Am I disrupting?

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Angespannt nehme ich langsam die Arme hoch.
,,Ich wusste das ich dir nicht trauen kann.", zische ich zwischen meinen Zähnen. Warum bin auch darauf eingegangen?! Ich habe mich mega in sie getäuscht.
Was habe ich mir auch dabei gedacht..?

,,Sag bye bye!" Bevor sie abschießen kann, drücke ihren Arm runter, reiße ihr die Waffe aus der Hand, drücke sie gegen die Kabine und halte die Waffe über meinem Kopf, um zur Decke zu zielen. Ich drücke auf den Ablöser und erschrockenderweise ertönt einfach garnichts. Kein lauter Knall, keine eingeschlossene Decke. Es ist nur eine lachende Lisa zu bemerken, die sich nicht mehr einkriegt.
Huh?!

,,Du hättest deinen Blick sehen müssen! Goldig! Einfach nur genial.", lacht sie sich schrott. Was?!
,,Ist das dein Ernst?" Ich lasse die Waffe auf den Boden fallen und trete von ihr Weg.
,,Das findest du lustig? Du hast mir mit den Tod gedroht! Und du erwartest Vertrauen von mir?"
Entsetzt will ich mich von ihr abwenden, aber sie ergreift meinen Arm und hält mich auf.
,,Ich dachte, dass wenn ich dir einen Schreck einjage, das du darüber lachst und nicht mich enttäuscht ansiehst.", wirkt sie verwirrt und verblüfft. Sie hat gedacht das wär witzig?!
Ich lasse die Schultern senken.
,,Du verstehst echt nicht was lustig ist."
Sie zuckt die Schultern.
,,Ich kannte auch nie richtigen Spaß. Keiner traute sich Witze vor mir zu reißen, dass ich dann eher meinen Humor beim Foltern und Angst machen entwickelt habe."
Ich massiere meine Schlefe und stemme meine Hände auf meinen Hüften ab.
,,Guckst du keine Filme oder Serien?"
Desinteressiert betrachtet sie ihre Fingernägel.
,,Nah. Zeitverschwendung."
,,Weißt du was Memes sind?"
,,Was ist das?"
,,Lebst du hinter den Mond?"
,,Nein auf der Erde falls du es noch nicht bemerkt hast."
Über was hat sie in ihrem Leben gelacht? Über das Leid von Menschen?

,,Ist auch jetzt egal. Hast du Hunger?", lehnt sie sich aufeinmal extrem nah vor und lächelt breit. Überrumpelt über diese plötzliche Nähe ziehe ich meinen Kopf schnell zurück.
,,Ja?"
,,Super! Jake!"

Dieser kommt in den Raum reingestürmt.
,,Was ist passiert?!"
Er bemerkt die Waffe zwischen unseren Füßen und will mich direkt angreifen, aber Lisa stellt sich dazwischen.
,,Komm runter, Jake. Nichts ist passiert. Kannst du Marla sagen, dass wir bereit sind zu essen?"
Jake würdigt mir eines kleinen misstraurischen Blickes und verschwindet. Ist ja nicht so, dass Lisa eine Waffe auf mich gerichtet hat.

,,Hast du jemals-" Ich stecke meine Hände in meine Hosentaschen und starre ihr direkt in die Augen.
,,-deine Taten bereut?"
Dieses Mal ist sie die jenige die überrumpelt ist.
,,Ob ich was bereue?", legt sie den Kopf schief und hebt eine Augenbraue hoch. Ich lehne mich voe und trenne meine Augen nicht von ihren.
,,Bereut einen Menschen leid zu zufügen?"
Gerade als sie mein ernstzunehmende  Frage beantworten will, platzt Jake wieder rein.
,,Stör ich?"
Ich schließe meine Augen und drücke meine Zungen gegen meine Innenwange. Er kann es einfach nicht lassen.
Langsam lehne ich mich zurück und sehe ihn entnervt an. Dieser grinst nur.
,,Nein. Was ist los?" Lisa entfernt sich von mir und geht zu Jake.
,,Das Essen ist angerichtet."
~
Lisa und ich werden dieses Mal wirklich alleine gelassen. Ich bemerke weder Wachen die uns heimlich beobachten oder einen Jake der ständig rein stürmt.
,,Richtig bemerkt. Keiner ist hier und wird uns stören. Ich hasse es nämlich wenn jemand mich beim Essen stört. Greif zu."
Sie hat nicht nachgelassen. Hier liegt Essen für drei Familien!
,,Wein?", bietet sie mir eine Weinflasche an.
,,Ich trinke nicht." Sie schmollt und gießt mir trotzdem was ein.
,,Sei nicht so schüchtern und so verkrampft. Heute geht es nur ums Entspannen und Zurücklehnen. Ein Schluck wird dir nicht schaden."
Sie schüttelt sich ebenfalls was ein und beginnt zu essen.
Aus Gewohnheit schränke ich meine Hände ineinander und schließe meine Augen.

,,Was machst du?"
Ich antworte erst auf ihre Antwort als ich mit meinem Gebet aufhöre.
,,Mein Bruder und ich beten immer vor dem Essen. So zeigen wir unsere Dankbarkeit für das Essen und unsere Lebenssituation. Wir wissen das es Menschen gibt, die im selben Moment verhungern und kein Zuhause besitzen."
,,Ehm- das ist sehr-nett.", lacht sie und ist leicht überfordert. Sie wirkt jetzt wirklich nicht wie eine Gläubige oder die an andere Menschen denkt. Also muss der Gedanke ihr komplett fremd sein.

She 》BP|BTSWhere stories live. Discover now