Chatter Sixty-Three

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Da habe ich glatt vergessen das wir ja schon wieder Donnerstag haben.

Ich hoffe ihr hattet eine angenehme erste Woche des neuen Jahres.

Für mich geht es morgen wieder in meine Wg, weshalb ich mit einem Koffer, einem Rucksack und einer Tasche die Reise antreten muss – das lässt mich auch darüber nachdenken wie viel unnötiges Zeug ich tatsächlich mit mir rumschleppe. Vielleicht kann ich dahingehend ja auch mal ausmisten. Fazit ist aber: Wenn ihr ein verlorenes Mädchen, mit zu viel und zu schwerem Gepäck seht (es wird sich mit einem gequälten Gesichtsausdruck, herumgezappel und Rückenschmerzen äußern), dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich es bin.

Vielleicht sieht man sich ja dann.

Nun aber: Viel Spaß!

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Lionel McKinney

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Abschiede

"Verflucht Morgan, pass auf dich auf und versuche nicht jedem Kerl den Kopf zu verdrehen." Ihre verschnupfte Lache vergräbt sich in meinem Shirt, ehe sie mich wegschiebt und ihre Tränen wegwischt. Ich habe Mori noch nie wirklich weinen sehen. Dalia hat mir zwar mal erzählt, dass sie es kann, aber sie es selbst nicht oft gesehen hat. Dafür ist Morgan einfach ein zu großer Dickkopf.

Allerdings scheinen hier alle Dämme zu brechen. Vor allem als Mori sich zum Schluss an Dalia und Dante wendet und die beiden erneut in eine tiefe Umarmung zieht. Sie sind ein Knäul aus schluchzenden und zitternden Leibern, die Hayden und ich danach wohl wieder beruhigen dürfen. "Ich hasse es das du gehst." Selbst wenn ich weiß, dass es Lia trotz dieses Abschiedes gut geht, so zieht sich mein Herz bei ihrem verweinten Anblick zusammen. Sie klammert ihre kleinen Hände fester an Moris Rücken, während Dante sich langsam löst und zu Hayden geht.

"Ich muss los." Murmelt Mori leise und schaut Lia ins Gesicht. "Sei streng zu ihnen und schlag sie, wenn sie es verdient haben. Vor allem Dante, okay?" Lia nickt lächelnd, allerdings verfliegt ihr Lachen genauso schnell wieder, als sich neue Tränen in ihren Augen sammeln. Dalia schlingt auf ein neues ihre Arme um ihre beste Freundin, ehe ich dazu komme und sie an mich ziehe. Mori schenkt mir ein kleines Lächeln, dass ich salutierend erwidere. "Wir sehen uns in genau fünf Wochen in Kalifornien. Und jeder der nicht kommt, wird von mir persönlich entführt!" Erneut ein verschnupftes Lachen, ehe sie ihren Koffer nimmt und zu ihren Eltern geht, die mittlerweile ebenso verweint aussehen, weil sie ihre Tochter an die Universität nach Kalifornien ziehen lassen müssen.

Seit wenigen Wochen haben wir alle unseren Abschluss in der Tasche und beginnen uns langsam voneinander zu trennen. Zumindest so ein bisschen. Aufgrund von Moris Eltern und ihren Beziehungen hat Mori am schnellsten einen Uni Platz gefunden und statt die Zeit noch mit uns zu verbringen, zieht es sie bereits schneller an die Küste. Wir – Dalia– verübeln es ihr nicht. Letztendlich hätte Dalia sie selbst dazu gezwungen das wilde Leben zu führen, sich neu zu entdecken und zu erfinden oder einfach die Zeit zu genießen, bis die Uni beginnt. Es wäre eine Sache der Unmöglichkeit sie an Ort und Stelle zu halten, wenn sie bereits woanders sein könnte.

Dafür aber bleiben wir zurück. Hayden und Dante haben sich beide in Denver beworben, allerdings noch keine Rückmeldung bekommen. Ich bewerbe mich ohne hin nicht und Dalia ... sie war bei jedem Fachgespräch und hat selbst die ganzen Bewerbungen ausgefüllt. Nur eben nicht abgeschickt. Sie hat weder ihrem Vater, noch mir etwas davon erzählt, dass sie das College blockiert und das ... meinetwegen. Ich könnte ihr im selben Moment den Hals umdrehen, wie das ich sie verstehe, denn wenn sie aufs College geht, dann haben wir noch weniger Zeit füreinander.

Shattered HeartsWhere stories live. Discover now