𝐅𝐚𝐫𝐛𝐞𝐧𝐛𝐥𝐢𝐧𝐝 ✦ 𝖧𝖸𝖴𝖭𝖫𝖨𝖷

🖤•Color 41•🖤

᳓ɪ ᴅᴏɴ'ᴛ ᴛʜɪɴᴋ ᴘᴇᴏᴘʟᴇ ᴜɴᴅᴇʀsᴛᴀɴᴅ ʜᴏᴡ sᴛʀᴇssғᴜʟ ɪᴛ ɪs ᴛᴏ ᴇxᴘʟᴀɪɴ ᴡʜᴀᴛ's ɢᴏɪɴɢ ᴏɴ ɪɴ ʏᴏᴜʀ ʜᴇᴀᴅ ᴡʜᴇɴ ʏᴏᴜ ᴅᴏɴ'ᴛ ᴇᴠᴇɴ ᴜɴᴅᴇʀsᴛᴀɴᴅ ɪᴛ ʏᴏᴜʀsᴇʟғ᳓

Hyunjin

Mein Kopf registrierte das alles kaum, wollte nicht wahrhaben, was gerade geschah und mein Herz spielte verrückt, während meine Finger kribbelten und mir in diesem einem, winzigen Moment warm wurde. Viel zu perplex war ich darüber, dass Felix etwas tat, wovon ich niemals geglaubt hatte, dass dieser Tag kommen würde. Aber nur, weil er mich gerade küsste, hieß das nicht gleich, dass er auch meine Gefühle erwiderte. Zumal ich meine erst verstehen lernen musste, damit ich mir sicher sein konnte, dass ich mein Herz wirklich dem hübschen Australier geschenkt hatte.

Und dennoch beging ich einen Fehler, den ich früher oder später bereuen würde.

Langsam, aber bestimmend, erwiderte ich den Kuss vorsichtig und konnte nicht glauben, wie unglaublich rau seine Lippen eigentlich waren, die sonst so weich ausgesehen hatten. Dennoch fühlte es sich gut an und zeigte mir, dass es wenigstens etwas besonders für ihn sein musste. Seine rauen Lippen bewiesen mir, dass er es nicht gewohnt war, andere zu küssen und noch dazu war dieser Kuss einfach... voller Unschuld. Es war ein unschuldiger, dennoch zärtlicher Kuss, der wie aus dem Nichts entstanden war. Und ja, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir nicht gefiel. Es gefiel mir nämlich.

Vielleicht ein wenig zu sehr.

Obwohl der Jüngere unsicher war, vertiefte er den Kuss etwas und drückte sich mehr an mich, seine Hände glitten dabei in meine Haare und er zog etwas an ihnen, um mich damit aufzufordern, ebenso auf diesen Kuss einzugehen. Immer wieder lösten sich unsere Lippen für einen kleinen Augenblick, nur, um dann wieder aufeinanderzuprallen. Innerlich hatte ich mir diesen Moment natürlich hin und wieder gewünscht, mir vorgestellt, wie seine Lippen wohl sein würden, aber niemals hätte ich auch nur damit gerechnet. Die letzten Tage waren wie eine Achterbahnfahrt gewesen und ich kam auf das Adrenalin nicht klar, der dadurch entstanden war.

Dieser Moment war viel zu schön, als dass ich ihn aufgeben wollte und vorsichtig legte ich eine Hand auf Felix' Wange und streichelte mit meinem Daumen über seine ausgeprägten Wangenknochen. Dabei erinnerte ich mich daran, wie Chan mir einst erzählt hatte, dass Felix für seine etwas dickeren Wangen gemobbt wurde und nun? Nun hatte er sich so weit herunter gehungert, dass man seine Wangenknochen schon spüren und auch deutlich sehen konnte. Ich musste irgendetwas tun, um das wieder zu ändern, damit er wieder ein gesundes, oder zumindest Normales, Gewicht hatte.

Plötzlich jedoch spürte ich, wie diese rauen Lippen sich von mir entfernten und wehmütig, etwas enttäuscht und nach mehr verlangend, öffnete ich vorsichtig meine Augen und wartete einen kleinen Moment, bis sie sich an das helle Licht wieder gewöhnt hatten. Sofort erkannte ich den hübschen Jungen, der vor mir saß und sich leicht an seine Lippen fasste. In seinen Augen glänzte Fassungslosigkeit und er konnte wohl selbst gerade nicht verstehen, was überhaupt geschehen war. Im einen Moment hatten wir über den Tod gesprochen und im nächsten küssten wir uns... Das musste jemand Mal schaffen. Doch leider war das Leben nie auf meiner Seite und verwirrt hob ich meinen Kopf, als sich Felix plötzlich aufrichtete und sich gestresst durch die Haare fuhr.

,,Das... Das war ein Fehler...", murmelte er leise vor sich her und genau in dieser Sekunde zerbrach mein Herz, ohne, dass er es wusste. Vermutlich war das auch besser so, sonst würde er sich nur noch mehr für etwas die Schuld geben, wofür er sich keine Schuld geben sollte. ,,Dieser Kuss... Das alles... Alles ist ein reiner Fehler gewesen. Verdammt! Wieso muss ich meine Fehler immer wiederholen?" Leicht musste ich schlucken, als ich den Selbsthass in seiner Stimme hörte, und nun wollte ich vorsichtig nach seiner Hand greifen, doch diese schlug er einfach harsch weg, drehte sich um und rannte anschließend aus dem Wohnzimmer. Und ich?

Ich blieb völlig verwirrt sitzen und versuchte, das brennende Gefühl in meinem Herzen zu ignorieren.