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᳓sᴏᴍᴇᴛɪᴍᴇs ᴛᴏ sᴛᴀʏ ᴀʟɪᴠᴇ ʏᴏᴜ ɢᴏᴛᴛᴀ ᴋɪʟʟ ʏᴏᴜʀ ᴍɪɴᴅ᳓

Hyunjin

Nachdenklich lag ich nun in meinem Bett und lauschte den Geräuschen, die draußen kamen und durch mein offenes Fenster bis in mein Zimmer reichten. Leise seufzend drehte ich mich etwas zur Seite und dachte über den heutigen Tag nach. Wenn ich ehrlich sein sollte, dann hatte ich das Gefühl, als würde etwas nicht stimmen. Irgendwas war heute falsch gewesen und würde die Zukunft mit Sicherheit verändern, aber je öfter ich den Tag in meinem Kopf abspielte, ich kam beim besten Willen nicht darauf, was es gewesen sein könnte.

Ich wusste nur, dass sich mein Körper, und vor allem die Gegend um meinen Brustkorb, sich verdammt schwer anfühlte und mich dazu brachte, nicht richtig atmen zu können. Genervt stand ich darum auf und stellte mich an das Fenster, damit ich die frische Luft einatmen konnte. Es fühlte sich etwas befreiend an, aber dadurch verschwand mein Gefühl nicht und es war bloß zum Haare raufen. Mich nervte es gewaltig, nicht zu wissen, was heute geschehen war und was ich nicht mitbekommen hatte. Aber ich wusste nur, dass es mit Sicherheit etwas mit Felix zutun hatte, der hoffentlich brav in seinem Bett lag und schlief.

Chan und er waren etwas früher schlafen gegangen und somit lag Chan auch bei ihm im Zimmer. Vielleicht kuschelten die beiden auch gerade miteinander. So abwegig war das auch nicht, immerhin vertraute Felix dem Älteren mehr, als überhaupt jemand anderem und es war nur natürlich, dass beste Freunde miteinander kuschelten. Hatte ich schließlich auch oft genug mit Minho gemacht, auch wenn dieser mich danach immer schlagen wollte. Aber dennoch hatte ich ein merkwürdiges Gefühl und das nervte mich so gewaltig, dass ich mein Zimmer verließ und anschließend in das Bad ging.

Sofort bemerkte ich, dass hier etwas nicht stimmte. Irgendwas war anders.

Das Licht knipste ich nun an und schloss dabei die Tür hinter mir, während ich mich etwas gründlicher umsah. Andere würden sagen, dass ich nach und nach immer paranoider wurde, aber ich war mir verdammt sicher, dass hier etwas geändert wurde. Oder es wurde irgendwas von seinem Platz genommen und deshalb hab es mir so unglaublich leer gerade vor. Mein Blick fiel dabei sofort auf die kleine Schatulle, in der wir meistens die Rasierklingen lagerten und die normalerweise weit oben auf dem Schrank lag. Nun lag sie jedoch auf dem Waschbecken und meine Mutter konnte es nicht sein, da sie eine eigene Schatulle besaß. Außerdem hatte ich sie extra wegen Felix so weit nach oben getan...

Da Chan es auch nicht sein konnte - es würde nicht einmal irgendeinen Sinn ergeben -, musste es Felix gewesen sein. Und als ich dann auch noch einen Blick hinein warf und feststellen musste, dass eine Klinge fehlte, wurde mir mulmig. Erst gestern Abend hatte ich die Schatulle aufgefüllt, nachdem ich duschen gewesen, und darum wusste ich auch, wie viele Rasierklingen da drinnen gewesen waren. Jedoch fehlte nun eine und frustriert musste ich mir fest auf die Lippen beißen, weil ich ganz genau wusste, was das bedeutete.

Und es bedeutete definitiv nichts Gutes.

Nämlich bewies das, dass Felix wieder vor hatte, sich etwas anzutun. Wenn Chan oder ich ihn nicht aufhielten, dann würde er sich wieder verletzen und anschließend würden seine negativen Gefühle sich nur noch verschlimmern. Seinen Selbsthass hatte ich beim letzten Mal bereits erkannt und wie würde es dieses Mal werden? Wie rasant würde sein Selbsthass wachsen? Wir mussten Felix vor sich selbst beschützen, damit ihm nichts geschah und gleich morgen würde ich auch Chan davon erzählen, damit wir Felix die Klinge abnehmen konnten. Noch mehr durfte er sich nicht zufügen.

Das hatte er nicht verdient.

𝐅𝐚𝐫𝐛𝐞𝐧𝐛𝐥𝐢𝐧𝐝 ✦ 𝖧𝖸𝖴𝖭𝖫𝖨𝖷 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt