Chapter Sixteen

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Heute darf ich noch für meine Oma einen Blaubeerkuchen backen und ansonsten wars das dann auch mit meinen Plänen. Eigentlich wollte ich mich ja auch nach draußen legen, aber ... es ist bewölkt und schattig und regnerisch, aber schwül warm.

Ich habe mal eine Frage an euch: Wie sieht es aus mit Spotify Playlists? Besteht da Interesse? Ich habe für He owns my world/heart, Wenn wir schweigen, The Beauty and the Criminal, sowie für Sattered Hearts welche.

Würde mich mal interessieren, ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim lesen aus Lios Sicht, mit aufwirbelnden Emotionen.

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Lionel McKinney

»❃«

Entscheidende Erkenntnis

"Halte still, Bruderherz."

"Sei einfach leise und mach weiter, Charlene." Es ist klar, dass sie bei meinen harschen Worten lediglich selig zu Grinsen beginnt, statt sich darüber aufzuregen. Sie ist ein kleines berechnendes Biest, dass sich perfekt auf der Ebene der Provokation bewegt. Dennoch kommt sie meiner Aufforderung nach und desinfiziert die letzte Wunde.

Ich hasse es sie zu fragen, ob sie die Wunden versorgen kann, an die ich nicht komme. Ich hasse es sie so geschickt mit den Utensilien umgehen zu sehen, weil es etwas in mir aufreißt, dass ich einfach nur vergessen möchte. Ich hasse es daran zu denken, dass sie sich das alles alleine angeeignet hat. Meine Hand ballt sich auf meinem Oberschenkel zur Faust.

"Wusstest du das Dalia heute ein Date hatte?" Meine Augen schließen sich, ehe ich gepresst durchatme. "Was glaubst du denn?" Hake ich fauchend nach, woraufhin sie zu kichern beginnt. Übertrieben und gespielt, aber in genau dem Ton, um meinen Puls zum rasen zu bringen. Sie ist so unfassbar überheblich. Bei mir. "Sie sah schön aus." Fester pressen sich meine Lider aufeinander. Eigentlich um das Bild von Dalia verschwinden zu lassen, allerdings scheint meine Schwester ganz andere Vorstellungen zu haben – sie quält mich, ohne es das erste Mal in ihrem Leben wirklich mitzubekommen. Somit öffne ich wieder meine Augen und starre an die Fensterfront die Denvers leuchtende Stadt zeigt. Harveys Villa liegt auf einem Hang und besitzt zur kompletten Süd-Seite eine Fensterfront. Die schönste ist im Wohnzimmer, da diese über die zwei Etagen reicht und damit eine unaufhörliche Macht ausstrahlt. So wie alles hier.

"Naja, zumindest dachte ich es, bis sie sich umgedreht hat. Weißt du was vorgefallen ist?" Meine Brauen ziehen sich scharf zusammen und lassen mich über meine Schulter in ihr kindliches Gesicht schauen. Okay, so kindlich ist es nun auch wieder nicht – aber ich werde mich wehren, etwas anderes in ihr zu sehen, als die kleine Zicke die in ihrem inneren schlummert.

Sie erwidert nur kurz meinen drängenden Blick, bevor sie wieder meinen Rücken fokussiert. Geduldig und schmunzelnd, als hätte sie meine stumme Aufforderung nicht bemerkt. Der Griff über meine Schulter zu ihrem Arm lässt zwar die Wunden unglücklich aufjaulen, allerdings denke ich gar nicht daran zu stoppen. Stattdessen ziehe ich sie hart nach vorne und schaue sie durchdringend an. Noch immer ein Grinsen auf ihren Lippen. "Stelle mich nicht auf die Probe, Charlie." Meine Androhung lässt nun zum ersten Mal endlich ihr Lächeln fallen, sodass sie eher missbilligend die Lippen schürzt und zu Boden schaut. "Sie stand vor einem Restaurant und ist in Moris Auto gesti–"

"Charlene! Das wesentliche!" Meine donnernde Stimme hallt durch das Wohnzimmer, wodurch sie augenrollend ihren Kopf in den Nacken legt. "Sie hat geweint. Zufrieden?" Statt etwas zu sagen, greife ich nach dem frischen Shirt und stehe von dem Couchtisch auf. Sie protestiert zwar, aber darauf gebe ich nun wirklich keine acht. Nicht einmal auf meine Wunden, als ich das Shirt überziehe und die Haustür ins Schloss werfe. Es ist kurz vor Mitternacht, die Straßen noch voll und die Lichter stechend.

Shattered HeartsWhere stories live. Discover now