Chapter Two

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Kennt ihr das wenn ihr einfach nur richtigen Mist träumt? Ich glaube ich hatte heute so eine Nacht.

Aber durch so einen Mist, entstand nicht nur einmal bereits eine ganz nette Buch-Idee.

Ich hoffe ihr hattet alle ein schönes/ erholsames Wochenende und wünsche euch beim Montags-Kapitel viel Spaß!

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Dalia Sanderson

«❃»

Gestohlene Zopfgummis

Das morgendliche Sonnenlicht flutet bereits den Schulgang, der das Schulgebäude einmal komplett durchläuft. Es ist wie die Hauptschlagader eines Menschen – von hier kommt man einfach überall hin, nur leider staut sich somit der Schülerfluss regelrecht. Ich stoße bereits das zweite Mädchen mit meinem Ellenbogen von mir, während alle anderen einen Bogen um Lionel machen. Ich sage nicht das es unfair ist, ich sage das es absolut bescheuert ist, warum ihm alle platz machen und ich von der Meute an Mädchen gefressen werde.

Genervt puste ich eine Haarsträhne aus meiner Stirn, die sich nun schon aus meinem Zopf gelöst hat und dränge mich noch enger an Lionel, um der nächsten Fure an Schülerinnen auszuweichen. Gnädigerweise umfasst er mein Handgelenk und zieht mich vor sich, sodass ich selbst zu spüren bekomme wie es ist, wenn einfach jeder jedem ausweicht.

Es ist nicht so, dass ich es nicht kennt – es verblüfft mich allerdings immer wieder und vor allem immer noch.

Natürlich ist mir aufgefallen das Lionel mehr als attraktiv ist und dieses gewisse ... eine gewisse Macht und Autorität ausstrahlt, aber wir sind miteinander aufgewachsen, wodurch ich es irgendwie bei ihm beobachten konnte, wie er sich entwickelt. Für andere ist es wie eine alles mit sich verzehrende Welle, wenn sie ihn nicht jeden Tag zu sehen bekommen.

Manchmal bin ich ja selbst überwältigt von ihm, aber dann erinnere ich mich auch schnell wieder daran, dass er mir mit sieben jeden Tag Kaugummi in die Haare schmierte, weil er mich zu der Zeit besonders doof fand. Oder das ich ihn ein halbes Jahr damit aufzog, dass er seinen ersten Kuss mit der blöden Anna hatte. Eine nervige Ziege, die leider seine Nachbarin ist. Nun können wir beide drüber lachen, aber zu der Zeit bekam er seine erste Stalkerin. Und seit dem wurden es einfach immer mehr. Sie versuchen es mit allen Mitteln – Trotzdessen das sie aber alle wissen wie Lionel tickt, gehen sie immer wieder dieses Risiko ein. Auch das beobachte ich bereits seit einigen Jahren – eigentlich seit dem wir bereits klein sind.

Schon im Kindergarten wollten alle immer was mit ihm oder seiner Schwester machen. Ich war nur das kleine Anhängsel, das nur mitspielen oder mitkommen durfte, weil Lionel sonst nie ja gesagt hätte. Es ist zwar nicht angenehm, aber man gewöhnt sich daran, von den Mädchen mit den Blicken erdolcht zu werden.

So kommt es auch, dass wir weiterhin lediglich eine weibliche Freundin und zwei weitere Freunde haben.

Wir haben es nie anders kennengelernt, mussten nur etliche Freundschaften bereits wegwerfen und uns immer weiter in die Spindel der giftigen Menschen begeben. Aber ich würde es immer wieder machen, weil Lionel all diese Herzbrüche und Enttäuschungen Wert ist.

Wir stoppen zuerst an seinem Spind, wo ich bereits die Kombi eingebe und er sich genervt an den Spind daneben lehnt. Seine schwarzen Haare glänzen durch das Sonnenlicht, während seine Augenringe nur noch schlimmer herausstechen. "Hör auf mich anzuschauen, Dalia." Erneut verzieht sich mein Mundwinkel, was er mit missmutiger Miene betrachtet. "Ich will ja gar nichts sagen." Natürlich weiß er das ich lüge, aber wir gehen beide nicht weiter drauf ein, da das schon oft genug zum Streitthema zwischen uns wurde. Und ich möchte nicht streiten.

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