chapter 19

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„Ein Friedhof?“, verwirrt sah er mich an, als der Motor stoppte.

Ich nickte und wollte aussteigen da meinte er:„Y/n, zu wem willst du?“

„Warte hier“, sagte ich nur, weil er ausstieg. „Aber-“, streng sah ich ihn an.

Den ganzen Tag war ich schon still gewesen, wegen dem was passieren wird.

Vorsichtig betrat ich den durch den Regen schlammigen Boden.

Ich war nicht einmal auf ihrer Beerdigung, weshalb ich keine Ahnung hatte wo sich ihr Grab befand.

Unwissend wendete ich mich an einen der Gärtner, der sofort wusste wo besagte Person lag.

Die Pflanzen waren total verwelkt und es rankte Unkraut über den Grabstein.

Das hatte sie nicht verdient. Wieso kümmert sich niemand um sie?

Langsam setzte ich mich in die Hocke und versuchte es etwas zu beseitigen.

„Hallo, Mama“, ich schnappte nach Luft, da es mir plötzlich schwer viel zu reden.

„Es tut mir leid, dass ich dich nicht früher besucht habe“, murmelte ich.

„Nachdem du weg warst ist Papa mit mir nach Daegu gezogen und ich-“, ich wischte die erste Träne beiseite.

„Vielleicht werde ich dich jetzt öfter besuchen und mich darum kümmern, dass du es hier schön hast.“

Ich musterte das von Unkraut überfallene Beet.

„Bitte verzeih mir“, wimmerte ich immernoch in der Hocke.

„Ich habe einen Job hier in Soeul gefunden. Du würdest dich freuen. Der Job ist großartig und ich habe jetzt einen Freund.“

Ich dachte an ihn und mein Blick schweifte zum Eingangstor von dem er mich aus genau beobachtete.

Schwach lächelte ich ihn an und konzentrierte mich wieder auf meine Mutter.

„Jungkook... Er würde dir gefallen. Er passt gut auf mich auf, also musst du dir keine Sorgen um mich machen“, schwärmte ich.

„Papa geht es in Daegu soweit auch ganz gut. Ich habe lange nichts mehr von ihm gehört, aber ich bin mir sicher.“

„Wenn was wäre würde er sich doch melden, oder?“ Ich begann zu zweifeln.

„Wir sind nicht so im Guten auseinander gegangen, weißt du? Er wollte immer, dass ich etwas anständigs mache, aber ich blieb immer beim Tanzen, wie du es gewollt hättest.“

Die nächste Träne lief über meine Wange direkt gefolgt von der Dritten.

Irgendwann brachte ich nichts mehr heraus, da ich nur noch schluchzte und wimmerte.

Auch wenn ich Kook sagte, er solle nicht kommen war ich froh, als er es tat um mich in den Arm zu nehmen.

Noch immer hockte ich vor dem Grab, als er seine Arme von hinten um mich schlang und sich an mich drückte.

Seinen Kopf vergrub er in meinem Nacken. Mir war klar, dass er sich gerade zusammenreißen musste um nicht auch den Tränen zu verfallen.

„Y/n, gehen wir“, hörte ich ihn an mein Ohr sagen. Schluckend nickte ich.

„Ich komme wieder“, nahm ich Abschied. „Ich verspreche es.“

Langsam richtete ich mich auf. Sein Arm lag um meine Taille als wir das Grundstück verließen.

Die Rückfahrt herrschte Stille. Ich weiß nicht, ob er einfach nichts Falsches oder nicht wusste was er sagen sollte.

Schweigend betraten wir das Haus, wo Jin auf uns traf.

„Y/n, Jungkook wollt ih-“, er entdeckte unsere Gesichter.

„Ihr seht nach zehnt Tagen Regen aus. Was ist los?“ Die Maknaes und Hoseok  stießen dazu.

„Y/n, hast du geweint?“, fragte er weiter. Ohne zu antworten ging ich hoch ins Zimmer.

Jungkook kam erstmal nicht, wofür ich ehrlich gesagt dankbar war.

Als es etwas später an der Tür klopfte rechnete ich natürlich mit ihm und gewährte den Eintritt.

Es war aber nicht er der eintrat. Stattdessen befand ich mich jetzt mit Jimin in einem Raum.

„Geh weg“, nuschelte ich bom Boden aus, auf dem ich an der Wand gelehnt saß.

Meine Beine waren an den Bauch gezogen, meine Arme lagen um ihnen und mein Kopf auf meinen Knien.

Stumm setzte er sich einfach neben mich und starrte geradeaus.

„Was willst du? Mich noch mehr runterziehen?“, bohrte ich nach.

Aus Freundlichkeit würde er es ganz sicher nicht tun. Außerdem muss ihm doch bewusst sein, dass er der Letzte war mit dem ich reden wollte.

„Das wollte ich nie“, kommentierte er und blickte auf seine miteinander spielenden Finger.

„Dann lass mich doch einfach in Ruhe“, meinte ich kleinlaut.

„Ob dus glaubst oder nicht, ich sorge mich um dich“, ließ er mich wissen.

Klar, deswegen hat er mich auch damals belästigt und sich immer so gut um mich gekümmert.

„Ich finde es schade, dass Jungkook derjenige ist, der sich um dich kümmert. Du kannst dir nicht vorstellen wie sehr ich an seiner Stelle stehen möchte.“

Er schaute zu mir. „Du hast dich nunmal für ihn entschieden, aber siehst du,.. ich bin der, der jetzt bei dir sitz.“

„Nur weil er weiß, dass ich gerade alleine sein will“, verteidigte ich ihn.

Misstrauisch musterte er mich. „Du willst nicht alleine sein“, stellte er dann fest.

Ich drehte meinen Kopf von ihm weg und legte ihn seitlich hin.

„Y/n, sag doch was passiert ist. Habt ihr euch gestritten?“, riet er falsch und ich schüttelte den Kopf.

„Was? Du sagst nicht was passiert ist oder ihr habt euch nicht gestritten?“, löcherte er weiter.

„Beides“, entgegnete ich immernoch kaum hörbar.

Auf einmal stand er auf und reichte mir seine Hand. „Komm.“

Wiederwillig bewegte ich meinen Kopf, doch er ließ sich nicht beirren, packte meine Hand und zog mich hinter sich her.

„Ich will nicht, Jimin“, nörgelte ich und folgte ihm, weil ich ansonsten hinfallen würde.

Bevor wir das Zimmer verließ en schnappte er sich noch meine Tanzschuhe.

Zum Stehen kam er auf der Höhe des Kellers, wo sich ein Tanzraum befand.

Abwartend sah ich ihn an. „Wenn es mir nicht gut geht tanze ich“, teilte er mir mit.

Ich sollte tanzen? Vor ihm? Freestyle? Alleine?

Die Musik dröhnte aus den Lautsprecherboxen und er ging mit gutem Beispiel voran.

Genervt sah ich ihm zu. „Mach schon mit.“

Auch egal, tanzen half mir schon immer, also warum sollte ich es nicht probieren.

Zusammen tanzten wir und ich merkte, wie meine Laune sich besserte.

𝐃𝐎𝐌𝐈𝐍𝐀𝐍𝐓 𝐌𝐀𝐊𝐍𝐀𝐄𝐋𝐈𝐍𝐄 || bts ff ✔Where stories live. Discover now