Kapitel 28

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Tut mir Leid für das lange Warten. Ich hatte viel zu tun  und hatte noch ebenfalls eine Schreibblockade. Yeahhh! Ich hoffe es gefällt euch. Lena!

Kapitel 28

„Wie geht es dir eigentlich?", hörte ich Zeos fragen. Ich drehte mich um. Seine blonde Haare waren nun sichtbar. Wir befanden uns in dem alten Haus seit zwei Wochen. Bis jetzt wurden wir nicht einmal angegriffen und Calypso hat keine Anzeichen gemacht.

„Besser aber meine Magiereserven sind noch immer nicht auf dem besten Stand."

„Wann glaubst wirst du in der Lage sein ein Portal zu öffnen?"

„Bald.", antwortete ich und musterte Zeos genauer. „Warum diese plötzliche Eile?"

In den zwei letzten Wochen in denen ich mit Zeos ein Haus teilen musste habe ich viel über das Verhalten der Vampire lernen können, vor allem über Zeos Verhalten. Der Vampir liebte es Blut aus einer Teetasse zu trinken und neben an salzige Kräcker zu essen. Er schlief nie abends und beschäftigte sich meistens entweder mit Kreuzworträtseln, Fernsehen anschauen und über die Dummheit der Menschheit zu kommentieren. Sobald der erste Sonnenstrahl die Welt begrüßte, rannte er in sein Zimmer und versteckte sich bis zum letzten Sonnenstrahl unter der Decke. Er war immer lässig, ruhig, war kein Mann für viele Worte aber sehr direkt wenn es darum ging seine Meinung zu äußern. Drei Themen lagen ihm dabei im Herzen: Freiheit, Naturschutz und Autos. Sobald diese Themen ihm Raum angesprochen wurden, war er magischer Weise da in vollem Elan und Geist. Und heute war es das erste Mal indem ich ihn so unruhig gesehen habe. Er hörte nicht auf seine Füße zu bewegen, schaute überall hin und griff zu hastig zu den Blutbeuteln, die Casper für ihn besorgte.

„Zeos!", schaute ich den Vampir, der zu einem geselligen Freund wurde, „was sagst du mir nicht?"

Seine graue Augen schauten sofort auf dem Boden. „Sei mir nicht sauer!", murmelte er und nahm neben mir Platz auf der schwarzen, alten Coach, die hinten gelöchert war.

„Ich habe die Nachrichten seit einpaar Tagen verfolgt und ich habe das Gefühl, das bald ein Krieg ausbrechen wird."

„Du willst schnell nach Chicago um Seath und den anderen zu helfen.", verstand ich schnell.

Er nickte. „Es sieht nicht gut aus. Selbst der weiße Kreis hat sich gesplittert. Auf der eine Seite stehen die Vampire und auf der anderen die Schattenwandler."

„Erklär mir bitte wie es dazu kommen konnte?", wollte ich wissen. Ich war immerhin über drei Monate in der Unterwelt und habe das Lustige hier verpasst. Notiert den Sarkasmus in den Worten. Hätte ich das gewusst, würde ich bei meinem Onkel bleiben. Wer braucht diese ganze Probleme überhaupt? Ach ja ich! Da ich die Schlüssel vor einer Verrückten beschützen muss. Manchmal frage ich was in meinem vergangenem Leben passiert ist, damit ich mit so vielen Problemen konfrontiert bin!

„Nun...kurz nachdem du verschwunden bist", fing er an zu erzählen und setzte sich neben mir hin, „verschwanden einpaar Schattenwandler. Vorallem junge Mädchen, die danach tot aufgefunden worden sind. Es fing mit zwei, drei Opfer bis es plötzlich zu mehrere fünfziger oder hunderter kam. Zahlreiche Meuten mussten aus ihrer Heimat fliehen und sich größeren Meuten anschließen, um Schutz zu suchen."

„Urbos hat davon mitgekriegt.", verstand ich schnell. Kein Anführer könnte solche schreckliche Taten blind zu sehen ohne etwas zu tun. „Er hat nimm ich an nach den Tätern erkundigt."

Zeos nickte und schleifte sich die Arme. „Seine Untersuchungen führten zu uns Vampire. Urbos wollte keine Entschuldigungen. Die Beweise, die er fand waren anscheint gut genug um ein Dorf, der unter dem Schutz der königlichen Vampirfamilie stand, anzugreifen und jedes Mädchen gnadenlos umzubringen. Vampire oder Halbvampire spielte keine Rolle. Es ging hier nur um Rache."

