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what the hell
Peter

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Eigentlich müsste ich nach Hause, aber ich will noch ein bisschen herumlaufen. Ich fühle mich, als wäre mir eine schwere Last von den Schultern genommen worden. Endlich habe ich Sophie gesagt, dass ich sie gern habe. Und sie mich auch!

Und ich habe sie geküsst. Schon so lange wollte ich es tun, und jetzt ist es passiert. Mein Magen krampft sich vor Glück und Aufregung zusammen. Ich gehe unter einer Brücke hindurch und finde mich in meinem Leiblingspark wieder.

Mit einem Lächeln, dass gar nicht mehr weg zu wollen scheint, folge ich dem schmalen Weg, vorbei an Büschen und Bäumen. Kurz laufe ich durch einen dichten Wald, dann öffnet er sich zu einer kleinen Lichtung mit einem kleinen Bach. Inmitten von Büschen und Gestrüpp haben ich und Ned vor Jahren eine kleine Hütte aus alten Brettern gebaut. Ich setze mich auf die alte Decke, die May uns gegeben hat und lehne mich mit dem Rücken an der Wand. Ich schließe meine Augen und lasse den Tag nochmal Revue passieren.

Wie weich und süß ihre Lippen waren, wie blau ihre Augen, wie klein ihre Hand, die perfekt in meine passt. Ich weiß nicht, wie lange ich da liege und einfach nur an Sophie denke.

Plötzlich fährt ein stechender Schmerzen durch meine Schulter, ich schlage erschrocken die Augen auf und stoße prompt mit meinem Kopf gegen die Decke. Ich greife an die schmerzende Stelle, kann aber nichts spüren.

In meinem Zimmer ziehe ich mein Sweatshirt aus und betrachte meine rechte Schulter. Ein kleiner, roter Punkt mit einem Kreis rundherum prangt dort. Als ich ihn anfasse, ist die Haut rundherum eiskalt, aber der Kreis glühend heiß. Sicher bloß ein Spinnenbiss oder so.

Ich schiebe den Gedanken beiseite, und lege mich ins Bett. Ich lande sofort wieder bei Sophie und mit den Gedanken bei ihr schlafe ich ein.

Mitten in der Nacht wache ich auf. Verwirrt blicke ich mich um, auf der Suche nach der Ursache. Doch das Zimmer ist leer, bis auf Kleidungsstücke, die Teppichartig auf dem Boden verteilt sind, mit den Legoteilen eines Raumschiffs dazwischen.

Das Zimmer ist hell, obwohl vor dem Fenster absolute Dunkelheit herrscht. Nein, das Zimmer ist nicht hell, sondern meine Augen können in der Dunkelheit sehen. Ich will mich gerade darüber wundern, als ich über meinen Arm streiche und etwas hartes spüre. Zuerst halte ich es für Einbildung, aber dann kremple ich meinen Ärmel hoch und zum Vorschein kommt mein Arm, der nicht mehr wie mein Arm aussieht. Muskeln, von deren Existenz ich nichts gewusst habe, wölben sich auf meinem Arm.

Schnell hebe ich mein Shirt an und starre auf definierte Bauchmuskeln.

"Wie kann das sein?"
Ich flüstere und meine Stimme klingt entsetzt.

Ich bin doch immer ein Lauch gewesen, ein spindeldürrer Nerd mit schmalen Schultern.

Schnell stehe ich auf und stelle mich vor den Spiegel. Meine Schultern sind breiter, genau wie meine Brust, meine Arme, meine Beine und sogar mein Hals. Ich sehe aus wie ein... Footballspieler!

Ich wende mich ab und fahre nervös durch meine Haare. Zumindest die fühlen sich immer noch gleich an.
Mir fällt wieder meine Schulter ein. Ich sehe sie mir nochmal an, kann den Punkt mit dem Kreis darum aber nicht mehr finden.

Da kommt mir ein Gedanke. Es ist ein Traum. Ein verrückter, vermaledeiter Traum. Ich werde jetzt in mein Bett steigen, die Augen schließen und morgen wird alles wieder normal sein.

𝐒𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 | 𝐩.𝐩.Where stories live. Discover now