chapter 29

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Taehyung saß grade auf dem Sofa während sein Bandmitglied unruhig auf und ab ging.

Als sie mich hörten sprangen sie direkt auf zu mir. „Y/n, w-", er stoppte.

„Hast du geweint?", wollte Tae dann wissen. „N-nein", panisch strich ich mir über die Wangen.

Dort fand ich allerdings nichts, weshalb ich davon ausging, dass mich meine vermutlich geröteten Augen verrieten.

„Hat er dich verletzt?", mischte Jimin sich ein. Abrupt schüttelte ich den Kopf und senkte ihn.

Ich hatte mir selbst damit weh getan und ihn nebenbei auch noch. Ich bin das Arschloch von uns beiden.

„Du kannst es ruhig sagen, wenn es so ist. Er wird es nie wieder tun, ich passe darauf auf."

„Schon gut, Tae, im Ernst. Er hat nichts getan." An ihnen vorbei machte ich mich auf dem Sofa breit.

Wieso musste das alles nur so kompliziert sein?

„Ich will dich zwar ungerne alleine lassen, aber wir haben in fast einer Stunde ein Interview", erklärte Jimin.

„Kein Ding, wir sehen uns ja später beim Training", antwortete ich.

Als ob es nötig war, dass sie hier bleiben.

War es. Kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen fühlte ich mich einsam wie nie zuvor.

Beselbstmitleidend begrub ich meinen Kopf jammernd in den Kissen.

Die paar Stunden bis ich wieder los musste vergingen so langsam. Sekunden fühlten sich wie Minuten an und diese wie Stunden, Stunden fühlten sich wie Tage an.

Deshalb freute ich mich als ich schließlich mit den Kopfhörern das Wohnhaus verließ.

Um meine Stimmung etwas zu pushen dröhnte lauter gute Laune Musik in meinen Ohren.

Zum Beispiel Blue Hour von txt, Black Mamba von æstpa oder Back door von Stray kids.

Ein wenig traurig war ich dann schon, weil ich die Musik ausschalten musste als ich angekommen war.

In dem Moment als ich den Raum betrat und Jungkooks Gesicht entdeckte musste ich an das Grab denken.

Sollte ich ihn drauf sprechen? Mich bedanken? Ihn beschimpfen?

Er kam mir zuvor. „Hier", er drückte mir einen Zettel und einen Schlüssel in die Hand.

„W-was ist das?", hakte ich perplex nach.

„Deine neue Wohnung", er drehte sich weg, allerdings drehte ich ihn wieder zurück.

„Nimm das wieder", versuchte ich es ihm wieder auszuhänden, aber er weigerte sich.

„Du hast mir mal erzählt, dass dir der Platz zum Tanzen in deiner Wohnung fehlt und jetzt hast du ihn. Ich habe sie gekauft, als die Dinge zwischen uns noch... anders waren."

Er machte kehrt. Ich war so irritiert, dass ich nichts mehr sagen konnte.

Ich hatte ihm davon nicht erzählt damit er mir eine neue Wohnung kaufte.

Zaghaft setzte ich meinen Weg fort, legte meine Sachen ab, dehnte mich und dann ging es los.

Den Jungs die Choreographie beizubringen war normal immer lustig, aber heute war die Stimmung angespannt.

Lag das an der Trennung zwischen mir und ihm? Das beeinflusste die anderen doch gar nicht? Oder war es 'was anderes?

Was auch immer es war. Es ging mich sowieso nichts an. Ich erledigte meine Aufgabe und spazierte nach Hause.

Am nächsten Morgen beim Frühstück fiel mein Blick auf den kleinen Zettel und dem Schlüssel.

Unsicher schob ich sie über die Tischplatte zu mir rüber.

Auf dem Papierstück stand eine Adresse. Die der Wohnung.

Es war gar nicht so weit weg von hier, also entschied ich nach einem Zögern es mir wenigstens einmal anzusehen.

Ich schnappte mir Jacke und Schuhe um mich auf den Weg zu machen.

Vor der Immobilie angekommen staunte ich nicht schlecht. Sie war groß, modern und einfach perfekt.

Ich trat zum Türschloss und sperrte auf. Sofort stieg mir der Geruch von frischer Farbe in die Nase.

Nach einem ausgiebigen Umsehen stellte ich fest, dass dies sich wirklich als Bleibe für mich eignen würde.

Neben dem kleinen Bonus, nämlich dem Garten und Balkon verfügte es über alles was ich benötigte.

Ein Wohnzimmer, Küche, Badezimmer, sogar zwei Schlafzimmer und ein freier Raum, der sich zum Tanzen eignen würde.

Dass es jedoch ein Geschenk von meinem Ex war nagte an mir.

Es konnte so perfekt sein wie es wollte, selbst wenn wir noch zusammen wären könnte ich das nicht annehmen.

Ich wollte mir überhaupt nicht ausmalen wie viel die Wohnung kostete.

Nachdenklich setzte ich mich auf den kalten Boden.

Nachher sollte ich Jungkook die Schlüssel wiedergeben und ihm das Geld zurückgeben.

Entschlossen zog ich mein Handy heraus und sah nach wie viel sowas hier ungefähr kostete.

Ich staunte nicht schlecht, aber es half nichts. Direkt im Anschluss ging ich zur Bank um das Geld abzuheben.

Wie geplant überreichte ich ihm die beiden Sachen mit den Worten:„Hier, ich kann die Wohnung nicht annehmen."

„Doch, Y/n, sie ist perfekt für dich. So eine findest du so schnell nicht wieder", sprach er dir Wahrheit.

„Ich brauche sie nicht. Benutzt sie selbst oder verkauf sie. Ist mir eigentlich relativ egal, aber halt mich daraus."

Ein wenig stolz auf mich ging ich an ihm vorbei weiter.

Ich war froh, dass wir mit der Choreo fertig wurden, weil dies hieß, dass alles entspannter werden würde und wir das Gesamte nur noch etwas durchgehen mussten.

Erschöpft machte ich mich auf den Heimweg. Angekommen nahm ich ein Bad, welches mich ungemein entspannte.

Auf einmal klingelte es an der Tür. Einfach klingeln lassen? Das erneute Läuten ließ mich verneinen.

Seufzend stieg ich aus der Wanne und legte mir meinen Bademantel über. Nach einen vergewissernden Blick in den Spiegel ging ich zur Haustür.

Ich riss sie ein bisschen genervt auf und erkannte einen strahlenden Jungkook.

Sofort ächzte ich und wollte die Tür schon wieder schließen, jedoch drückte er dagegen und trat ein.

Augenblicklich spürte ich seine Lippen auf meinen. „Jungkook", redete ich dazwischen.

„Ich habe mit dem Management geredet. Wir dürfen zusammen bleiben", abermals schmetterte er seine Lippen gegen meine.

„W-was?", gab ich zu hundert Prozent verwirrt in den Kuss.

„Wir sollen noch etwas warten und können es dann bekannt geben", berichtete er.

Bekannt geben? Wollte ich das überhaupt?

𝐃𝐎𝐌𝐈𝐍𝐀𝐍𝐓 𝐌𝐀𝐊𝐍𝐀𝐄𝐋𝐈𝐍𝐄 || bts ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt