Kapitel 5

823 66 3
                                    

Kapitel 5

Als Onkel und ich zurückkamen, empfing uns eine besorgte Erdnymphe. Mein Onkel schien sie gut zu kennen. Er entschuldigte sich und ließ mich alleine den Weg zu meinem Zimmer finden. Nach einer Weile durch dieses Labyrinth von Tunneln fand ich mein Zimmer. Ich plumpste mit einer Teetasse auf meinem Bett und wiederholte in meinem Kopf das Gespräch mit Zikie. Ich würde mich selbst anlügen, wenn ich sage ich hätte keine Angst vor dem Kampf gegen Calypso. Meine Überlebenschancen standen fast null. Es gibt eine große Wahrscheinlichkeit, dass ich mich in einem Dämon verwandeln werde wie Zikie. Zumindest in diesem Fall wäre ich nicht alleine und hätte jemanden der mich durch diese Lebensumstellung begleiten würde. Jedoch wollte ich auf keinen Fall wie Zikie enden. Ich liebte mein Leben als Hexe. Ohne meine Magie bin ich niemand. Sie war ein Teil von mir. Könnte ich wirklich eines Tages aufwachen und mit einer tiefen dunklen Leere, wie Zikie, leben? Die Antwort lautete ganz deutlich NEIN!

Ich seufzte. Ich konnte nicht einfach ungeplant Calypso finden und sie zu einem Kampf auffordern. Zahlreiche Fragen müssten erst geklärt werden. Erstens, war ich wirklich in der Lage eine Magie von einem Fremdkörper zu trennen? Die Antwort lautete vielleicht und diese Sache musste dann geübt werden. Zweitens, wo konnte ich die dunkle Magie des Dämons sperren? Und wie groß war sie? Ein kleiner Felsen würde ganz bestimmt nicht ausreichen, nach meiner kleinen Begegnung mit ihr. Ich fröstelte und drückte ein Kissen gegen meinen Leib. Sollte die Menge der dunklen Magie zu groß sein, dann werde ich meinen Körper als Reservoir nutzen müssen. Was mich zu der dritten Frage führt: Wie lass ich mich nicht von dieser dunklen Magie verschlingen?

„Aurora!", platzte mein Onkel atemlos in mein Zimmer. Er sah sehr bleich aus und seine Brust ging hoch und runter. Ich konnte Sorge und Entsetzen in seinen Augen erkennen. „Was ist los?", sprang ich aus dem Bett und half ihm auf dem Sessel zu sitzen. „Was ist passiert Onkel?"

„Der Vampirprinz", sagte er heiser, „er wurde...er wurde entführt...von Hexen.", schrie er aufgebracht. „Das ist eine Katastrophe! Es kann zu einem Krieg führen. Aber vor allem, der Vampirprinz ist einer der urältesten Vampire dieser Welt. Sein Wissen ist von undenkbaren Wert."

Ich richtete mich langsam auf und schaute in die Luft. Die Räder in meinem Kopf drehten sich. „Calypso!", sagte ich wütend, „sie muss ihn entführt haben. Aber warum?"

„Vielleicht ist es um diese Hybridhexen herzustellen.", schlug Onkel Chris vor, „immerhin weshalb hätte sie diese Informationen über X-50 gestohlen."

„Weißt du noch aber am Anfang, am ersten Tag, wir haben darüber diskutiert und wir waren fest überzeugt, dass sie die Information nutzte um ihre dämonische Seite in einem sterblichen Wesen zu verwandeln, damit sie das verbotene Buch öffnen kann."

„Dann warum hat sie den Vampirprinz entführt? Um einen Krieg anzuzetteln?"

Onkel rieb sich die Stirn nervös und suchte nach Luft. Ich versuchte ihn zu beruhigen in dem ich ihm ein Glas Wasser reichte. Er nahm es dankbar an und trank es in einem Zug.

„Es gibt nur einen Weg um zu wissen, was sie wirklich plant. Ich muss zurück zur Erde und mir den Tatort inspizieren.", entschied ich mich. Meine Reise hier in der Unterwelt ist beendet. Ich habe meine Ziele erreicht und nun kam die Zeit zurückzukehren. Bestimmt machte sich Mamutzu schreckliche Sorgen, da ich mich während dieser ganzen Zeit nicht einmal bei ihm gemeldet habe. „Wo genau wurde der Prinz entführt?"

Onkel Chris grinste trocken. „Du wirst es nie erahnen. Aus seinem persönlichen Schloss in den Pyrenäen."

Perplex runzelte ich die Stirn. „Das bedeutet Calypso hatte jemanden im Schloss, der für sie spionierte. Anders kann man es nicht erklären."

„Ich kenne nicht genau die Umstände. Tut mir Leid."

„Nicht Schlimm!", legte ich meine Hand auf Onkels Schulter. „Ich werde schon die Informationen herausfinden."

„Sei bitte vorsichtig.", bat er mich. „Auf der Oberwelt ist es gerade Nacht. Wie wäre es wenn du morgen zur frühen Stunde aufbrichst. Meine Männer können dir ein Portal zum Schloss öffnen."

„Das wäre sehr nett.", bedankte ich mich bei meinem Onkel.

„Ich werde dich also in Ruhe lassen damit du alles einpacken kannst. Fühl dich frei Proviant, Arzneimittel und Klamotten zu nehmen."

„Das werde ich.", lächelte ich und nahm meinen Onkel in eine warmherzige Umarmung.

Immerhin werde ich ihn für eine Weile nicht sehen. 

Die Hexagonistin 2 - verschollen in die Dunkelheitजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें