Chapter Eleven

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Wisst ihr was mich so richtig aufregt? So wirklich aufregt?

I will tell you.

Gestern Abend saß ich dann im Zug wieder zurück nachhause und dann liefen drei Mädchen (vielleicht 17) durch den Gang. Eine – EINE – von ihnen trug eine Maske und die anderen beiden nicht. I mean ... the fuck. Ja ich finde sie auch scheiße. Ja, in der Hitze ist es kacke, aber WIESO glauben manche Sonderrechte zu haben, wenn sie keine haben. Am morgen saß ein Mann im Bus, der mit dem Busfahrer geredet hat und seine Maske abnahm. The hell. Ich mache das doch für meine Großeltern, für meinen Onkel oder meine Eltern, meine Tante und all die anderen. Ist es manchen so egal, dass es eine Lungenkrankheit ist, die ältere schwerer überleben?

Aber gut, nun wieder zum täglichen Brot:

Das Kapitel erscheint heute relativ spät, weil ich heute morgen zwar bereits eins geschrieben habe, ABER es irgendwie noch nicht reingepasst hatte. Also kommt das hier zuerst und ich wünsche euch ganz viel Spaß dabei.

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Dalia Sanderson

»❃«

Eiscreme und andere sonderliche Ereignisse

"Hey Dalia!" Ich zucke bei der hellen Stimme zusammen und fahre zu ihr herum. Auf dem Gesicht der sechzehn-Jährigen liegt ein breites Lächeln, während ihre blauen Augen funkeln, als sie ihre Eiscreme von dem Löffel zieht. Ich glaube, dass wir nicht einmal acht Uhr morgens haben und die zierliche Blondine isst bereits Eis. "Hey Charlene, weißt du wo Lio ist?" Als würde ich hoffen, dass er unter seiner Bettdecke aufspringt – verheddert in Laken und Kissen, wie ein altes Schlossgespenst – schaue ich wieder in sein leeres Zimmer. Die Bettdecke ist glatt gestrichen, die Kissen platziert wie im Möbelhaus und selbst auf seinem Boden liegt kein Kleidungsstück.

Lionel ist unwahrscheinlich ordentlich, wohingegen ich das reinste Chaos innerhalb von einer Stunde anrichten kann. Aber diese Ordnung wirkt schon fast so penibel, dass das Wort Minimalismus bereits zu groß erscheint. In seinem ganzen Zimmer besitzt er nur einen Kleiderschrank, ein Bett mit Nachttisch und einen Schreibtisch. Die Möbel in Schwarz, die Wände in weiß. An den beiden Fenstern hängen keine Gardinen, allerdings auch kein Staub. Auf dem Schreibtisch liegt nur sein Laptop und ein Block, der parallel zur Tischkante verläuft und der Kleiderschrank wird selbst innen so ordentlich sein, dass man nichts anrühren möchte. Es war damals schon schlimm und es ist heute nur noch schlimmer. Jedes Mal wirkt es, als würde er über die Nacht abhauen. Als würde er es selbst kaum abwarten können, dieses Zimmer so zu verlassen.

Man könnte meinen das Zimmer würde niemanden gehören, wenn über dem Bett nicht ein einzelnes Foto von uns beiden hängen würde. Es zeigt den Winterball vor zwei Jahren in der Middle-School. Wir wussten nicht einmal das wir fotografiert wurden – wir strahlen uns einfach nur an und selbst von hier kann ich das ausgelassene Funkeln in unseren Augen erkennen.

"Er ist Samstagmittag gefahren." Durch ihr schmatzen kann ich fast ihre Worte nicht verstehen. "Hat er sonst irgendwas gesagt?" Ich bin ein Jahr älter als sie und sie überragt mich bereits um einen halben Kopf. Ich bin zwar nicht sonderlich klein, aber sie ist einfach mit ihren langen Beinen und der sportlichen, aber weiblichen Figur bereits ein Model. Ihre eigentliche Haarfarbe ist die von Lionel, allerdings färbt sie seit einigen Monaten konstant ihre Haare blond. Zwar hat es etwas ... nicht ganz so hochwertiges an sich, aber ihre Ausstrahlung macht dies garantiert weg.

Shattered HeartsWhere stories live. Discover now