Kapitel 19

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Severus hörte die Versöhnung der Beiden und war froh, dass Potter seinem Patensohn es anscheint nicht als Verrat ansah, ihn nicht dafür bestrafte.
Auch Severus kam es in den Kopf, dass Dracos verhalten scheinbar an dem Tee lag. Als Potter wieder aus dem Schlafzimmer raus kam, schnupperte der Tränke Meister gerade an Dracos Tasse.

„Und?" – fragte er ruhig.

Dieser konnte nur mit den Schultern zucken. „Ich kann nichts Ungewöhnliches feststellen. Ein Tee aus Früchten eben."

„Wissen Sie vielleicht, ob Veela's möglicher Weise auf eine der Komponenten so reagieren?"

Doch dieser schüttelte mit dem Kopf. „Das sollte man lieber Zissa fragen... oder vielleicht Poppy."

Harry ging entschlossen zum Sofa und setzte sich. „Wir sollten reden, Professor."

„Richtig." Auch Severus setzte sich an seinen alten Platz. „Ich möchte mich entschuldigen. Nicht nur für gestern, auch für die Jahre davor. Du hattest gestern Recht."

„Erzählen Sie mir, wieso. Es ist mehr als ich bereits weiß, nicht wahr?"

Der Tränke Meister sah ihn lange an. „Es wissen nicht viele davon, nur die Malfoys und mein Lord. In meinem fünften Jahr  hat Lupin mich aufgelauert. Ich konnte mich nicht wehren, so dass er... er hat mich..." Severus schloss die Augen und holte noch mal tief Luft, doch Harry ahnte es bereits und wollte dem Mann ersparen etwas Weiteres zu zugeben.

„Ich habe Sie verstanden. Wie passt mein Vater da rein?"

„Er hat ihn dabei erwischt. Dann mussten wir alle vor Dumbledore schwören, nichts zu erzählen."

Nun war es an Harry kurz die Augen zu schließen. „Wieso sind sie darauf eingegangen?"

„Meine Schwester. Wir hatten kein Geld für die Operation."

„Und weiter?"

„Meine Schwester war die einzige Familie, die ich noch hatte. Ich habe das Geld genommen, doch sie starb trotzdem. Auf dem Operationstisch."

„Es tut mir leid."

„Danke. Alles war beim alten geblieben, nur dass ich damals auch noch Angst hatte, dass es sich wiederholt. Was in unserem siebten Jahr passierte, haben Sie schon bereits gehört." Harry nickte, er erinnerte sich daran, was ihm Lupin erzählt hatte. „Ich stand in Lebensschuld ihres Vaters. Es hat mich an Sie gekettet, deswegen hab ich Sie gehasst. Bis zu ihrer Volljährigkeit musste ich Sie beschützen oder mit ihnen sterben."

„Das wusste ich nicht."

„Und Dumbledore hat mir gesagt, dass er es ihnen erzählt hatte." – die Wahrheit schmeckte für beide bitter.

Sie schwiegen eine Weile. „Ich weiß, dass ich es nicht verdiene, aber können wir es noch einmal versuchen und von vorne anfangen?"

„Ich denke, dass wir es können, gerade, weil Sie es verdient haben, Professor." – sagte Harry weich. Deutliche Erleichterung zeichnete sich auf dem Gesicht des Tränke Professors ab.

„Danke, dann nenn mich doch bitte Severus, wenn wir nicht in der Öffentlichkeit sind."

„Und... du mich Harry."

Wieder verfielen sie in Schweigen.

„Haben Sie...ehm... hast du denselben Tee getrunken, wie Draco?"

„Nein. Er sagte, dass vom Schwarzen Tee nur für eine Tasse übrig war und er eine neue Sorte probieren wollte."

Harry runzelte kurz die Stirn, ging dann in die Küche und sah sich das Ganze an. Wieder zurück kam er mit der Packung des neuen Tees.

„Dobby!"

„Harry Potter hat Dobby gerufen, Sir?"

„Ja, Dobby. Weißt du, woher wir hier diesen Tee haben?"

„Oh, ja. Das weiß Dobby. Dobby hat diesen Tee gebracht."

„Und wieso hat du ihn gebracht?"

„Professor Dumbledore wollte euch ein Geschenk machen und bat Dobby das Geschenk euch zu bringen. Ja, Dobby ist ein Guter Hauself, er hat es sofort gemacht."

„Dobby, ich möchte, dass nächstes Mal, sollte einer uns etwas schenken, du es immer auf diesen Tisch hier ablegst, egal, ob es eine Überraschung werden sollte oder man dir etwas anderes sagt. Wir müssen demjenigen doch danken können und so haben wir es leider nicht tun können."

„Das wird Dobby tun, Sir."

„Danke, Dobby, du kannst gehen."

„Na, jetzt haben wir es klar und deutlich, Harry, wer dafür verantwortlich ist."

„Können... kannst du den Tee untersuchen, bitte."

„Natürlich. Das Ergebnis wird vor dem Abendessen fertig sein. Was hältst du davon, wenn wir uns in Lucius' Räumen nach dem Abendessen treffen?"

„Gut, vielleicht weiß er was. Kannst du ihm davor selbst erzählen, was passiert ist? Ich möchte nicht gern, dass Draco es tun muss oder sich noch mal anhört."

„Mach ich. Bis zum Abendessen dann." – mit diesen Worten verschwand Severus dann in seinen Räumen, um an die Arbeit zu gehen.

Abends erfuhren beide, dass der Tee so verzaubert war, dass sobald eine Veela diesen Trank zu sich nahm... genau das passierte, was sie leider nun aus Erfahrung kannten. Um in Zukunft solche Angriffe zu verhindern, brachte ihnen Lucius einen nützlichen Zauber bei, den sie nun immer auf ihrem Geschirr vor dem Essen bzw. Trinken aussprachen. Es zeigte an, ob das Essen magisch verändert wurde.

Zwei Wochen später war Harry genau wie Draco traurig, dass Lucius nun gehen musste. Zwar hatten sie viel Spaß zuzusehen, wie er Dumbledore's Lehrer (Trelawney, Binns, Hagrid und Vektor) feuerte, doch Harry wusste, dass er dem blonden Mann vertraute, wie nur wenigen und dass er ging, setzte ihm und auch Draco zu. Severus konnte nur wenig daran ändern, denn obwohl Harry ihn wirklich akzeptierte und ihm vertraute, war er nun mal ein anderer Mensch.

Der richtige Weg zur FamilieWhere stories live. Discover now