Changes | Abgebrochen

Twenty-four

Achtung: Erwachseneninhalt!

LOUISE

~ ‚Tiny Dancer' – Elton John ~

Die Party war noch immer in vollem Gange, ich hatte mein Zeitgefühl irgendwo im Getümmel verloren. Das Wohnzimmer war dunkel und eine LED-Leuchte verbreitete Sprenkel von goldenem Licht. Bei den ganzen schmusenden Pärchen auf der Tanzfläche hatte ich mich lieber in Richtung Bar zurückgezogen.

Ich musste lächeln bei dem Anblick der sich mir bot. Durch die vielen Leute hindurch verfolgte ich John und Sunny mit den Augen. Beide bewegten eng umschlungen ihre Körper sanft im Takt von ‚Thinking Out Loud' von Ed Sheeran. Ich hatte nicht mitbekommen, dass sie sich ausgesprochen hatten, doch als Sunny mich anstrahlte während John sie auf die Tanzfläche führte, wusste ich, dass es endlich geklappt hatte. Ich hoffte, dass sich nun nichts mehr zwischen die beiden schieben würde oder sie es sich selbst schwer machen würden. Das, was ich sah, war schon honigsüß.

Gerade flüsterte John Sunny etwas ins Ohr, woraufhin sie den Kopf in den Nacken warf und leise lachte. Ihr Blick fand den Johns und Momente später trafen sich ihre Lippen. Mein Grinsen wurde immer breiter.

Dann wurde die Musik plötzlich wieder schneller und der Moment war vorbei. Doch das warme Gefühl in meinem Herzen blieb.

„Wollen wir anstoßen?" John und Sunny waren wieder bei mir und mein Bruder hatte prompt eine Flasche Tequíla in der Hand.

„Du denkst auch nur an Alkohol, John!" Sunny schaute ihn vorwurfsvoll an.

„Anders bist du ja nicht zu ertragen." Schon während er das sagte machte er ein paar Schritte weg aus ihrer Reichweite. Ja, sie waren wirklich das perfekte Paar.

Doch Sunny grinste nur und sagte streng: „Dafür bäckst du mir morgen Schokomuffins, klar?"

„Sag mir Bescheid wenn sie fertig sind, John", bestärkte ich meine beste Freundin. Ich hatte schon einmal diese Muffins gegessen, sie waren absolut nicht von dieser Welt.

Statt uns zu antworten machte John sich nun am Alkohol zu schaffen und goss drei Shots mit dem mexikanischen Schnaps ein.

„Auf diesen Abend!", rief ich.

„Auf uns!", fügte Sunny hinzu.

„Auf die Schokomuffins!" Das stammte natürlich aus dem Mund meines Bruders.

Unter Lachen exte ich den Tequila mit einem Mal. Schlechte Idee. Ganz schlechte Idee. Meine Kehle brannte wie weggeätzt und das Lachen verwandelte sich schnell in Husten.

Sunny sprach aus, was ich dachte: „Teuflisches Zeug."

„Geil", widersprach John.

„Ja, wir haben es verstanden!", riefen Sunny und ich gleichzeitig.

„Wollen wir wieder tanzen?", schlug ich vor.

Während wir auf die Tanzfläche gingen, spürte ich wie der Alkohol sich in meinem Körper breit machte. Mein Kopf fühlte sich bald ein wenig neblig an und meine Beine wurden für kurze Zeit etwas schwer. Dann aber begannen meine Wangen zu glühen und alles war plötzlich dreimal so lustig. Ausgelassen versuchte ich mit meinen Beinen ein paar Tanzschritte hinzubekommen, die wie Rock'n'Roll aussahen, was aber in einem prustenden Lachanfall endete, als Sunny mir zurief, ich sähe aus wie ein Pferd beim Fasching.

„Hey, beleidige nicht meinen gerade neu entwickelten Tanzstil!"

Plötzlich spürte ich zwei warme Hände an meiner Hüfte. Erschrocken drehte ich mich um und begegnete Jasons Grinsen. Johns bester Freund, der mittlerweile auch irgendwie mein Freund war, hielt mir eine Hand hin und brüllte gegen die Musik: „Darf ich bitten, Mylady?"