Ich erinnerte mich nun an den Wörter der Königin. Sie wollte unbedingt die Ruhe bewahren vor einem weiteren Gegner. „Die Vampirkönigin und ihre Söhne wollten zurück angreifen."

„Und das würde den Krieg endgültig ausbrechen.", meinte Zeos. „Nach der aktualen Stimmung, würde ich sagen, dass die erste Schlacht in Chicago beginnen wird."

„Warum Chicago?", wollte ich wissen. Was war so strategisch wichtig in dieser Stadt.

„Alle fünf Jahre ändert der weiße Kreis sein Hauptsitz. Die neue..."

„Chicago! Sie haben entschieden Chicago als neuer Hauptpunkt.", unterbrach ich Zeos, „und natürlich wird der Quartier in einer Woche öffnen mit zahlreichen Gästen unter ihnen Vampire, Schattenwandler und Hexen."

„Ich befürchte, dass Urbos diese Gelegenheit ausnutzen wird um die sechs stärksten Vampiranführer zu töten und die königliche Vampirfamilie wird auch da sein."

Ich schweifte meinen Blick über die Bibliothek, die zu meinem Arbeitsplatz wurde. Die gelöcherte Coach war tausendmal bequemer als das kleine Stuhl vor dem Computer. Ich verstand Zeos Ungeduld und Sorge. Er hat seine Loyalität Seath gegeben, der nicht nur die Schattenwandler auf dem Rücken hat sondern auch die königliche Vampirfamilie. Ich verstand jedoch auch Urbos Wut. Seine Leute, die eigentlich wie eine Familie für ihm sind, wurden eiskalt ermordet ohne Grund. Jedoch was haben die Dorfbewohner, die von seinen Leuten angegriffen wurden damit zu tun. Sie sind unschuldig. Mir fällt es schwer zu glauben, dass irgendein Vampir unschuldige Schattenwandler umbringen würde. Mittlerweile verstand ich, dass die Kreaturen nicht durch ihren Blutdurst getrieben wurden, sondern von ihren Gefühlen wie alle anderen. Es ist als ob jemand wusste, dass nur ein einziger kleiner Tropfen genügen würde, um die angespannte Lage zwischen Schattenwandler und Vampire umzukippen. Wer und wie?

„Welche Beweise hat Urbos gefunden?", stellte ich die Frage im Raum.

„Ich weiß es nicht.", kam es sehr langsam aus Zeos Mund heraus. „Urbos hat nie über diese Beweise gesprochen. Er meinte nur die Vampire seien schuld."

Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Magen. Eine kleine Idee formte sich in meinem Hinterkopf und sie gefiel mir nicht. Würde meine Vermutung richtig sein, dann...

„Es gäbe eine Möglichkeit, wie wir diesen Krieg verhindern könnten."

„Wie?", schaute mich Zeos perplex und zugleich hoffnungsvoll an.

„Mit Urbos sprechen."

„Ich glaube du leidest unter Sauerstoffmangel.", sagte er bestürzt. Ich verdrehte die Augen und seufzte genervt. Was haben immer die Leute? Um Probleme zu lösen, muss man diskutieren! Wie soll jemals ein respektvolles Miteinanderleben herrschen, wenn beide Seiten nicht bereit sind zu diskutieren. „Zeos, ich bin nicht verrückt. Ich will nur wissen welche Beweise Urbos in der Hand hellt. Was wenn sie ihm einfach übergeben worden sind von einer Person, die anderes im Sinne führt? Was wenn seine Leute irgendetwas verfehlt haben? Findest du nicht, dass diese Geschichte irgendwie bekannt klingt?"

Zeos musterte mich kurz an. Sein Gesicht verfinsterte sich von einer Sekunde zur anderen. „Die vier Todesfälle..."

„Ja, genau von Palvos und die anderen. Weißt du noch am Anfang was alle vermutet haben? Das es Vampire gewesen sind. Ich glaube nicht an Zufälle Zeos. Jemand spielt hier ein gefährliches Spiel."

„Wer glaubst du steckt dahinter?"

Ich blieb vor Zorn eine Weile still. „Na wer wohl?", zuckte ich mit den Schultern und sah die Hexe genau vor meinen Augen in der kleinen Zelle, mit ihrer Maske und rote Lederjacke. Die Hexe, die für mein Leid verantwortlich war und mich selbst während meinem Schlaf jagte. „Calypso." 

Die Hexagonistin 2 - verschollen in die DunkelheitWhere stories live. Discover now