10. Kapitel

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Früh am nächsten Morgen wachte Steve wieder auf. Er streckte sich gähnend, tastete nach Dannys Körper, doch die andere Bettseite war verlassen.

Blinzelnd öffnete Steve die Augen, lauschte auf Geräusche aus dem Badezimmer, aber im ganzen Haus war es still.

Einen Blick auf seinen Wecker auf dem Nachttisch werfend, stellte Steve fest, dass es erst kurz vor sechs Uhr war. Danny war nun wirklich kein Frühaufsteher und eher verzichtete er auf ein Frühstück, bevor er sich auf den Weg zum Bäcker machte, um Brötchen zu holen.

Leise seufzend schwang Steve die Beine aus dem Bett, zog sich eine Shorts und ein Muskelshirt über, verließ das Schlafzimmer.

Im Bad spritzte er sich schnell etwas Wasser ins Gesicht, ehe er nach unten ging, aber auch dort konnte er Danny nicht vorfinden. Stirnrunzelnd sah Steve sich um, stellte fest, dass die Tür nach draußen nur angelehnt war.

Schnell schlüpfte er in seine herumstehenden Flip Flops und betrat die Terrasse. Unten am Strand konnte er schließlich die Umrisse seines Freundes erkennen, der auf einem der hölzernen Stühle saß und auf das ruhige Meer hinaussah.

Langsam kam Steve näher, strich Danny mit einer Hand über die Schulter, der erschrocken aus seinen Gedanken gerissen wurde und sich zu dem Größeren umdrehte. „Bist du wahnsinnig? Soll ich einen Herzinfarkt bekommen?“, fuhr Danny Steve an, der nur abwehrend die Hände hob.

Er setzte sich neben Danny, sah ihn abwartend von der Seite an, doch Danny wich seinem Blick aus. Unruhig rutschte Steve auf dem ausgebleichten Holzstuhl herum, fuhr sich mit einer Hand über sein Gesicht.

„Danny… Bereust du es?“, fragte Steve leise und wartete mit hämmerndem Herzen auf eine Antwort.

„Was?“ Überrascht sah Danny Steve an, der in einem Anflug von Unsicherheit nur mit den Schultern zuckte. „Nein! Nein, natürlich nicht! Was denkst du denn?“  

Mit einem fragenden Blick bedachte Danny Steve, der mit den Schultern zuckte. „Keine Ahnung! Was soll ich denn denken, wenn ich aufwache, das Bett ist leer und dann finde ich dich hier komplett in Gedanken vertieft vor?“

„Du bist ein Idiot, Steven! Ich wollte mit dir schlafen, warum sollte ich es also bereuen, uh?“ Danny war aufgestanden, lief im Sand vor Steve auf und ab, die Arme fuchtelnd in die Luft erhoben.

„Aber warum bist du dann hier draußen?“, fragte Steve irritiert, sah zu Danny auf. Der blieb jetzt wie angewurzelt stehen, stemmte die Hände in die Hüften und atmete einmal tief durch. Schließlich wandte er sich Steve zu, der ihn immer noch abwartend ansah.

„Ich konnte nicht mehr schlafen. Zum einen schnarchst du, widersprich mir nicht, zum anderen habe ich darüber nachgedacht, dass Grace und Charlie noch nichts von uns wissen und ich auch nicht den blassesten Schimmer habe wie ich es ihnen sagen soll. Und Rachel sollte es auch wissen.“

Auf Steves Gesicht breitete sich ein warmes Lächeln aus. Er griff nach Dannys Arm, zog ihn zwischen seine Beine und legte seine Hände an Dannys Hüfte. „Du willst es ihnen wirklich sagen?“ „Es spricht doch nichts dagegen, oder?“

Eindringlich sah Danny Steve an, der leicht den Kopf schüttelte. „Du weißt, dass Grace fast so etwas wie eine Tochter für mich ist und außerdem mögen deine Kinder mich ja sowieso.“ „So, tun sie das?“ Steve nickte grinsend, strich über Dannys Rücken und zog ihn auf seinen Schoß.

„Ich hoffe der Vater mag mich auch?“ „Denke schon“, antwortete Danny leise, wurde von Steve leicht gegen den Oberarm geschlagen, der nach seinen Lippen haschte. Lächelnd legte Danny seine Hände in Steves Nacken, strich über den Haaransatz und erwiderte den sanften Kuss.

„Wollen wir nochmal ins Bett gehen? Es ist doch noch etwas kühl.“ Steve nickte, schob Danny sanft von sich herunter, erhob sich und griff nach der Hand seines Freundes, um mit ihm zusammen zurück ins Haus zu gehen.

*

„Wir könnten Rachel und die Kids zum Essen einladen und ihnen dann von uns erzählen“, schlug Steve vor als sie wieder im Bett lagen; Danny in seinen Armen. 

