Kurze Nacht

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Stephan wurde kurz nachdem er eingeschlafen war unsanft vom Klingeln seines Handy geweckt.
Verschlafen taste er nach dem Smartphone auf seinem Nachtisch und ging ran.

„Sindera"

Murmelte er.

„Sie haben Paula gefunden!"

Hörte er Toms Stimme am anderen Ende der Leitung.
Schlagartig war er wach und hatte sich im Bett aufgerichtet.

„Wo?"

"Auf der Landstraße in Richtung Königsforst. Es sieht nicht gut aus meint Franco, sie sind in die KAS gefahren."

Stephan rieb sich über das Gesicht und seufzte.

„Ok, ich mach mich auf den Weg, danke fürs Bescheid geben."

Tom verabschiedete sich und Stephan legte auf.
Schnell zog er sich ein T-Shirt und eine Hose über und machte sich direkt auf den Weg zur Klinik am Süderring.
Als er die Klinik erreicht war Hektik in der Eingangshalle zu bemerkten.
Immer wieder rannten Pfleger und Ärzte zum Schockraum oder eilten aus diesem heraus. Amelie stand an der Eingangstheke und kaute nervös auf ihrer Lippe.

„Hey."

Begrüßte Stephan sie und versuchte ein aufmunterndes Lächeln zustande zu bringen, was ihm aber nicht wirklich gelang.

„Ohh, hi Stephan. Was machst du denn hier?"

„Tom hat mich informiert. Wie schlimm steht es um Paula?"

Amelie zuckte mit der Schulter.

"Sie haben sie gerade er reingebracht. Aber was Franco am Telefon angekündigt hatte, klang nicht gut."

Stephan seufzte und deutete auf einen der Wartestühle.

„Ich warte hier ok?"

Amelie nickte und schenkte ihm ein kurzes Lächeln.
Es dauerte eine viertel Stunde bis Oliver zusammen mit Marion und Mike aus dem Schockraum herauskam.

„Stephan!"

Begrüßte er den Polizisten.

„Dienstlich bis du nicht hier."

Stellte er mit gehobener Augenbraue fest.

„Nein, Tom hat mich informiert. Wie sieht es aus?"

„Nicht so gut, leider."

Meinte Oliver und setzte sich seufzend neben Stephan.
Mike und Marion verabschiedeten sich und gingen in Richtung RTW, um sich wieder frei zu melden.

"Sie muss da irgendwie durch den Wald geirrt sein, schwere Verletzungen die von einem schweren Sturz oder einer Prügelei stammen können. Einiges Gebrochen, schwere Kopfverletzung wahrscheinlich mit Hirnblutungen, alles in allem wird das neh knappe Kiste."

Oliver seufzte und legte seinen Kopf in seine Handflächen.

„Scheiße!
War sie noch bei Bewusstsein und irgendwas gesagt?
Wo sie war oder wo der Junge ist vielleicht?"

Oliver überlegte kurz.

„Ja erst war sie noch bei Bewusstsein. Sie hat irgendwas gemurmelt von wegen das sie Hilfe holen muss und das er stirbt.
Vielleicht meinte sie den Jungen?"

Stephan stand auf und kickte gegen die Wand.

„Verdammte scheiße!"

Fluchte er und raufte sich verzweifelt die Haare.

„In was ist sie da überhaupt reingeraten? Wer ist denn dieser Junge?"

Fragte Oliver Stephan.

„Kennst du Alex Freundin?"

Fragte dieser ihn. Der Notarzt nickte nach kurzem Zögern.

"Der Junge ist ihr Sohn. Wurde vor sechs Jahren entführt und anscheinend zum unauffälligen Transport von Drogen und anderen illegalen Waren benutzt."

Fassungslos schüttelte Oli den Kopf.
Franco erschien in der Eingangstür und winkte Oliver zu.

„Ich muss. Sie wird sicher erstmal operiert, weis nicht ob es Sinn macht das du hier wartest."

Meinte Oliver und erhob sich.
Stephan winkte ab und setzte sich wieder hin. Er hatte außer Schlafen ja eh nichts anderes vor gehabt.
Stephan schloss die Augen und lehnte seinen Kopf an die Wand.
Nach einigen Minuten hörte er die Aufzugtür aufgehen und sah auf.
Alex kam auf ihn zugelaufen.
Er sah aus wie Stephan sich fühlte, absolut groggy.
Anscheinend hatte er seit heute Mittag bei Klarissa im Krankenhaus gewartet.

„Sie haben Paula gefunden?"

Fragte er Stephan als er vor ihm stand. Stephan nickte und sah ihn traurig an.

„Was ist mit Niklas?"

Fragte der ihn, traurig schüttelte Stephan den Kopf.

„Keine Spur."

Seufzte er. Alex Gesicht verfinsterte sich.

„Wie steht es um Paula?"

„Sie wird glaub ich noch untersucht, musst dann aber direkt in den OP."

Alex nickte und machte sich auf zum Schockraum.

Der verschwundene SohnWhere stories live. Discover now