41. Kapitel

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Kaden POV

Die Konferenz ist nun schon einige Tage her und ich bin immer noch am überlegen, wie ich den Verdacht am Besten von mir fern halte. Leider weiß ich zu wenig darüber was sie wissen. Ich weiß nur Eines:

Ich muss eine Lösung für das Problem finden.

Durch das Klingeln meines Handys verdränge ich diese Gedanken und widme mich dem Anrufer. Ich runzele die Stirn, als ich die unterdrückte Nummer auf dem Display sehe. 

Mit einem mulmiges Gefühl nehme ich den Anruf an und bereue es sofort, als ich sehe wer auf der anderen Seite ist.

,,Kaden.", sagt mein Vater und grinst mich hämisch an, ,,Es ist lange her. Ich hab dich irgendwie vermisst." Ich schnaube spöttisch. ,,Erzähl doch nicht so einen Quatsch. Du würdest mich niemals vermissen. Also was willst du?"

Er würde nicht einfach so anrufen. Er hat etwas vor. Und ich ahne, dass es nicht gut für mich enden wird.

,,Ich will dir einen Vorschlag machen.", beginnt mein Vater, doch ich falle ihm ins Wort. ,,Nein. Egal was es ist, es interessiert mich nicht. Ich bin durch mit dir." Ich hasse ihn. Nein ich verabscheue ihn sogar. Warum kann er sich seine Niederlage nicht einfach eingestehen und mich in Ruhe lassen? Ich kann ja verstehen, dass es seinen Stolz verletzt, aber rechtfertigt das, dass er mein gesamtes Leben zerstören will?

,,Aber, aber.", tadelt mein Vater ,,Ich bin mir ziemlich sicher das es dich interessieren wird."

,,Wird es nicht. Du bringst mir nur Ärger ein.", sage ich genervt und nähere mich mit meinem Zeigefinger der Auflegetaste. ,,Das sollte es aber. Es sei denn du willst das deine Tarnung auffliegt." Ich halte in meiner Bewegung inne. ,,Was?", frage ich und versuche mich unter Kontrolle zu halten.

Mein Vater lehnt sich siegessicher zurück. Er weiß, dass er einen Schwachpunkt getroffen hat. Und er genießt es nur zu sehr.

,,Wie es scheint, gefällt dir dein Leben bei dem Feind sehr gut.", meint er weiterhin  abschätzig und wirft mir einen überlegenen Blick zu.

,,Ich muss gestehen, ich brauche dich." Verblüfft sehe ich ihn an. Hatte er sich wirklich gerade seine Abhängigkeit von mir eingestanden? ,,Immerhin hast du ja dafür gesorgt, dass alle meiner Agenten hier aus dem Verkehr gezogen wurden."

,,Also was willst du?"

,,Was ich will? Ganz einfach. Ich möchte, dass du eine Liste für mich ab arbeitest." Ich runzele die Stirn. ,,Eine Liste? Du meinst wie eine Hitlist, oder?" Defensiv verschränke ich die Arme vor der Brust. ,,Und wieso sollte ich das tun?"

,,Weil du nicht auffliegen willst. Diese Frau und dieses Kind, dass du mit ihr hast-", er klingt angeekelt, als er das ausspricht, ,,Sie sind dir aus irgendeinem Grund wichtig."

Ich zögere. Einerseits will ich ihm nicht wieder in die Hände fallen, doch andererseits ist mein Geheimnis in Gefahr.

Mein Vater bemerkt mein Zögern und setzt noch einen drauf: ,,Ich könnte jederzeit einen weiteren ihrer Agenten hier töten und die Fährte auf dich locken. Dann wars das mit deinem kleinen Familienleben." Während er am Anfang des Satzes noch überlegen geklungen hat, verlieh er dem Ende einen scharfen Unterton. 

Ich weiß, dass er nicht begeistert von meiner Entscheidung ist. Und erst recht nicht davon, dass ich ihn verraten habe. Aber das hat nichts mit Jane und Nick zu tun. Diese Sache ist zwischen uns und ich hasse es, dass er sie immer wieder als Druckmittel benutzt.

,,Es ist die beste Möglichkeit für uns beide. Ich brauche jemand Kompetentes im Land und du willst deine Tarnung nicht verlieren. Außerdem garantiere ich dir, dass ich dich danach nicht mehr belästigen werde."

Undercover enemy (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now