New Job, another thief

75 6 1
                                    

Müde öffne ich zu einem dunklen Raum meine Augen. Die Gardinen meiner Zimmertür sind geschlossen. Kein Licht scheint herein also kann ich auch nicht einschätzen wie viel Uhr wir haben. Benebelt setze ich mich von meinem Bett auf und schaue kraftlos zum Wecker. Kurz vor 10. So spät schon? Wann habe ich mich nochmal hingelegt? Ich kam nach hause, gab meinem Bruder Bescheid, aß etwas und lag mich ungefähr um 16 Uhr hin. Vier Stunden Schlaf und ich fühle mich noch mehr ausgepowert.

Mit langsamen Schritten begebe ich mich zu meinem Kleiderschrank und fische mir ein weißes T-shirt raus. Ich ziehe es über meinem freien Oberkörper und gehe zur Tür, um sie zu öffnen. Stimmen und der Fernseher sind im Wohnzimmer zu hören. Leise tappse ich zum Wohnzimmer und sehe Soyeon in Hoseoks Armen, die liegend einen Film schauen.

,,Abend Turteltauben."

Beide kreischen auf, wobei ich meine Augen zusammenkneife und spüre wie mein Kopf dröhnt.
,,Hobi, dein Kreischen ist ja weiblicher als das von Soyeon. Pass auf, Schwägerin. Du hast Konkurrenz."
Hoseok verdreht nur seine Augen und Soyeon lacht.
,,Hast du Hunger? Soll ich dir etwas zu Essen machen?", fragt sie und will sich von seinen Armen entfernen, aber ich schüttel direkt meinen Kopf.
,,Bleib bei dem kreischenden Verlobten."
,,Gleich verlierst du alle deine Haare."
Lachend entschuldige ich mich.
,,Sorry musste sein."

Ich lasse beide in Ruhe und begebe mich zum Kühlschrank. Was haben wir da? Käse, Gemüse, uh ein Smoothie, Wasser, Alkohol, Eier- ich nehme einfach den Smoothie.

Nachdem ich mir was in einem Glas eingeschüttet habe, fällt mir was ein.
,,Hoseok, hast du das Geld bekommen? Er hätte das Geld vor in etwa 2 Stunden geschickt."
Soyeon steht von ihn auf und macht ihn frei um zu mir zu gehen.
Lächelnd nimmt er mich in den Armen. Überrascht halte ich das Glas Smoothie in der Hand.

,,Du weißt, dass ich dir dafür für immer dankbar sein werde. Du hättest deinen Job aber nicht kündigen müssen...", höre ich seinen schuldbewussten Ton heraus, worauf ich lächel.
,,Keine Sorge. Wenn es dir hilft dein Trauma besser zu verarbeiten, dann tue ich es gerne."
Ohne irgendwas weiteres zusagen steht er da und umarmt mich. Ich schaue belustigt zu Soyeon, die den selben Blick zurückwirft.
,,Ehh Hobi? Darf ich jetzt mein Smoothie weitertrinken?"
,,Nein.", schießt er nun umbekümmert raus und ruht seinen Kopf auf meiner Schulter.
,,Ich bin stolz auf dich. Jungkook, wirklich."
Bei seinem Ton erwärmt sich mein Herz. Schon lange habe ich ihn nicht mehr so miterlebt. Gelassen und zufrieden.

,,Ich gehe dann mal schlafen. Ich will euch nicht stören.", spricht Soyeon amüsiert in den Raum, erweckt Hoseoks Aufmerksamkeit und entfernt sich von mir.
,,Komme!", rennt er fast schon hinter her und rennt fast in die Tür. Ohne Soyeon... ich würde nicht wissen, wie es Hoseok gehen würde. Vielleicht ist er eines Tages bereit, sein Trauma in den Hintergrund zurücken und endlich das sehen was vor ihm steht. Eine Chance auf eine neue Familie. Ihm wurde die Familie weggenommen, aber dann kam Soyeon.

Wie ist es wohl, so geliebt zu werden? Sollte ich vielleicht wieder ausgehen?
...
Nee. Keine Lust.

Schulterzuckend trinke ich den Smoothie aus und gehe zum Kleiderhacken. Ein bisschen frische Luft würde nicht schaden.

Einige Tage später: Freitag

,,Bitteschön! Haben Sie noch einen schönen Tag!", winke ich der netten Dame zu, die den kleinen Einkaufsladen verlässt. Kurz darauf kommt der nächste Kunde. Sachen einscannen, Geld abnehmen, Rückgeld geben, einpacken und verabschieden. So verläuft es schon den ganzen Morgen.

Ja, ich arbeite in einem Einkaufsladen und ja, mir gefällt es nicht. Es ist nur ein Nebenjob, den ich bald kündigen werde. Ich habe einen Bürojob in einem mittelgroßen Unternehmen ergattert. Überraschenderweise haben sie mich schnell angenommen und von mir verlangt in zwei Wochen bereits zu starten. Toll, nh?

,,Schönen Tag noch!"
,,Du hast mir nichts zu sagen.", verschwindet der angepisst Teenager. Kleiner Rotzbengel.

Vom Monitor, das die Regale beobachtet, entdecke ich einen kleinen Dieb. Jung, Cap auf, steckt sich Zigaretten und Feuerzeug ein und nimmt normal ein Kaugummi.

