Entführung

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Den beiden Polizisten kamen im Eingang drei Männer entgegen.
Diese stockten kurz als sie die Polizisten auf sich zu rennen sahen, als diese aber an ihnen vorbeiliefen betraten sie das Krankenhaus.
Paula Martinson nähte derweil die Platzwunde eines jungen Mannes in einem der Behandlungszimmer.
Als sie den Mann fertig versorgt hatte und ihn zum Eingangsfoyer zurückbrachte sah sie die drei Männer die wartend in einer Ecke stand.
Einer der drei, ein großer Typ mit langen Haare kam auf sie zu und sprach sie an.

"Dr Martinson, mein Kollege hier wurde letzte Woche von Ihnen behandelt und sie wollten sich seine Wunde heute nochmal anschauen."

Paula konnte sich beim besten Willen nicht mehr an den Mann erinnern auf den der Langhaarige zeigte, aber das wollte sie sich nicht gleich anerkennen lassen daher nickte sie und lächelte.

"Ok kommen sie mit."

Meinte sie zu dem Verwundeten.
Alle drei Männer folgten ihr in das nächsten Behandlungszimmer.
Ein wenig verwirrt sah sie die drei Männer an, normalerweise durften nur direkte Verwandte bei einer Untersuchung anwesend sein.
Kaum hatte der Langhaarige die Tür des Behandlungszimmers hinter sich geschlossen zog er schon ein Messer und Paula blieben ihre Widerworte im Hals stecken.

"Wir wollen zu dem Jungen und du wirst uns jetzt zu ihm führen.
Weil du nicht möchtest das hier jemand verletzt wird nicht wahr?"

Ein bösartiges Grinsen umspielte sein Gesicht. Die anderen beiden Männer starten sie nur ausdruckslos an.
Paula überlegte fieberhaft wie sie nun reagieren sollte.
Auf keinen Fall würde sie diese Männer zu dem Jungen führen.
In diesem Moment öffnete sich die Tür.

"Paula wir bekommen ein Polytrauma rein."

Meinte Linda Bär und betrat den Raum.
Irritiert sah sie die beiden Männer an die drohend um Paula herum standen.
In dem Moment packte der Langhaarige der neben der Tür gestanden hatte Linda und hielt ihr das Messer an die Kehle.
Gleichzeit schloss er die Tür wieder.

"So Frau Doktor. Wo ist der Junge?"

Paula schwieg immer noch fieberhaft nach einem Ausweg suchend.
Da sie nicht reagierte schnitt der Langhaarige Linda in den Arm, ihren Schrei unterdrückte er indem er ihren Mund zuhielt.

"Stopp! Ok ich führe sie zu dem Jungen!"

Versuchte Paula zu verhindern das der Mann Linda weiter verletzte.

"Die Zimmernummer."

Meinte der Langhaarige drohend.
Paula zögerte sie wollte den Jungen nicht in Gefahr bringen.
Wieder schnitt der Mann Linda in den Arm und Blut lief auf den Boden.

"310!"

Rief Paula und versuchte den Mann daran zu hindern Linder weiter zu verletzten.
Dieser Schlug der Krankenschwester mit dem Messergriff auf den Kopf, sodass sie ohnmächtig zusammensackte.

"Ohh Gott warum machen sie das,
ich hab ihnen doch das Zimmer gesagt."

Rief Paula entsetzt.
Der Langhaarigen griff in seinen hinteren Hosenbund und holte eine Pistole heraus.

"Fresse!"

Befahl er und richtete die Waffe auf Paula.

"Du begleitest uns jetzt Täubchen."

Und mit diesen Worten winkte er Paula zu sich heran und zeigte weiterhin mit der Waffe auf sie.
Aus Angst das der Mann auf sie oder Linda schießen könnte ging sie zu dem Mann.
Dieser nahm sie im Arm und hielt ihr die Waffe unter ihrem Kittel versteckt an ihren Rücken.

"Keinen Quatsch machen Täubchen."

Lachte er gehässig und schob sie aus dem Behandlungszimmer.
Ohne das jemand sie aufhielt oder ansprach gelangen die drei Männer mit Paula in den dritten Stock.
Der Langhaarige deutete einen seiner beiden Begleiter an die Tür zu öffnen und dieser betrat den Raum.
Paula wurde hinter ihm in den Patientenraum geschoben.
Der Junge saß in seinem Patientenbett und starte sie ängstlich an.
Als er den Langhaarigen hinter Paula erkannte wurde sein Gesicht aschfahl und panisch sah er ihnen entgegen und rutschte im Bett weiter an die Wand.

"Na da ist ja unser kleiner Verräter."

Meinte der Langhaarige und grinste bösartig.

„Der Boss hat ein Video von dir im Internet gesehen. Da bist du mit deinen Bullenfreunden unterwegs. Du dachtest wohl es bekommt keiner mit wenn du alles ausplauderst, hmm? Tja Fehlanzeige. Der Bose möchte dich sehr gerne persönlich sprechen, Josh du nimmst ihn."

Befahl der Langhaarige seinen Kumpanen und einer der Männer ging zum Bett und zog den Jungen auf die Füße.

"Wir würden nun gerne auf schnellen und unauffälligen Wege das Gebäude verlassen.
Du zeigst uns diesen Weg jetzt Täubchen"

Befahl der Langhaarige Paula.
Diese zögerte kurz und beobachtete weiter den Jungen der ängstlich zitternd zwischen den beiden Handlangern stand.

"Wenn du nicht willst das dem Zwerg was passiert, machst du jetzt was wir sagen."

Drohte der Langhaarige Paula.
Also setzte sie sich in Bewegung und begab sich zum Treppenhaus.
Auf dem Parkplatz wurden Paula und den Jungen zu einem weißen Lieferwagen geführt und gezwungen hinten einzusteigen.
Die beiden Handlanger folgten in den Lieferwagen und fesselten Paula und den Jungen mit Kabelbildern die Hände.
Die Männer stiegen vorne ein und der Wagen setzte sich in Bewegung.

Hilflos sah Paula den Jungen an der zitternd den Kopf auf seine Knie gelegt hatte und schwieg.
Vorsichtig rutschte Paula zum ihm und berührte seinen gesunden Arm.
Der Junge zuckt zurück, doch Paula streichelte beruhigend seinen Arm und versuchte ihm Mut zu machen obwohl sie gerade selber eine Heidenangst verspürte
Was wollten diese Männer von ihnen?
Nach einer kurzen Zeit des Schweigens hörte sie die Stimme eines der Männer aus dem Fond.

"Soll ich direkt zum geplanten Ort fahren oder wollen wir die Frau irgendwo entsorgen?"

„Ach was. Ist doch ein hübsches Täubchen, da lässt sich noch Geld mit verdienen."

Wieder hörte sie den Langhaarigen boshaft lachen und Paula fuhr ein Schauer den Rücken hinab.
Sie war wirklich in verdammt großen Schwierigkeiten.

"Cedrig kommt in drei bis vier Tagen vorbei um unseren Nachschub zu liefern.
Der kann sie mitnehmen. Seine Puffs an der Grenze laufen super da wird er mit dem Täubchen schon was anfangen können."

Entsetzt japste Paula nach Luft.
Spätestens wenn dieser Cedrig sie von Köln wegbrächte, würde die Polizei sie sicher niemals finden.

"Heißt natürlich das ihr die Finger von ihr lassen müsst. Die Kunden mögen keine verbeulte Ware."

Meinte der Langhaarige im Fond bösartig.
Der Rest der Fahrt verlief schweigend.

Der verschwundene SohnWhere stories live. Discover now