Chapter Twenty-six

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Das Kapitel könnte einige Aggressionen hervorrufen.

Deswegen wünsche ich euch schon einmal einen schönen Freitag!

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Dalia Sanderson

»❃«

Vergeltung und andere Angelegenheiten

Meine feuchten Haare kleben selbst eine halbe Stunde nach der Dusche noch an meinem Körper. Sie durchweichen mein provisorisches Shirt, dass ich mir in der Dunkelheit aus meinem Kleiderschrank gezogen hatte.

Ich ließ Lionel schlafend zurück, da ich ihn nicht wecken wollte, falls er überhaupt noch geschlafen hat. Vielleicht war er auch schon die ganze Zeit wach oder ... sowas.

Wir haben gestern nicht mehr viel miteinander gesprochen. Ich habe mich im Wohnzimmer beruhigt und bin mit Essen zurück in mein Zimmer gegangen, wo er auf meinem Bett lag und fernsehen geschaut hat. So wie immer. Normal. Alles normal, aber genauso anders, wie es mein Traum war. Das war die falsche Abfolge und ich kann es nur darauf schieben, dass Lionels Worte und Berührungen mich haben anders denken lassen.

Ich hasse diese Veränderung.

Es verändert sich momentan einfach zu viel.

Mittlerweile ist zumindest die Sonne aufgegangen – wenigstens eine Sache auf die man zählen kann und ich schleiche die Gänge unseres Hauses entlang. Mein Vater sollte bereits wach sein und auch wenn es nicht mein Plan war, so muss ich einfach mit ihm sprechen. Ich brauche wenigstens eine Angelegenheit die wieder normal ist. Dazu ertrage ich die Kluft zwischen uns nicht mehr und vielleicht ist es wirklich das Beste, wenn ich ihm die Wahrheit erzähle. Dass ich Cathlyn nie etwas angetan hätte, wenn sie mir nicht solch schreckliche Dinge an den Kopf geworfen hätte.

Soll er wissen, dass ich mich dafür schäme überhaupt so etwas getan zu haben und dass es mir leid tut. Aber entschuldigen werde ich mich nicht – zumindest nicht wenn es unter Drang sein muss.

Die Bürotür meines Vaters steht einen Spalt offen, sodass ich nur zögerlich anklopfe und bereits hineingehe. Allerdings, anders wie erwartet meinen Vater hier anzutreffen, erkenne ich lediglich Katrina die ihren Blick bei meinen leisen Schritten hebt. Bereits um diese Uhrzeit ist sie perfekt gestylt. Ihre Haare offen und glatt, ihr Gesicht von leichtem Make-up beschattet und ihr schlanker Körper in einem Etui-Kleid gesteckt, dass meine Mutter so sehr gehasst hatte. Sie fand Kleider schrecklich unbequem und unpraktisch. Sie tat es nur meinem Vater zu liebe, weil er es geliebt hatte, wenn sie eins solcher Dinger trug. Katrina hingegen würde man niemals mit bemalten und befleckten Sachen sehen. Bei ihr ist alles rein, ordentlich, perfektioniert.

"Wo ist mein Vater?" Ich erspare mir eine Begrüßung. Ebenso zucke ich nicht zurück, als sie ihre Zeitschrift schließt und sie auf den kleinen Tisch vor sich wirft. "Komm rein und schließ die Tür." Ich bleibe starr an der geöffneten Tür stehen, als würde ich hoffen, dass mein Vater gleich um die Ecke kommt. "Dalia komm rein und schließ die Tür. Ich wiederhole mich nicht noch einmal." Ihr Blick gleitet an meinem Körper hinab und bleibt bei meiner Hand hängen. Es ist gerade einmal zwei Tage her, wodurch sich zwar schon eine Kruste gebildet hat, es aber sehr deutlich noch sichtbar ist. Als sie ihre Zähne aufeinander beißt, erspare ich mir selbst den innerlichen Druck und trete einen Schritt vor um die Tür ins Schloss zu werfen.

"Dein Vater wollte sowieso das wir uns beide mal zusammen setzten." Sie steht langsam auf. So langsam, als seien hier Kameras aufgestellt worden, die ihre Eleganz unterstreichen. Für sie ist die ganze Welt eine Bühne. "Und ich glaube auch, dass es langsam Zweit wird." Mit einem anbahnenden Lächeln legt sie ihren Kopf schief. Betrachtet mich als sei ich ein dahergelaufener Hund, den mein Vater aufgesammelt hat.

Shattered HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt