𝐒𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 | 𝐩.𝐩.

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Don't be too nice
Sophie

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Wir setzen uns in einen Stuhlkreis und begannen, den Namen, das Lieblingsessen und die liebsten Hobbys aufzuzählen. Ich höre nicht zu, sondern lege mir meinen Text zurecht und zähle die Leute, die vor mir noch dran sind. 4, jetzt 3, noch 2, und der, nach dem bin ich!

Der Junge vor mir hat braune Locken und ein schönes Lächeln. Seine Stimme ist sanft, als er sagt:" Ich bin Peter Parker, esse am liebsten Pizza und hänge gern mit Ned ab!" Er blickt zu einem etwas dickeren Jungen mit fröhlichen Augen, der zurück grinst.

Alle sehen zu mir. Und plötzlich bin ich nicht mehr aufgeregt, ich fühle das Adrenalin, das mir Zuversicht schenkt.

"Ich bin Sophie Harding, esse gerne Croissants mit Schokolade und mache in meiner Freizeit gern Kickboxen. Außerdem finde ich Technologie und Mode sehr interessant."

Einige sehen mich komisch an, als hätte ich eine andere Sprache gesprochen. Ich sehe zu Peter, doch er blickt mich aus freundlichen Augen an, und irgendwie entspannt mich das. Es ist mir wichtig, dass er einen guten Eindruck von mir hat. Keine Ahnung, wieso. Aber ich will, dass er mich mag.

Den Rest der Stunde erklärt Mr. Brown uns die Regeln, aber keiner hört richtig zu. Dann klingelt es endlich und wir dürfen in die große Pause. Während alle anderen schnell den Raum verlassen, gehe ich nach vorne zu Mr. Brown.

"So so, Sophie Harding. Irgendwie kommen sie mir bekannt vor." Er zwinkert und grinst. Ich auch.

"Sie sind mit dem Stoff weit voraus, eigentlich könnten sie schon in die übernächste Klasse. Aber ich nehme an, dass ist ihnen egal?" Ich nicke.
"So kann ich mich mehr auf mein Training und meine Freunde konzentrieren. Aber ich werde genauso hart arbeiten wie alle anderen, nur eben mit einem gewissen Hintergrundwissen."

"Sehr schön, das hört man selten von Menschen in ihrem Alter. Aber gehen sie jetzt in die Pause, Reden können wir von nun an noch oft genug!"

Ich gehe also die Flure entlang, als ich plötzlich Jamie rufen höre:" Hey, Sophie! Hier, vor der Cafeteria!"

Ich gehe zu ihm und er zerrt mich an die Theke. Ich habe keinen Hunger, aber er kauft sich ein Pausenbrot und wir setzen uns an den Tisch seiner Freunde.
Sie begrüßen uns und beginnen dann, über ein Fußballspiel zu reden, dass am Abend zuvor stattgefunden hat.

Ich dagegen beobachte die Leute um mich herum. Nicht diejenigen, die am lautesten lachen, auch nicht die, die ein paar Neulinge von der Bank am Fenster schubsen.

Nein, ich sehe die Schüler, die allein saßen. Da war ein Junge im Rollstuhl, der nur hämische Bemerkungen ab bekam. Ein anderer, ganz in Schwarz gekleideter wurde von allen schräg angesehen. Und noch das Mädchen mit den Locken, dass mich in der Aula angegrinst hatte. Allerdings beobachtete sie mich auch. Ihr Blick war nicht mehr freundlich, eher abschätzend.
Ich stand auf, sagte Jamie, ich würde ihn am Schultor wieder sehen, und ging zu ihr. Sie schaute mich nicht an, als ich mich neben sie setzte. Und eine Weile saßen wir nur da, Schulter an Schulter. Ich suchte in meinem Kopf nach ihrem Namen. Aber ich konnte mich nicht erinnern. 

"Wie heißt du? Sorry, aber ich bin ziemlich vergesslich und kann mich nicht mehr erinnern."

Einen Moment lang passierte nichts und ich begann zu glauben, sie habe mich nicht gehört. 

"Michelle Jones. MJ."

Sie schwieg einen Moment. 

"Was hast du eigentlich bei diesem Typen zu suchen? Er ist eigentlich noch in Ordnung, aber seine Freunde sind gemein."