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Jamie
Sophie

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"Samantha ist die Therapeutin. Sie wird morgen wiederkommen und ein bisschen mit dir sprechen. Du kannst ihr alles erzählen, sie kann dir dann helfen, alles zu vergessen. Oder zumindest nicht dauernd daran denken zu müssen."

Das Abendessen ist ungemütlich, denn alle behandeln mich wie ein rohes Ei. Und dann auch noch diese Therapeutin... Ich will keine Hilfe. Ich kann das alleine schaffen. Ich brauche nur Zeit, das ist mir klar. Aber Tony und Pepper zu liebe würde ich mitspielen müssen.

Pepper legt ihre Hand auf meinen Arm und ich sehe auf. "Nat fragt, ob du wieder mit dem Training anfangen willst. Wir können aber auch noch warten."

"Nein, ich will sofort weitermachen. Das wäre eine gute Ablenkung." Sie nickt und bis zum Ende des Essens schweigen alle. Es ist eine peinliche Stille, die schwer auf meinen Schultern lastet. Irgendwann wird es mir zu viel, ich verabschiede mich und gehe auf mein Zimmer. "Jarvis, sag mir bitte Bescheid, wenn jemand kommt."

"Natürlich, Sophie."

Ich liege auf meinem Bett und sehe mir im Fernsehen eine Serie über ungeklärte Morde an. Schon immer habe ich sowas unglaublich interessant gefunden, allerdings erinnert es mich an die Bilder in der Maschine.

Deshalb schaue ich Henry Danger, eine lustige Serie über den Superhelden Captain Man und seinen Side Kick Kid Danger. Irgendwann schlafe ich wieder ein.

Es ist stockdunkel. Die Lichter der Stadt schimmern durchs Fenster und im Fernsehen läuft noch immer meine Serie. Ich schalte den Bildschirm aus und tappe dann ins Bad. Das helle Licht blendet mich und ich muss blinzeln. Ich fülle einen Becher mit Wasser und trinke ihn in einem Zug leer. Ich bin unglaublich durstig.

Wieder in meinem Bett versuche ich, einzuschlafen, aber es will mir nicht gelingen. Ich fühle mich schwach, ich schwitze und zittere. Mir ist so kalt und gleichzeitig glaube ich, zu verbrennen.

Deshalb stehe ich wieder auf und gehe leise durch die Tür in den langen Flur. Vor Tonys und Peppers Tür bleibe ich stehen. Soll ich klopfen? Aber was soll ich sagen? Vielleicht brauche ich einfach ein bisschen Bewegung.

Also gehe ich zur Treppe und schleiche langsam hinunter. Irgendwann biege ich nach rechts ab und finde mich in einem ewig langen Korridor wieder, der mit grauem Teppichboden ausgelegt ist. Nirgends ist eine Tür zu sehen, bis ich um eine weitere Ecke komme. Ganz am Ende gibt es eine Tür, allerdings sieht sie eher wie ein Ausgang aus. Irgendetwas zieht mich an, denn ohne zu wollen bin ich schon dabei, die Tür zu öffnen.

Was ich sehe, ist... atemberaubend. Ich stehe am Rande einer Lichtung mitten im Wald. In der Mitte gibt es einen kleinen Teich, über den Schmetterlinge entlang fliegen. Blumen in allen Farben schimmern auf dem sattgrünen Gras zu meinen Füßen. Sie verströmen einen schweren, aber doch frischen Duft nach Frühling und Sonne. Ein kleines Lächeln erscheint auf meinem Gesicht und langsam schreite ich zum Ufer des Teichs.

Das Wasser ist kristallklar und hat alle Farben des Regenbogens. Auf dem Grund liegen kleine, weiße Steinchen, um die Fische herum schwimmen. Seegras und bunte Blumen wachsen zwischen den Steinen und lassen es wie eine wunderschöne Sommerlandschaft aussehen. Vorsichtig setze ich mich ins weiche Gras und tauche meine nackten Füße ins Wasser.

Es fühlt sich seidig weich wie flüssige Seife an. Vergnügt plansche ich etwas im Wasser und höre dem Lied der Vögel zu, die fröhlich zwitschernd zwischen den Bäumen hinter mir hin und her flattern. Ich denke an nichts, bin entspannt und glücklich. Ich sehe einfach nur den Schmetterlingen zu, lasse mich von der Sonne wärmen und schlafe schließlich irgendwann ein.

𝐒𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 | 𝐩.𝐩.Where stories live. Discover now