26. Kapitel

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Jane POV

Ich zittere unter seinem Blick und vor Kälte und reibe meine Hände an einander, um mich zu wärmen. Warum habe ich mich auch von Lauren überreden lassen, ein Kleid zu tragen? Es ist zwar schön, aber passt definitiv nicht zum Wetter.

,,Ist dir kalt?", fragt Kaden und ich nicke, während ich mir die Arme reibe.

,,Komm her.", sagt er und wickelt mich in seine Arme. Ich lege meinen Kopf an seine Brust und genieße seine Nähe. Sein männlicher Geruch dringt in meine Nase und ich schließe meine Augen, um es zu genießen.

Seine Umarmung wärmt mich und lässt mein Herz schneller schlagen. Er reibt sanft meinen Rücken und ich wünsche mir so sehr, dass er etwas für mich empfindet, sowie ich für ihn. Ich weiß nicht wie lange wir hier so stehen, nur dass es niemals aufhören soll.

Vielleicht ist er das. Der Moment Kaden zu sagen, dass ich ihn mag. So eine Gelegenheit bekomme ich vermutlich nie wieder. Ich nehme all meinen Mut zusammen und löse mich aus seiner Umarmung. Bevor ich ihm jedoch meine Gefühle gestehen kann, stolpere ich über eine Unebenheit im Boden und falle, wobei ich ihn mit reiße.

Der Aufprall tut nicht weh, denn der Schnee dämpft den Fall. Ein leises Keuchen entweicht mir, als Kaden über mir landet und sich auf seine Ellenbogen stützt, um mich nicht zu zerdrücken. Sein warmer Atem verschmilzt mit meinem, aufgrund der wenigen Zentimeter, die sein Gesicht von meinem trennen.

Ich starre ihn an und verliere mich in seinen grünen Augen. Mein Herz pocht stark in meiner Brust und ich sehne mich nach seinen Lippen. Langsam kommt er näher und meine Augen weiten sich.

Würde er es tatsächlich tun? Würde er mich küssen? Bis jetzt dachte ich immer, dass er mich nur als Freundin sieht, aber vielleicht mag er mich ja auch so wie ich ihn. Hoffnung keimt in meiner Brust auf und ich schließe meine Augen.

Einen Moment lang passiert nichts und ich bereue meine Handlung sofort. Gott, wie dumm bin ich denn eigentlich? Natürlich mag er mich nicht auf diese Weise. Ich könnte mich schlagen. Jetzt stehe ich wie ein Depp da und es wird voll peinl-

Auf einmal spüre ich seine Lippen auf meinen. Glücksgefühle brechen in mir aus und jagen durch meinen Körper, als seine Lippen mit meinen verschmelzen.

Sanft erwidere ich den vorsichtigen Kuss und unsere Lippen bewegen sich synchron. Ich fühle mich warm und geborgen. Und gerade ist es mir vollkommen egal, dass wir hier in einem öffentlichen Park mitten im Schnee liegen; ich konzentriere mich nur auf seine weichen Lippen und die große starke Hand, die zart meine Wange streichelt.

Langsam werde ich mutiger und lasse meine Finger durch sein weiches Haar gleiten. Gleichzeitig ziehe ich ihn noch näher zu mir.

Plötzlich ertönt ein lautes Klingeln und trennt uns von einander. Ich greife nach meinem Handy und nehme den Anruf an.

,,Hey Süße, wie läufts? Wird da noch was kommen oder habe ich schon etwas unterbrochen?", kommt Laurens trällernde Stimme von der anderen Seite. ,,Hast du.", grummele ich nur und ignoriere Kadens fragenden Blick. Verdammt Lauren. So eine Chance kriege ich nie wieder. ,,Warte, was, wirklich?" Anscheinend hat sie mit dieser Antwort nicht gerechnet, was mir wieder ein Grinsen aufs Gesicht zaubert.

,,Ich erzähle es dir später, okay? Bye!" Ohne ihre Antwort abzuwarten lege ich auf und drehe mich zu Kaden. Er schweigt und auch ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich erröte etwas und verfluche Lauren dafür, dass sie uns unterbrochen hat. Eine peinliche Stille hängt in der Luft.

,,Wollen wir los? Bevor es noch döller schneit?", frage ich unbehaglich, um die Stille zu brechen. Kaden nickt und hilft mir auf. Jeder von uns nimmt eine der Taschen und wir machen uns schweigend auf den Weg zu meiner Wohnung.

