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A new family
Sophie

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Ich schlage die Augen auf und es dauert einen Moment, bis mir die Ereignisse der letzten Tage wieder einfallen. Mein Vater ist tot. Ich bin bei Tony und Pepper. Sie passen auf mich auf.
Ich strecke mich und setze mich auf. Schon lange habe ich nicht mehr so gut geschlafen. Im Krankenhaus hatte ich zwar eine Matratze, aber erstens ist diese hier tausendmal bequemer und zweitens habe ich mich dort dauernd beobachtet gefühlt. Aber hier... Fühle ich mich sicher.

Der Wecker auf dem Nachttisch zeigt 7.32 Uhr. Ich schaue auf und frage: "Jarvis, kannst du bitte die Rollläden hoch machen?"

"Natürlich, Sophie", kommt die prompte Antwort und die Rollläden fahren hoch. Die Sonne scheint direkt auf mein Gesicht und ich muss blinzeln. Bei Tag sieht es noch schöner aus, denn jetzt kann man die ganzen Autos und Menschen auf den Straßen erkennen. Von hier oben wirken sie so klein wie Ameisen.

Ich stehe auf und sehe mich im Zimmer um. Gestern ist mir so einiges gar nicht aufgefallen, bin wohl zu müde gewesen. Zwischen den beiden Türen für Bad und Ankleidezimmer steht eine Kommode aus dunklem Holz und rostfarbenem Metall mit einem großen Spiegel. Überhaupt ist das ganze Zimmer in diesem Look gehalten, der mir sehr gut gefällt. Er erinnert mich an Dads Bastelzimmer in unserem alten Haus.

Ich gehe ins Ankleidezimmer und sehe in jede Schublade und jeden Schrank hinein. Es gibt Schubladen voller Unterwäsche, eine mit Pyjamas, Jeans, Jogginghosen, Leggins, T-Shirts, Shirts, Pullis, Hoodies, Kleider, Jumpsuits, Jeansjacken, Steppjacken, Felljacken und noch viel mehr in allen nur erdenklichen Farben, Mustern und Prints. Und irgendjemand hat sie auch noch nach Farben geordnet!

Es gibt auch ein Regal mit jeder Menge Schuhen, Taschen, Uhren, Hüten und Sonnenbrillen. Und eine Schatulle voll mit sehr wertvoll aussehenden Ohrringen, Ketten, Armbändern und Ringen. Es ist das reinste Paradies!

Ich greife mir eine graue Jogginghose, ein langärmeliges, schwarzes Shirt und Unterwäsche und ziehe es schnell an. Meine Haare lasse ich offen, da sie in schönen, weichen Wellen meinen Rücken runter fallen und mir das ziemlich gut gefällt. Dann gehe ich wieder in das Zimmer und öffne die Schubladen der Kommode.

Ich schlage die Hände vor den Mund. Vor mir liegen ein nagelneues Handy, ein Laptop und das ganze Zubehör. Noch nie habe ich ein Handy oder einen Computer gehabt, ich bin ja erst neun.

"Und, gefällt es dir?", erklingt eine Stimme hinter mir. Erschrocken fahre ich herum und sehe Tony im Türrahmen lehnen. Er lächelt mich herzlich an und ich kann nicht anders, als zurücklächeln.

" Ja, aber... Das kannst du doch nicht machen. Wie soll ich dir das je zurückgeben? Ich weiß gar nicht,...", setze ich an, aber er unterbricht mich. "Das ist allein für dich. Gestern Klang es so, als wärst du sehr an Technik interessiert, also hab ich entschieden, diese Sachen dir zu schenken. Du bist mir also nichts schuldig, die würde sowieso keiner benutzen", er zuckt mit den Schultern. Ich nicke dankbar. Würde ich ihn besser kennen, hätte ich ihn umarmt. Aber ich will ein wenig Abstand halten.

"Hast du Hunger? Ich habe Croissants geholt und ich hab Nutella und Orangensaft da." "Super, mein Lieblingsfrühstück!", rufe ich glücklich aus und hopse vor ihm her in Richtung Küche. Doch plötzlich werde ich von einem so heftigen Hustenanfall geschüttelt, dass mein ganzer Brustkorb weh tut und ich fast keine Luft mehr bekomme. Tony war sofort bei mir und tätschelt mir den Rücken. Doch als er bemerkt, dass es nicht hilft, nimmt er mich einfach hoch und trägt mich ins Wohnzimmer, wo er mich auf der riesigen Couch ablegt. Besorgt und hilflos schaut er mich an, während mein ganzer Körper durchgeschüttelt wird.

𝐒𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 | 𝐩.𝐩.Where stories live. Discover now