Chapter Fifty

2.3K 143 28
                                    




Lionel McKinney

»«

Überwindungen

Je später es wird, desto ... wilder wird es. Ich habe Mori und Lia bereits vor einer halben Stunde darum gebeten, dass wir einfach wie jedes Halloween zu unserer Feuerstelle gehen und dort in Ruhe sitzen. Hayden hat Dante bereits vor einer Stunde um genau das Gleiche gebeten. Alle drei haben nur wild ihre Köpfe geschüttelt und sich lachend tiefer in die Massen gegraben. Nun tanzen sie noch immer eng aneinander geschlungen und stünde Dantes Freund nicht neben mir, dann hätte er definitiv bereits meine Faust gespürt, denn ... sie tanzen. Und durch unsere regelmäßigen Clubbesuche und dem scheinbar wirkenden Alkohol ist es nicht nur ein Tanz unter Freunden, sondern eine Showeinlage in der sie alles um sich vergessen. Jede Person. So kommt es das Mori sich an Dante reibt und Lia und Mori eng um sich herum tanzen. Keine Frage ich habe bereits seit dem Lia zu tanzen begonnen hat einen Harten, aber der Gedanke dass genau das auch die anderen Typen hier anzieht ist dann doch grenzwertig.

Wir halten sie trotzdem nicht auf, zumal sich jeder unserer Beobachtung bewusst ist und von daher niemand auch nur Hand an Dante und Dalia zu setzten wagt. Mori leidet nicht unter unseren Blicken, sondern scheint sich vollkommen bewusst zu sein, dass sie sich dermaßen sinnlich bewegen darf, ohne ständig irgendeine fremde Berührung zu haben. Sie hat mir mal gesagt, dass es mehr als anstrengend und belästigend ist und sie deswegen die Situationen auskostet, wo sich keiner an sie heran traut – unseretwegen.

"Dalia wird beobachtet." Murmelt Hayden leise und nickt in Richtung der finster dreinblickenden Cathlyn. Mein Mund verzieht sich grimmig. "Irgendwann werde ich keine Geduld mehr für sie haben." Vor allem nicht, wenn es sich hier um ein einfaches Neid spiel handelt. Dalia hat nie jemanden etwas getan und scheinbar kommt Cathlyn genau dadurch nicht mit ihr zurecht. Das Problem dabei ist nur, dass wenn sie einen falschen Schritt in Dalias Leben setzt, dass sie demnach auch einen in mein Leben setzt. Und ich bin nicht so gütig wie Lia. Zumindest nicht, wenn es um sie geht.

Ich lasse meinen Blick über das alberne Feenkostüm von ihr gleiten und schaue wieder zu Dalia, die mir ihre Jacke in die Hand gedrückt hat. Dadurch trägt sie nur noch dieses verdammte Kleid, dass sich um ihre schlanke Taille und die Hüfte spannt. Und um ihre Brüste. Das Rot spiegelt sich perfekt in ihren Lippen wieder und selbst ihre Schnitte wirken ... verrucht. Das Dalia sexy ist, ist für keinen, außer sie, ein Geheimnis, aber diese Kombi hat etwas derart heißes, dass ich mich nicht wirklich satt sehen kann – noch nie konnte.

"Achtung." Ich bemerke Haydens Warnung erst, als ich die Hand auf meiner Schulter spüre und mit gerunzelter Stirn zur Seite schauen. Entgegen blinzeln mir mit übertriebener, vorgeschobener Unterlippe Cathlyns matsch-braunen Augen. "Denkst du ich bemerke deine Blicke nicht, Lionel?" Es war ein Blick und selbst dieser Blick schien mir nicht einmal ansatzweise nett. Da mich ihre Hand auf meinem Körper anekelt, greife ich unsanft nach ihrem Handgelenk und lasse es erst los, als sich so etwas wie entsetzten in ihren Augen sammelt. Zwar noch immer hinter den Mauern an Stolz und falscher Erhabenheit, aber es ist da und es lässt mich mit einem solch diabolischen Grinsen zu ihr schauen, dass sie am liebsten einen Schritt nach hinten machen würde – wenn ich sie nicht noch immer festhalten würde.

"Fasst du mich noch einmal an oder schaust du Dalia noch einmal zu lange an, dann sorge ich dafür, dass du dich nie wieder auch nur Ansatzweise in das Leben von anderen einmischen kannst. Hast du mich verstanden?" Die Angst verfliegt aus ihren Augen, sobald sich diese verdammte Mauer zu ihrem Verstand wieder hochzieht. Sie wird es niemals verstehen. Sie wird es niemals begreifen. Vor allem nicht als sie nun ihre andere Hand auf meinen Oberarm legt und versucht verführerisch zu Lächeln. Sie versucht es und sie würde bei jedem Typen sicherlich damit durchkommen, nur nicht bei mir. Oder bei jemanden mit halb so viel Verstand wie ich ihn habe.

Shattered HeartsWhere stories live. Discover now