Bei der Erinnerung an den Kuss schwillt mein Herz an und ich schiele unauffällig zu ihm. Der Kuss war toll. Und auch wenn Lauren ihn unterbrochen hat, kann ich sagen, dass etwas zwischen uns anders ist. Aber nicht auf eine schlechte Weise. Selbst wenn das heute noch voll komisch wird, stehen wir uns definitiv näher als vorher und schon allein das erfüllt mich mit Freude.

Ich sehe zu seiner Hand. Würde es ihn stören, wenn ich sie nehme? Nach einem kurzen innerlichen Kampf entscheide ich mich dafür und lasse meine Hand vorsichtig in seine gleiten. Er sagt nichts dazu, aber ich spüre, wie er meine Hand sanft drückt. Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, als ich die Wärme seiner Hand spüre.

Einige Minuten später sind wir bei mir angekommen. ,,Danke fürs Herbringen.", sage ich schüchtern und krame meinen Schlüssel aus der Tasche. ,,Kein Ding.", antwortet Kaden und ich lächle.

,,Wir sehen uns dann nach den Ferien.", verabschiede ich mich und küsse ihn auf die Wange, bevor ich nach drinnen verschwinde.

Einen Moment lang lehne ich mich an die Haustür um mein schlagendes Herz zu kontrollieren.

Erst dann realisiere ich was gerade passiert ist. Ein freudiges Quietschen entweicht mir und ich renne in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett werfe. Sofort rufe ich Lauren an und erzähle ihr was passiert ist. Wir quatschen noch eine Weile, bevor wir uns verabschieden.

Ich rolle mich auf den Rücken und starre an die Decke. Mein Herz rast noch immer vor Freude und ich trage ein fettes Grinsen auf dem Gesicht.

Ich kann nicht glauben, dass ich Kaden geküsst habe. Oder er mich? Ist eigentlich auch egal. Ich freue mich schon so darauf ihn nach den Ferien wiederzusehen.

Vielleicht kommen wir ja dann zusammen?

Wie ein richtiges Paar.
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Die Ferien sind wie im Flug vergangen. Ich hatte unglaublich viel Spaß mit meinem Vater. Trotzdem kann ich es kaum erwarten Kaden wiederzusehen.

So kommt es das ich heute super motiviert bin. Ich ziehe mir sogar meine Lieblingsjeans und -bluse an.

Heute kann nichts schiefgehen!

Übermäßig motiviert verlasse ich das Haus und bin nur wenige Minuten später bei der Schule angekommen, wo Lauren mich mit einer Umarmung empfängt.

,,Und bist du aufgeregt.", fragt mich Lauren ebenso motiviert wie ich. Immerhin wollte sie uns schon die ganze Zeit mit einander verkuppeln.

,,Aber natürlich.", nicke ich, ,,Ich hoffe nur das war für ihn kein Ausrutscher oder sowas." Beim Gedanken daran zerbricht mein Herz.

,,Auf keinen Fall.", winkt Lauren ab, ,,Wenn er dich nicht will, dann weiß ich auch nicht. Ich meine, wenn ich ein Junge wäre, würde ich mich sofort an dich ran machen."

Ich lache und merke wie meine Nervosität abnimmt. Lauren schafft es wirklich immer mich zu beruhigen.

,,Na dann los.", sage ich selbstbewusst, als Lauren sich bei mir einhakt und wir uns auf die Suche nach Kaden machen.

Ich entdecke ihn sofort, als wir die Schule betreten. Er lehnt an seinem Schließfach und unterhält sich mit Lance. Sofort schlägt mein Herz schneller. Er sieht so unglaublich gut aus.

Ich spüre noch wie Lauren ermutigend meine Hand drückt und will gerade zu ihm gehen, als jemand anders seine Aufmerksamkeit erhascht.

Chloe.

Er lächelt, als er sie sieht und schließt sie in seine starken Arme, in denen ich jetzt am liebsten wäre.

Geschockt beobachte ich wie sie sich unterhalten und dabei die ganze Zeit über Körperkontakt halten.

Sie sehen aus wie...wie ein Paar.

Tränen schießen mir in die Augen. Lauren bemerkt das und zieht mich von Kaden weg in eine ruhigere Ecke.

Allerdings bekomme ich davon nicht so viel mit. Alles woran ich denken kann sind ihre Berührungen und die verliebten Blicke. Sind die beiden etwa zusammen?

Aber er hat mich doch geküsst! Das ist erst zwei Wochen her! So schnell kann man sich doch nicht in jemand anders verlieben, oder?

Plötzlich kommt mir ein grausamer Gedanke. Wenn er nach unserem Kuss nun bei Chloe ist...

Hat es ihm dann etwa nichts bedeutet?

Undercover enemy (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now