,,Hallo.", begrüße ich ihn lächelnd. Nervös und angespannt legt er das Kaugummi auf den Tresen.
,,Schöne Tasche. Kann ich die mal sehen?"
Überrumpelt weitet er kurz seine Augen und hält dann fest seinen Rucksack fest.
,,Nein."
Ich lächel weiterhin.
,,Schade. Ich brauche schon seit einigen Tagen eine neue Tasche und deiner gefällt mir sehr. Ich brauche echt nur einen Blick drauf zu werfen."
Unsicher über das was er als nächstes tun soll, reicht er mir einfach Geld hin, um den Kaugummi zu bezahlen.
,,Du kriegst erst dein Kaugummi wenn du dich kurz umdrehst und ich einen Blick darauf werfen kann."
Genervt und nervös dreht er sich schnell um und will sich auch wieder wegdrehen, aber ich packe ihn an seine Tasche und will ihm sie abziehen. Er dagegen reißt sich von mir ab und rennt aus dem Laden, wobei er eine alte Frau, die gerade den Laden betretet, anrempelt und zu Boden fällt.
Ich springe um den Tresen und eile zu ihr. Ich helfe ihr auf.
,,Teenager...Könnten Sie bitte diese Nummer wählen? Sagen Sie, dass es einen Dieb an der xx Straße gibt. Ich bin gleich zurück.", überreiche ich ihr mein Handy und renne direkt los.

Links von mir sehe ich ihn wie er alle möglichen Menschen angerempelt, die ihm den Weg versperren.
Ich renne schnell hinter her und helfe den die zu Boden gefallen sind.
,,Kein Grund hinterher zu rennen. Ich habe alles in Griff.", sage ich zu dem Mann, der ihm wütend nachgehen wollten.
Daraufhin renne ich nun auf diesen unerfahrenen kleinen Dieb los.
,,Bleib stehen! Ich will nur die Tasche sehen!"
,,Geh weg!"
Er stößt plötzlich einen Tisch mit verschiedenen Obstkästen herunter. Mit einem Weitsprung überquere ich das heruntergefallene Obst.
Als er in die nächste Ecke rennen will, knallt er gegen jemanden, fällt hin und rennt wieder los. Okey, jetzt geht er mir auf den Sack!
Die Frau, die wegen ihm ihre Einkaufstüte fallen gelassen hat, flucht und hebt ihre Sachen auf.
Erneut helfe ich der Person schnell und folge ihm.
Da ist er. Rennt direkt auf die aktive Straße zu.
Ah ich kriege dich noch!
Kurz bevor er über die Straße rennen konnte, packe ich ihm Arm und drücke ihn mit den Gesicht in die nächst beste Wand.
,,Ah du tust mir weh!"
,,Sei leise und hör auf zu lügen."
Er versucht mich abzuschütteln, aber mein Griff ist stärker als seiner.
,,Erst stiehlst du, dann schubst du Menschen um, entschuldigst dich nichtmal und dann lügst du auch noch. Die Polizei ist unterwegs. Weg rennen bringt dir nichts."
Mit einer Hand drücke ich ihn gegen die Wand und mit der anderen öffne ich seinen Rucksack.
,,Zigaretten, Feuerzeug, Drogen- Oh und ein Messer! Wie viel Jahre alt bist du?"
,,21! Jetzt lass mich los! Ich habe nichts geklaut."
Ich schließe den Rucksack und ziehe ihn den aus.
,,Lass das!"
Er versucht danach zugreifen, aber sein Gesicht ist schön gegen der Wand gedrückt.
,,Sag mir dein richtiges Alter oder ich lasse zu das diese Menschen dich verprügeln."
,,Wa-", drücke ich seine Arme zusammen und drehe ihn zur wütenden Meute. Alle die er umgestoßen hat, stehen da und warten nur darauf, ihn verprügeln zu dürfen.
,,Also?"
,,Fünf...", nuschelt er was gegen ende was ich nicht verstehe.
,,Wie bitte?"
,,15! Ich bin 15, Alter!"
,,Geht doch."

Ich bringe ihn zurück zum Laden und dort finde ich auch die Polizei. Darunter auch David mit seinem neuen Partner.

,,Jk! Wieder im Dienst?", freut sich David und will mich umarmen, aber ich gebe ihn stattdessen den Jungen.
,,15 Jahre alt. Zigaretten und Feuerzeug geklaut und hat dazu noch Drogen und Messer in der Tasche."
,,Auf dich hat man immer Verlass!", grinst er.
,,Jungs in deinem Alter sollten Playstation spielen oder sich aus Spaß prügeln. Du schadest dir nur selbst, Kleiner."
,,Nenn mich nicht so, Alter."
,,Nenn mich nicht so, Kleiner."

Plötzlich wird mir die Tasche aus der Hand gerissen und entdecke den neuen Partner von David.
,,Das ist nicht dein Job. Halt dich daraus und stehe lieber an der Kasse. Wahre Polizisten klären das."
Er läuft zum Auto und holt die Handschellen.
,,Ich hasse diesen Kerl. Arrogant, unsympatisch und null hilfsbereit. Wie er Polizist geworden ist, wundert mich extrem... Kannst du nicht zurückkommen?"
Ich schüttel lächelnd den Kopf.
,,Leider nein... aber dafür sehen wir uns morgen bei Sierra. Du bist doch dabei oder?"
,,Ja aber hallo!"...

She 》BP|BTSWhere stories live. Discover now