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finally some information
Sophie

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Ich bezahle an der Kasse und klemme die Einkaufstüte irgendwie noch an meine Hand, an der schon zig andere Tüten hängen. Okay, vielleicht habe ich ein bisschen übertrieben, aber ich habe für jeden aus meiner Familie und für alle meine Freunde ein sehr spezielles Geschenk ausgesucht. Und so langsam komme ich richtig in Weihnachtsstimmung, wobei die verschiedenen Lieder in allen Läden nicht unbeteiligt sind. Hier läuft gerade Jingle Bells, wenn die Tür aufgeht hört man aber noch drei andere Songs aus anderen Geschäften, und alles vermischt sich zu einer wirren Melodie, deren Text man nicht versteht.

"Sophie, kommst du oder willst du noch länger die Straße anstarren?" MJ ist bei weitem nicht so voll beladen wie ich, kein Wunder, ihr ist ja nicht erst heute klar geworden, dass nächste Woche Weihnachten ist. Wie habe ich das bloß vergessen? Weihnachten ist doch mein allerliebstes Fest im ganzen Jahr!

Nach den ersten beiden Feiertagen fahren Tony, Pepper und ich nämlich immer in ein Haus in Kanada, irgendwo mitten im Wald. Dort verbringen wir die ganze Woche, bis Silvester kommt, da sind wir wieder in New York. Ob das heuer auch so laufen wird? Ich meine, wir leben jetzt ja schon abseits in einer Hütte und...aber...was wird aus Silvester?!

"Sophie, sieh mal, es schneit!" Überrascht blicke ich auf und prompt fliegt mir eine kleine, kalte Schneeflocke direkt ins Auge. Na, danke auch, blöder Himmel, denke ich und strecke dem Himmel die Zunge raus. Allerdings mit dem Hintergedanken, vielleicht eine Schneeflocke fangen zu können... Neben mir hofft MJ wohl genau aufs Gleiche, denn mindestens drei Minuten stehen wir mit ausgestreckten Zungen da, doch ich kriege keine einzige Flocke ab. Nur mein Auge, schon wieder.

Und in diesen drei Minuten hat sich der Schnee schon als 1 cm dicke Schicht auf die Straßen gelegt, obwohl immer wieder Autos darüber fahren. Schnell stellen wir uns unter ein kleines Vordach, damit die Tüten nicht so nass werden. "Kannst du Happy anrufen, damit er uns abholt? Mit den Tüten Bahn oder Bus zu fahren ist blöd." MJ stottert vor Kälte, denn ein eisiger Wind kommt plötzlich auf. "Ja, klar. Friday, ruf Happy an."

"Anruf eingeleitet."

"Was geht, Lieblingskunde?" Ich schmunzle bei Happys üblicher Begrüßung.

"Ich bin nur dein Liebster weil ich dein einziger bin. Hast du Tony überhaupt schon mal irgendwohin gefahren?"

"Ich denke nicht, aber ich bin des öfteren hinter ihm her gefahren, mit seinem Gepäck."

"Aha. Egal, kannst du uns abholen kommen? Wir stehen hier direkt vor dem...." Ich suche kurz nach einem Anhaltspunkt, aber der Schnee fällt schon so dicht, dass ich kaum was erkenne. "Komm einfach in die Stadt, wir setzen uns inzwischen irgendwo rein."

"Ist gut, in einer halben Stunde bin ich da."

Wir saßen gerade gemütlich bei einer heißen Schokolade im Coffee Bean, unserem Stammcafé, als Friday einen eingehenden Anruf meldete. "Ich wär jetzt da, wo seid ihr?" Ich nenne ihm die Adresse, dann bezahlen wir schon mal, dass er nicht auf uns warten muss. Kurz darauf sitzen wir im angenehm warmen Auto, während Happy noch die letzten Tüten im Kofferraum verstaut. Dann fahren wir auch schon los. Es ist zwar noch nicht mal 5 Uhr, aber trotzdem schon so dunkel wie im Sommer erst um 23 Uhr. Das ist der einzige Grund, weshalb ich den Sommer lieber habe, einfach, weil ich die Dunkelheit nicht mag.

"Wir sehen uns morgen, Sophie. Stell derweil ja nichts blödes an!" MJ zeigt mit ihrem Finger auf mich, bevor sie aussteigt.

"Ich doch nicht", rufe ich ihr hinterher, dann schlägt sie die Tür zu und ist weg. Am Nachmittag hat sich ein breites Lächeln auf mein Gesicht geschlichen, und jetzt werde ich es einfach nicht mehr los. Es war einer der schönsten, normalsten Tage seit Langem. Shoppen war ich immer schon gerne, zuerst mit Mom, dann mit Pepper. Aber seit sie Chefin von Stark Industries ist, sehe ich sie kaum mehr, und wenn, dann nur kurz.

𝐒𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 | 𝐩.𝐩.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt