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Aller Anfang ist schwer
Sophie

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Schreiend wache ich auf und fahre hoch. Ich bin in meinem Zimmer. Ist das wieder eine von diesen endlos langen Traumschleifen, wo man träumt, aufzuwachen, es aber gar nicht tut? Ja, bestimmt.

Ich schwitze am ganzen Körper und schlage die Decke zurück. Meine Beine sind von blauen Flecken überzogen, die schon leicht grünlich werden. Sie kommen vom harten Boden in meiner Zelle, auf dem ich schlafe, und befinden sich am ganzen Körper. Aber der Schmerz hilft mir, den Verstand nicht zu verlieren.

An meinem Arm hängt ein Kabel, dass zu einem Behälter mit gelblicher Flüssigkeit führt. Panisch reiße ich es los, auch wenn ich mich gut fühle und keine besonderen Schmerzen habe. Seufzend warf ich mich zurück ins Kissen.

Wenn ich doch nur ewig schlafen könnte. Aber ich habe kaum eine Nacht durchgeschlafen, bin immer wieder aus Albträumen hochgeschreckt.

Auf dem Flur ertönen hastige Schritte, die Türklinke bewegt sich und sofort ergreift mich blanke Panik. Ich springe aus dem Bett und flüchte zum Ankleidezimmer. Aber bevor ich es erreichen kann, schließt jemand seine Arme um mich. Ich fange an zu schreien und mich zu wehren, während mir heiße Tränen übers Gesicht fließen.

"Sophie, jetzt halt doch mal still!", schreit jemand laut, aber das macht mich nur noch entschlossener. Bestimmt wollen sie mich wieder an diese Maschine anschließen, die mir grauenhafte Halluzinationen beschert. Jedenfalls hoffe ich, dass es Halluzinationen waren. Denn ich sehe dauernd, wie Tony, Pepper, Nat, und all die anderen sterben. Und zwar auf schreckliche Weise. Immer und immer wieder.

Ich kämpfe immer noch gegen den Griff der Person an, als plötzlich noch mehr Hände mich berühren, was mich total durchdrehen lässt. Ich kreischte und heulte und brach zusammen.

"Lasst mich", wimmere ich, " Ich will nicht mehr. Ich will sterben!" Um mich wird es still. Keiner bewegt sich mehr. Sind sie weg? Die Worte, die ich gerade zum ersten Mal laut ausgesprochen habe, sind wahr. Ich will lieber selbst sterben als nochmal sie sterben zu sehen. Langsam schaue ich auf. Ich bin noch immer ein meinem Zimmer. Um mich herum sind Tony, Nat und Clint. Sie starren mich entgeistert an. "Sorry, aber... Ihr seid nicht real, aber trotzdem... Es tut mir so leid! Alles. Clint, du... Du warst voller Blut und... Und du", ich blicke zu Tony und eine einzelne Träne bahnt sich ihren Weg zu meinen Lippen. Ich fange sie ab und schmecke das Salz auf meiner Zunge. Wie lange habe ich eigentlich nichts mehr gegessen?

Mir ist bewusst, dass ich gerade mit imaginären Menschen spreche, aber ich will mich bloß entschuldigen. Und verabschieden.

"Es tut mir leid", hauche ich. Tony will auf mich zu gehen, aber als ich mich daraufhin reflexartig zusammen krümme, bleibt er stehen. "Sophie,du.... Du bist gerettet. Du bist wieder frei, bei deiner Familie. Bei...bei mir. "

Seine Augen sind mit Tränen gefüllt und seine Stimme ist nur mehr ein Flüstern. "Wäre schön, das zu glauben, aber das ist nicht wahr." Antworte ich und schließe die Augen. Ich warte darauf, aufzuwachen und mich auf dem Boden meiner Zelle zu befinden. Aber als ich nach einer Weile meine Augen wieder öffne, bin ich immer noch in meinem Zimmer.

Verwundert hocke ich mich aufrecht hin und schlage mir dann mit voller Kraft in den Bauch. Ich höre einen Schrei, der nicht meiner ist und fühle einen starken, aber durchaus echten Schmerz in meiner Magengrube. Ein Arm stützt mich und ich lasse es zu. Mein Hirn arbeitet auf Hochtouren und probiert irgendeine Erklärung zu finden.

𝐒𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 | 𝐩.𝐩.Where stories live. Discover now