Kapitel 4

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Harry derweil war wieder in seinem Abteil angekommen, wo mittlerweile auch noch Luna saß. Zum Glück dauerte die Fahrt gar nicht mehr so lange und Ron mit Hermine tauchte erst kurz vor Ankommen auf. Dennoch hatte es Hermine geschafft ununterbrochen zu reden und versuchte ihn auszufragen. Harry konnte sie erst zum Schweigen bringen, als er nachfragte, wo sie eigentlich die ganze Zeit mit Ron gewesen war.

„Wir sind Vertrauensschüler und mussten halt, ähm, kontrollieren, dass... dass alles in dem Zug in Ordnung ist." – stammelte das Mädchen und lief rot an. Ja klar!

Um von ihren eigenen Verlegenheit abzulenken, scheuchte sie alle im Eiltempo zu den Kutschen, danach ging alles sehr schnell und Harry fand sich an dem Gryffindor Tisch sitzend und dem Hut zuhörend wieder. Ob der Hut auch über etwas anderes Singen kann, als über die Gefahr und die Vereinigung der Häuser?

Doch dem Direktor schenkte der Gryffindor weitaus mehr Beachtung, schließlich sollte dieser seine Hochzeit ankündigen.

„Liebe Kinder, ich freue mich, dass ihr alle wohlbehalten zurück seid und..." - Harry kannte die Rede schon auswendig, sie war jedes Jahr gleich, außer dem Namen des Verteidigungslehrers, der sehr freundlich vor sich hinlächelnd neben Snape saß, welcher ihm nur argwöhnische und mörderische Blicke zuwarf. Aber auch das war nicht wirklich neu.

Von der Bindung verlor Dumbledore jedenfalls kein Wort und klatschte anschließend für das Essen. Harry bemühte sich zu essen, aber mit Ginny an einer Seite, die ihn immer noch schmachtend ansah, und Ron auf der anderen, der alles in sich reinstopfte, was in seiner Reichweite war, wollte es nicht so ganz gelingen.

Als auch die Letzten (Ron) mit dem Essen fertig waren, stand der Direktor wieder auf und wartete bin wieder die Stille einkehrte.

"Schüler, ich habe die Ehre euch mitzuteilen, dass in Hogwarts morgen eine Hochzeit stattfinden wird. Ich bitte Harry Potter und Draco Malfoy nach vorne."

Beide Teenager standen auf und gingen wie erwünscht zu Dumbledore. Dracos Gesicht blieb ausdruckslos, im Gegensatz zu Harrys, der wirklich gut schauspielerte und jedem nichts ahnend erschienen. Sie stellten sich nebeneinander und seitlich von Dumbledore, dessen Augen vergnügt blinzelten.

„Diese zwei junge Männer werden morgen um 11 Uhr getrauet. Es können nur fünf Schüler jedes Hauses der Hochzeit beiwohnen. Ich denke, dass viele von euch sich fragen, wieso die Hochzeit überhaupt stattfinden wird. Nun Mr. Malfoy ist eine Veela und muss in der Woche nach seinem 17. Geburtstag an den ihm vorbestimmten Partner gebunden werden. Die beiden werden eine kleine Wohnung bekommen. Ich bitte alle Schüler damit verständnisvoll umzugehen. Und nun, gute Nacht!"

Dann drehte er sich zu Harry und Draco und bat diese noch kurz zu bleiben nur um zu erklären, dass sie nach der ersten Nacht auch in ihre Häuser zurückkehren dürften. Besonders Harry machte er darauf aufmerksam seine Freunde nicht zu vernachlässigen.

Harry verfluchte den alten Kauz, während er auf dem Weg in seinem Turm war. Dumbledore hatte dafür gesorgt, dass jeder Bescheid wusste und dass Harry nun direkt allen in dem Gemeinschaftsraum begegnen musste. Der Elb wusste genau wie andere reagieren würden, wie Ron reagieren würde. Es war nicht so, dass ihn ihre Meinung interessierte, aber er hatte noch eine Zeit lang vor, ihren Freund zu spielen und das wird nun extrem schwer werden.

Und so war es auch, bereits seit 10 Minuten stand der Schwarzhaarige im Raum und hörte sich die Beschuldigungen und Beschimpfungen an, wobei Ron am Meisten und lautesten beibrachte.

„...damit willst du dich doch nur wichtig tun. Und bist du jetzt froh, dass du dich schon wieder aus der Menge hervorhebst, mal wieder besonders einzigartig bist? Freust du dich schon darauf für das Frettchen die Beine breit zu machen, du Verräter?"

„Hör endlich auf, Ron! Du stellst mir hier unter, ich habe euch nichts erzählt! Dabei habe ICH es auch erst gerade erfahren! Hat Dumbledore für dich so geklungen als ob ich eine Wahl hätte?! Ich dachte, ich habe hier Freunde, aber wie es aussieht seid ihr alle intolerante Dummköpfe, die nie Nachdenken und dennoch urteilen."

Schnell lief Harry die Treppe hoch und in seinen Schlafsaal. Erst dort hörte er keine weiteren Beschimpfungen, die ihm zugerufen wurden. Er sei eine Schwuchtel, der keine Freunde verdiene.

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Am nächsten Morgen wachte der Schwarzhaarige schon um 8 Uhr auf. Er schnappte sich seine Sachen und ging ins Bad, nicht vergessend wieder Schutzzauber über seinen Koffer zu legen. Lange duschte er und putzte sich abschließend die Zähne. Dann zog er sich an. Der Anzug stand ihm wirklich gut und das weiße Hemd mit den eingestickten Runen am Kragen sah umwerfend aus.

Zwar war es immer noch viel zu früh, doch Harry war einfach viel zu ausgedreht und entschied deshalb nach draußen zu gehen. Die Natur schien ihn zu beruhigen, was sicherlich an seinen Elfen-Genen lag.

Der Gryffindor stand erst spät auf und ging langsam zum Eingangsportal, damit er genau um zehn vor elf vor der Halle ankommen würde.


Draco stand vor der großen Halle, an seiner Seite war Samuel, einer der Ältesten der Veela. Es war üblich, dass die zukünftigen Eheleute von einem Ältesten abgeholt wurden und dann von einem Dritten gebunden. Die Begleiter wurden dann sozusagen zu Zeugen.

Mit der Zeit, die verstrich, wurde der Slytherin Prinz immer unruhiger. Wo blieb nur Samuels Partner, der auch Harry mitbringen sollte.

Schon sah er ihn kommen, aber ohne Harry! Hat er doch abgesagt? War es gestern nur Spaß für ihn mir eine Hoffnung zu geben?

Der richtige Weg zur FamilieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt