst diese Vertrautheit und du weißt, dass ich dir nie etwas tun werde."

„Was ist diese Mate-Verbindung?"

„Jeder Wolf kann sich nur einmal verlieben. Und zwar in seine Mate. Man kann sie auch als Seelenverwandte oder Gefährtin fürs Leben bezeichnen. Man kann sagen, dass es wie Liebe auf dem ersten Blick ist."

„U...und ich bin deine Mate?"

„Ja, ich habe dich damals direkt gespürt und als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mich in dich verliebt."

„Was meinst du mit, man kann sich nur einmal verlieben?"

„Das heißt, dass es für mich nie eine andere geben wird. Ich werde nur dich lieben."

Sie strahlt mich an, weshalb ich ihre Hand nehme und sie festhalte. Ich weiß, dass es für sie noch Neuland ist und dass am Anfang alles kompliziert ist.

„Also ist jeder mit seiner Mate zusammen? Was, wenn man sie nicht findet?"

„Naja, es gibt viele die sich gegen diese Verbindung entscheiden. Wenn sie ihre Mate finden, akzeptieren sie diese Beziehung nicht. Natürlich sorgt man sich um sie und will sie mit allen Mitteln beschützen, aber man liebt sie nicht."

„Wieso akzeptieren manche diese Verbindung nicht?" Diese Frage stelle ich mir auch ziemlich oft. Ich verstehe es selbst nicht, wieso man die Person, die für dich bestimmt ist, einfach ablehnt. Trotzdem gibt es auch eine Antwort darauf.

„Sobald man diese Verbindung zulässt, liebt man diese Person über alles. Man würde alles für sie tun, natürlich auch, wenn man die Mate-Beziehung ablehnt. Aber, wenn es der Person schlecht geht, geht es einem selbst schlecht. Wenn die Person sogar sterben sollte oder einen ablehnt, wird man von Tag zu Tag schwächer und am Ende stirbt man selbst. Nennen wir es mal Liebeskummer. Je nachdem wie stark der Wolf ist, desto länger hält man es aus. Einige sterben noch am selben Tag. Deshalb lehnen viele diese Bindung ab, sie wollen nicht geschwächt sein."

Mit Tränen in den Augen blickt sie mich an und fällt mir dann direkt in die Arme. „Es...es tut mir so leid. Ging es dir deshalb damals so schlecht? Hätte ich es gewusst, dann..."

„Engel, mache dir bitte keine Sorgen. Es ist nicht deine Schuld. Du musst dich jetzt nicht verpflichtet fühlen, mit mir zusammen zu sein. Ich habe selbst entschieden, dich zu akzeptieren. Schon in der ersten Sekunde, in der ich dich gesehen habe. Ich bereue es nicht."

Sie löst sich von mir und seufzt. „Deshalb meinte Dylan damals, ich soll dich nicht ablehnen. Warte, ... James meinte vor ein paar Tagen, dass es dir schlecht geht. Gott, ich bin so blind. Wieso sehe ich es erst jetzt? Du siehst so blass aus. Ich will dich nicht ablehnen. Nicht, weil ich Schuldgefühle habe. Ich liebe dich, Aiden."

Ein Grinsen bildet sich in meinem Gesicht. Diese Worte ein zweites Mal zu hören, löste in mir ein unbeschreibliches Gefühl aus. Ohne lange nachzudenke, packe ich sie sanft am Nacken und küsse sie fordernd. Anschließend lehne ich meine Stirn an ihre und sage außer Atem: „Ich liebe dich auch."

„Wird es dir bald besser gehen?", fragt sie besorgt. Kaum merklich schüttle ich den Kopf. Sie entfernt sich von mir und ruft aufgebracht: „Was? Wieso?"

„Wenn man einmal seinen Mate ablehnt, dann kann man es wieder zurückziehen. Passiert dies ein zweites Mal, geht es nicht mehr."

Tränen laufen über ihre Wange, die ich direkt wegwische. Ich ziehe sie in eine Umarmung und küsse ihren Kopf.

„Heißt das, du musst meinetwegen sterben?"

„Nein. Es gibt eine andere Möglichkeit."

„Und welche?", fragt sie hoffnungsvoll.

„Ich muss dich markieren!", sage ich prompt. Sie löst sich von mir und sieht mich verwirrt an.

„Markieren?"

„Sobald man seinen Mate markiert, akzeptiert man diese Bindung. Egal wie oft man sie dann im Nachhinein ablehnt. Es zählt nicht mehr, da die Markierung nicht mehr rückgängig zu machen ist."

Wie ich mir wünsche, sie auf der Stelle zu markieren. Ich weiß selbst nicht, wie ich es monatelang ausgehalten habe.

„Dann markiere mich!", sagt sie plötzlich und reist mich somit aus meinen Gedanken.

Diese Worte zu hören bringen meine animalische Seite zum Vorschein. Seit Monaten warte ich auf diesen Moment. Ich will endlich, dass sie Meins ist. Offiziell.

„Bist du dir sicher?", frage ich mit zittriger Stimme. Meine Erregung wächst mit jeder Sekunde immer weiter an. Verdammt, ich kann mich kaum mehr beherrschen und dass Vollmond ist, macht die Sache auch nicht gerade besser.

„Ja, was muss ich tun?"

„Ich muss dich beißen, während wir miteinander schlafen."

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Where stories live. Discover now