chapter 21

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Dass ich um das Thema mit dem Friedhof nicht herumkommen würde war mir klar, aber das mit Jimin?

Damit hätte ich ehrlich nicht gerechnet, als Jungkook plötzlich anfing mich dazu zu befragen.

Ich lag friedlich in seinen Armen. Mit seiner Hand streichte er mir vorsichtig den Oberarm auf und ab.

„Was war das jetzt eigentlich neulich mit Jimin?", begann er.

Ich ließ mir beim Antworten Zeit. „Was meinst du?", tat ich unwissend.

„Das was er beim Essen gesagt hatte", deutete er noch immer monoton an.

Wie sollte ich es ihm am Besten schonend beibringen ohne mich dabei total zum Affen zu machen?

„Hattet ihr... du weißt schon?", mied er es die drei Buchstaben auszusprechen.

Sollte ich lügen? Ich wollte ihn nicht belügen.

Aber was er wohl mit Jimin anstellen würde? Wirklich freiwillig habe ich das ganze ja nicht "mitgemacht".

Jimin schien aber doch ganz nett zu sein. Würde ich davon erzählen macht es das ganze kompliziert.

„Bitte antworte, sonst komme ich mir blöd vor", sagte er.

„Wir-", ich stoppte. „Nicht direkt", entschied ich mich dann ihn nicht komplett anzulügen.

„Was meinst du?", blieb er noch ruhig, aber ich wusste, dass er innerlich begann zu brodeln.

„Wir hatten keinen Sex." Hatten wir nicht. Sein Geschlechtsteil war in keiner Weise in mich eingedrungen.

Lediglich einige seiner Finger und seine Zunge. Der Gedanke daran ließ meine Muskeln anspannen.

„Und was meinte er dann mit "Ich wette sie ist bei dir nur halb so laut wie bei mir"?", zitierte er.

Er hatte seinen genauen Wortlaut behalten. Scheint, als hätte er darüber nachgedacht.

Verdammt, ich wollte ihm keine Lügen erzählen oder es verschweigen.

„Es ist schwer zu erklären", druckste ich weiter rum.

„Ich habe den ganzen Tag Zeit", erwiederte er sofort.

Ich holte tief Luft und fing an:„Nach dem ersten Tag kam er abends bei mir vorbei."

Die Bilder wie ich auf meiner Couch saß und im nächsten Moment die Tür öffnete schossen in mein Gedächtnis.

Hätte ich die Tür einfach nicht aufgemacht. Alles wäre so viel leichter.

„Ich erklärte ihm einen Tanzschritt und seine-", ich schluckte. „Seine Hand rutschte immer wieder runter."

„Er streifte mir die Hose von den Beinen." Ich kämpfte mit den Tränen.

„Seine Finger stieß er in mich", eine Träne floss. „Es wurden immer mehr."

„Als er sie... wieder rausholte... kam... seine Zunge." Jungkook drückte mir einen Kuss auf den Kopf und ich sah mit glasigen Augen hoch zu ihm.

Auch seine Augen waren etwas feucht, was mich verwunderte.

„Und nach all dem hast du dich trotzdem hier mit ihm verabredet?", löcherte er weiter.

„Es tat ihm wirklich sehr leid und ich gab ihm eine zweite Chance", antwortete ich.

Wenn ich drüber nachdenke ist es echt großzügig von mir, aber ich bereute es nicht.

Gestern hatte er mir geholfen. Hätte ich ihm diese Chance nicht gegeben wäre ich vermutlich den ganzen Tag heulend im Zimmer gesässen.

„Es tut mir leid, Y/n", weinte er plötzlich auch.

Überfordert drehte ich mich um und sah ihn hilflos an. „Was? Wieso?"

„Ich wusste, dass irgendetwas nicht stimmte, aber ich habe nichts gemacht", warf er sich vor.

„Stattdessen hast du dich an Taehyung gewendet", zählte er eins und eins zusammen, lag jedoch falsch.

„Nein, Kook. Ich habe ihm nichts davon erzählt, du bist der Einzige. Tae hat mir lediglich wegen der Alpträume geholfen."

Nun guckte er verwirrt. „Ich dachte die Alpträume wären wegen Jimin", vermutete er.

Ich schüttelte den Kopf. Er ließ nicht locker bis ich sagte was Sache war, so berichtete ich ihm von meiner Mutter.

Bezüglich Jimin versprach er mir nichts zu tun.

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Das Wochenende war zu Ende und die Jungs drehten mit meiner Hilfe das Dance Practice Video.

Wir brauchten nur drei Versuche, dann waren alle zufrieden und konnten schon gehen.

Mein Freund schlang seine Arme von hinten um mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

„Gehen wir jetzt etwas Leckeres essen?", fragte er süß wie immer.

„Das geht nicht, du weißt doch, ich muss die neue Choreo machen", enttäuschte ich ihn leider.

Er atmete genervt aus. „Tut mir leid, ich muss bis spätestens Freitag fertig werden, wenn ihr sie bis zum Ende nächster Woche können müsst."

„Na schön, aber komm nicht zu spät nach Hause, sonst ist es schon dunkel", bittere er mich.

„Mach dir keine Sorgen, ich komme bevor die Sonne untergeht", versicherte ich ihm.

„Jungkook, komm jetzt endlich", nervten die Hyungs schon.

Wir küssten uns leidenschaftlich zum Abschied und er haute mit seinen Freunden ab.

Schmunzelnd schaute ich ihm hinterher und fing dann mit meiner Arbeit an.

Ich hatte noch viel vor mir. Dennoch schaffte ich es erstaunlicherweise fast bis zur Hälfte bevor draußen die Nacht anbrach.

Zufrieden verließ ich das Big Hit Gebäude und lief schon zur Bahnstation, als mir einfiel, dass ich bei Jungkook nicht mehr genug Sachen hatte.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich es noch schaffen könnte, also stieg ich in die Bahn in die entgegengesetzte Richtung.

In meiner Wohnung packte ich schnell ein paar frische Klamotten zusammen und flitzte zurück zur Station.

Beinahe hätte ich die letzte Bahn verpasst. Etwas später als geplant kam ich bei den Jungs an.

Nachdem Jungkook mir eine Ansage gemacht hatte, weil ich seiner Meinung nach nicht noch nach Hause fahren sollen bekommen hatte ging ich duschen.

Zu acht schauten wir uns am Abend einen Film an und gingen alle relativ früh für unsere Verhältnisse schlafen.

Zum ersten Mal seit einer Weile hatte ich keinen Alptraum worüber ich mich sehr freute.

Ich erklärte Jungkook, dass ich am Mittwoch wieder zurück in meine Wohnung wollen würde.

Er war total dagegen, aber ich bestand darauf. Selbst am Ende war er nicht dafür und sogar glaube ich ein wenig sauer, aber ich wollte ihnen nicht länger zur Last fallen.

So fuhr ich Mittwoch abends anstatt zu den Jungs wieder nach Hause.

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Ich bin gerade fertig geworden mit dieser Geschichte und freue mich jetzt die verbliebenen Teile veröffentlichen zu können :)

𝐃𝐎𝐌𝐈𝐍𝐀𝐍𝐓 𝐌𝐀𝐊𝐍𝐀𝐄𝐋𝐈𝐍𝐄 || bts ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt