1. Kapitel

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Kaden POV

Ich atme noch einmal tief durch. Dann trete ich ein.

Die Sereni Highschool ist so wie jede andere Highschool auch; laut, unerträglich und voller hormonelle Teenager. In jeder Ecke unerwiederte Liebe, Verrat und Drama. Teenager sind dumm. Obwohl sie sich immer so klug geben, brechen sie sich reihenweise das Herz und verraten einander, nur um mit einer anderen Person rumzumachen, die sie kurz darauf auch wieder fallen lassen. Es ist wirklich dumm. Und da wollen sie alle sagen die Averanti sind die Monster.

So sehr ich das alles hier auch hasse, muss ich mich zusammenreißen. Ich habe eine Mission. Das ist alles was gerade wichtig ist.

Finde heraus was die Sereni vorhaben.

Entführe die Prinzessin.

Ganz einfach. Ich darf mich nur nicht ablenken lassen.

Ich atme tief durch um in meine Rolle zu schlüpfen. Dann sehe ich eine Gruppe von Mädchen an, die tuschelnd zu mir rüber sieht, und zwinkere ihnen zu. Diese quietschen nur aufgeregt darüber wie ein Junge ihnen Aufmerksamkeit geschenkt hat. Innerlich verdrehe ich die Augen. Aber ich muss in meiner Rolle bleiben.

Ich denke als Playboy bin ich am unauffälligsten. Tatsächlich hat das viele Vorteile. Zum Beispiel kann ich die Mädchen aushorchen ohne das es verdächtig ist. Auch die schnöselige Prinzessin werde ich einfach entführen können.

Alles in allem ist diese Rolle perfekt. Nur das schon wieder tausend Mädchen hinter mir her laufen und etwas von mir wollen. Auch wenn mich dieses Verhalten anwiedert, behalte ich mein suggestives Lächeln. Ich meine, wie kann man nur so naiv und untreu sein? Diese Mädchen würden alles dafür geben mit mir zu schlafen und obwohl sie wissen, dass ich ein Playboy bin, heulen sie mir dann ewig lange hinterher? Dieses Verhalten ist äußerst unlogisch und irrational.

Plötzlich hängt sich jemand an meinen Arm. Als ich runter schaue sehe ich ein brünettes Mädchen mit viel Schminke im Gesicht und einem aufreizenden Lächeln. Ihre Kleidung ist kürzer als knapp und sie beugt sich vor, sodass ich ihr direkt in den Ausschnitt blicken kann. Dann flüstert sie mir verführerisch ins Ohr: ,,Hallo Großer. Du siehst etwas unglücklich aus, vielleicht sollte ich das mal beheben." Dabei fährt sie mit ihrem Finger über meine Brust. Dann zwinkert sie mir nochmal zu und verschwindet. Ich atme aus. Endlich ist sie weg. Am liebsten hätte ich ihr die Kehle rausgerissen, dafür das sie mich einfach so berührt.

Ich weiß, dass ich gut aussehe. Eine Sache, die ich zu meinem Vorteil nutzen kann. Allerdings ist das gleichzeitig ein Segen und ein Fluch. Wer hätte gedacht, dass die Frauen der Sereni so verzweifelt sind?

,,Alter, hast du ein Glück!", sagt plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich fahre herum um einen braunhaarigen Jungen zusehen. Er hat blaue Augen und sieht aus wie ein Möchtegern Badboy.

Ich runzele die Stirn und warte darauf, dass er fortfährt.

,,Ich bin übrigens Lance und Alter, ich bin echt neidisch auf dich. Weißt du wer das eben war?" Ich schüttele den Kopf. ,,Das war Chloe Monroe. Sie ist so ziemlich die heißeste Cheerleaderin der Schule."

,,Da hab ich aber einen guten Fang gemacht.", sage ich, wieder komplett in meiner Rolle. ,,Ich bin Kaden."

,,Cool, Alter, lass uns zum Unterricht gehen, sonst macht die alte Schlange wieder Stress." Und damit zieht er mich ohne weitere Erklärung in den Raum.
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Ich seufze. Der Unterricht ist einfach nur langweilig. Nichts das ich nicht weiß und dazu noch diese ganzen Mädchen. Ich glaube ich werde hier noch verrückt.

Erst recht seit sogar Frau Ellen oder auch die alte Schlange, wie ich heraus gefunden hatte, an mir Gefallen gefunden zu scheinen hat. Andauernd wirft sie mir aufreizende Blicke zu oder zieht ihr Kleid recht weit nach unten. Und diese Frau ist mindestens 50. Ich muss in meiner Rolle bleiben. Dadurch darf ich mich nicht ablenken lassen. Es ist nur ein weiterer Vorteil, dass sogar sie Lehrer hier mir verfallen.

Trotzdem muss ich hier raus. Ich bin diesen Ansturm von Frauen nicht gewohnt; der einzige Kontakt mit Frauen, den ich bis jetzt hatte, waren meine Mutter und Schwester. Das ist mir einfach zu viel.

Also melde ich mich und frage, ob ich mal kurz auf die Toilette dürfte.

,,Aber natürlich doch. Wenn es dir danach nicht besser geht, kannst du dich bei mir melden." Dabei wackelt sie mit den Augenbrauen und ich glaube ich muss gleich kotzen.

Noch bevor sie den Satz wirklich beenden konnte, bin ich schon aus dem Raum gestürzt.

Schnell renne ich um die Ecke und direkt in eine andere Person rein. Ihr entweicht ein Keuchen, bevor ich höre wie etwas oder jemand auf den Boden fällt.

Wütend sehe ich nach unten und will gerade anfangen diese Person anzumeckern, als ich sie erblicke und erstarre.

Vor mir sitzt das schönste Mädchen, das ich je gesehen habe, auf dem Boden und reibt sich den Kopf. Ihr langes schwarzes Haar fällt ihr in Wellen über den Rücken und ihre azurblauen Augen glitzern hinter langen Wimpern.

In ihrer Hand hält sie einen Kaffeebecher, dessen Inhalt sich durch den Zusammenprall auf ihrer Bluse verteilt hat.

,,Scheiße!", flucht sie leise und versucht ihre Bluse wieder herzurichten. Durch den Fleck auf ihrer weißen Bluse ist diese durchsichtig geworden und ich kann ihren ebenfalls weißen BH erkennen. Bei dem Gedanken daran werde ich rot.

Ich kann nicht anders als sie anzustarren. Noch nie in meinem Leben habe ich eine so schöne Person gesehen. In meiner Trance bemerke ich nicht wie sie aufsteht und mich mit einem bösen Blick versieht.

,,Kannst du nicht aufpassen?", fragt sie und zieht ihre Augenbrauen süß zusammen.

Moment mal, süß?

Seit wann denke ich so etwas? Energisch schüttele ich den Kopf um diesen Gedanken zu verbannen. Ich habe eine Mission und darf mich nicht ablenken lassen.

,,Was soll das denn heißen?", fragt sie und sieht mich verwirrt an. Innerlich schlage ich mich. Sie denkt wohl damit habe ich sie gemeint.

,,Oh.. ähm..", stottere ich. Wieso stottere ich jetzt, verdammt nochmal?

Anscheinend reicht ihr das als Antwort, denn sie fährt fort: ,,Verdammt, dass war meine einzige Bluse." Sie atmet einmal kurz durch und sieht mir dann in die Augen.

Auf einmal zieht sie ihre Bluse aus. Ich erröte, kann mich aber nicht davon abbringen ihre wunderschöne Figur zu betrachten.

Oh man, was ist nur los mit mir?

Dieses unbeschreiblich schöne Mädchen steht nur im BH vor mir und ich kann nichts anderes tun als starren.

Anscheinend bemerkt sie das auch, denn kurz darauf schnappt sie: ,,Meine Augen sind hier oben  klar?"

Ich nicke nur, unfähig etwas anderes zu sagen oder zu tun.

,,Gut.", sagt sie zufrieden und greift dann nach meinem T-Shirt. Perplex sehe ich sie an. ,,Was soll das?", frage ich völlig überrumpelt von ihrem Tun.

Sie seufzt nur. ,,Da meine Bluse wegen dir dreckig ist, ist es nur fair, dass ich dein Shirt bekomme. Sei mir dankbar, du kriegst dann die Mädels alle schneller rum. Außerdem kannst du es doch nicht verantworten, dass ich nur im BH hier herum laufe, oder?" Beim letzten Satz zieht einen Schmollmund und da ist es um mich geschehen.

Sie zieht mir mein Shirt aus und ich lasse sie einfach gewähren. Ich kann nichts anderes tun. Zu sehr bin ich von ihr überwältigt.

Nachdem sie mir erfolgreich mein T-Shirt weggenommen hat, wirft sie es sich selbst über.

Sie lächelt mich an und sagt: ,,Danke"

Dann gibt sie mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor sie fröhlich wegläuft und mich hemdlos, verwirrt und überrumpelt auf dem Schulflur zurücklässt.

Undercover enemy (Abgeschlossen)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