10. Kapitel

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Jane POV

Endlich bin ich wieder zu Hause. Erschöpft werfe ich mich auf mein Bett. Erst vor ein paar Minuten sind wir wieder an der Schule angekommen. Allerdings bin ich sofort nach Hause gelaufen. 

Ich kann immer noch nicht glauben, dass Lance das getan hat. Sofort schießen mir wieder Tränen in die Augen. Es ist wirklich passiert. Ich habe mir das nicht bloß eingebildet.

Den ganzen Weg über habe ich Lauren gemieden. Ich kann ihr einfach nicht in die Augen sehen, wenn ihr Freund versucht hat mich zu küssen. Ich weiß, dass Lauren besorgt ist. Sie hat versucht mit mir zu reden, aber ich habe mich entweder mit Kaden unterhalten oder so getan als würde ich schlafen. Lance hat mir die ganze Zeit über verdächtige Blicke zugeworfen.

Wie kann er nur? Er weiß ganz genau, dass ich es ihr nicht erzählen will um unsere Freundschaft zu bewahren. Er weiß, in was für eine Zwickmühle er mich gebracht hat. Für ihn ist das wahrscheinlich nur halb so schlimm. Er sucht sich einfach eine Neue. Aber ich? Ich kann Lauren nicht ersetzen. Das könnte ich niemals. Sie ist meine beste Freundin.

Ich seufze. Warum muss auch alles so kompliziert sein? Wieso kann man die Person, mit der man zusammen ist, nicht einfach schätzen?  Ich glaube, ich werde das nie verstehen.

Auf einmal klingelt mein Handy. Schnell überprüfe ich, wer mir geschrieben hat. Lauren. Ich öffne ihre Nachricht und lese sie.

Hey, ist alles ok? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du mich meidest. Habe ich etwas getan? Bitte rede mit mir. Ich mache mir wirklich Sorgen.

Ich wusste es. Natürlich würde sie meine Abgewandtheit bemerken. Aber was sollte ich auch anderes tun? Schuldgefühle zerfressen mich praktisch. Lauren wird mich hassen, wenn sie davon erfährt, dass der Junge, der sie liebt, mit mir zusammen sein will. Oder hat er sie überhaupt jemals geliebt? Ich habe keine Ahnung. 

Nach einem kurzen inneren Kampf, antworte ich ihr schließlich.

Ich muss dir etwas sagen. In 30 min bei mir. Es ist dringend.

Ich habe extra noch ein 'dringend' hinterher gesetzt, damit sie weiß, dass es wirklich ernst ist. Hoffentlich geht alles gut. Es muss einfach. Ich könnte es nicht ertragen Lauren  zu verlieren.

Damit erhebe ich von meinem Bett und bereite alles für die Enthüllung vor.
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Pünktlich 30 Minuten später klingelt es an meiner Tür. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch öffne ich die Tür. Sofort springt mir Lauren um den Hals. Ein besorgter Ausdruck breitet sich auf ihrem Gesicht aus. ,,Was ist passiert Jane? Wieso bist du so traurig?"

Dabei sieht sie mich so aufrichtig an, dass mir das Herz in die Hose rutscht. Verdammt. Das hat sie einfach nicht verdient. Sie sollte einen Freund haben, der sie aufrichtig liebt und eine beste Freundin, die sie wirklich glücklich macht.

Ich kann mich nicht dazu bringen, sie anzusehen. Also sage ich einfach nur: ,,Folge mir." Und gehe in mein Zimmer.

Ich höre wie die Haustür ins Schloss fällt. Anschließend kommt Lauren in mein Zimmer.

,,Jetzt sag schon. Ich mache mir wirklich Sorgen." Ich atme tief durch und setzte mich auf mein Bett. ,,Setz dich lieber. Und hier." Ich reiche ihr eine große Box Taschentücher.

,,Also...", setze ich an, stoppe mich dann aber. Lauren sieht mich aufmunternd an und drückt meine Hand beruhigend. ,,Ich..also...ähm", stottere ich und verfluche mich innerlich. Ich muss es ihr sagen. Wieso kann ich es nicht einfach aussprechen? Ich sollte es kurz und schmerzlos machen. Das wäre das Beste für uns beide.

Undercover enemy (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now