„So lange du nicht kochen willst“, murmelte Danny schläfrig, drückte seinen Kopf gegen Steves Schulter. „Hey, ich kann kochen!“, widersprach Steve vehement, doch Danny war bereits wieder eingeschlafen.

Kopfschüttelnd strich Steve Danny über die Haare, legte sich bequemer hin und schloss ebenfalls die Augen, um ebenfalls noch etwas zur Ruhe zu kommen.

Nach zwei Stunden klingelte jedoch Steves Handy, riss sie so aus dem Schlaf. Danny griff einfach nach dem Störenfried, der auf dem Nachttisch lag. „Mh…“, brummte er in den Hörer, brachte Steve zum Grinsen.

„Danny? Du weißt, dass das Steves Handy ist?“ „Jerry… Was gibt’s?“ „Wir haben einen neuen Fall. Kommt her.“ Dannys Antwort war wieder nur ein genervter Laut, ehe er das Gespräch beendete und sich einfach wieder auf Steve sinken ließ.

„Was wollte er?“ „Wir müssen los“, murmelte Danny wenig begeistert, hob den Kopf, um Steve einen schnellen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Bevor Danny aus dem Bett steigen konnte, wurde er jedoch von Steve aufgehalten, der ihn in langen Kuss verwickelte.

Er strich ihm leicht über die Wirbelsäule, ließ seine Hand über Dannys Hintern streichen, der den Kopf hob und Steves Blick suchte. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Steve seinen Freund an. Lächelnd zuckte Danny mit den Schultern, küsste Steve auf die Nasenspitze und schob sich schließlich aus dem Bett.

Schnell machten sie sich fertig, konnten es aber nicht unterlassen sich immer wieder liebevoll anzusehen oder zu küssen. So dauerte es entgegen Steves eigentlicher Angewohnheit noch gut zwanzig Minuten bis sie das Haus verließen, um zum Iolani Palace zu fahren.

„Ich meine ja nur, denk doch mal drüber nach“, sagte Steve ruhig. „Ich habe drüber nachgedacht und meine Antwort lautet Nein. Wir bieten keine glutenfreie Nudeln und keinen veganen Käse in unserem Restaurant an“, antwortete Danny, sah Steve kurz von der Seite an.

Tani, Junior, Grover und Jerry sahen sie wissend an, doch die Beiden ignorierten ihre Freunde gekonnt, ließen sich lieber auf den neuesten Stand bringen.

„Heute Morgen ist eine Frau in einem Schlauchboot treibend ungefähr zweihundert Meter vor Waikiki Beach aufgegriffen worden. Sie sagte, dass sie von einer Yacht geflohen wäre auf der gestern Abend eine Party stattgefunden hat.“

Jerry tippte auf dem großen Display vor sich herum, brachte die Bilder mit einer wischenden Handbewegung auf den Monitor, der an der Wand angebracht war.

„Wir haben uns die Satellitenbilder anzeigen lassen und haben dabei das vorgefunden.“

Die anderen Fünf sahen sich die Aufnahmen genauer an. „Oh mein Gott“, entfuhr es Tani. „Leichen“, murmelte Danny, den Blick auf den Bildschirm gerichtet.

„Ganz genau. Scheinbar ist die Frau die einzige Überlebende. Unter Deck gibt es wahrscheinlich auch noch Leichen, vielleicht lebt aber auch noch jemand. Ihr müsst raus, um das zu untersuchen“, erklärte Jerry seinen Freunden und Kollegen.

„Macht ihr das. Ich werde mit der Frau reden. Sie ist im Krankenhaus zur Beobachtung“, sagte Grover, dem bei dem Gedanken in einen Helikopter steigen zu müssen schon schlecht wurde.

„Okay, wir sollten auch Noelani mitnehmen, vielleicht kann sie schon vor Ort etwas zu den Umständen des Todes sagen. Wir treffen uns in einer halben Stunde am Flugfeld.“

Steve nickte seinem Team zu, das sich geschäftig daran machte das wichtigste Equipment zusammen zu suchen und nach draußen zu ihren Autos zu schaffen.

Währenddessen hatte Steve der Küstenwache Bescheid gegeben, dass sie hinaus aufs Meer geflogen werden mussten, um den Fall untersuchen zu können.

Anschließend fuhr er zusammen mit Danny zum Flugfeld, wo bereits die Gerichtsmedizinerin und der Heli auf sie warteten. Steve merkte wie Danny kurz zögerte, ihm aber schließlich doch folgte.

„Hey, komm schon! Du musst dir keine Sorgen machen, ich fliege das Ding heute mal nicht.“ „Du bist in diesem Horrorteil dabei, das reicht schon, damit ich mir Sorgen mache“, entgegnete Danny grummelnd, doch als er sah, dass Noelani bereits jetzt grün im Gesicht war besserte sich seine Stimmung.

Aloha wau ia 'oeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt