36. Kapitel

109 8 0
                                    

Kaden POV

Verachtend beobachte ich das verlassene Haus im Wald, welches ungefähr eine halbe Stunde von der Hauptstadt entfernt ist. Durch mein Fernglas sehe ich die Männer darin, die eifrig Pläne schmieden, doch von meiner Anwesenheit nichts mitbekommen.

Die verbleibenden Agenten meines Vaters.

Wie ich hierher komme? Da ich kein Aufsehen erregen wollte, musste ich den Einsatz sorgfältig planen. Weder die Sereni noch Erik durften davon Wind bekommen. Denn sonst wäre alles, wofür ich gearbeitet habe, zunichte gewesen.

Mit der Hilfe meiner Schwester war ich über jeden ihrer Züge zu informiert. Dank ihr kenne ich die Anzahl und Identitäten der Spione, jegliche technische Ausrüstung, die sie bei sich haben und vor allem weiß ich aufgrund genauster Planung wie ich sie sicher ausschalten kann.

Sie können mir nicht entkommen.

Gekonnt schleiche ich mich an allen Kameras und Sicherheitseinrichtungen vorbei. Da ich deren Standorte aufgrund intensiver Vorbereitung kenne, ist mir dies ein Leichtes. Vorsichtig nähere ich mich der Hintertür. Sie ist um einiges weniger bewacht, was mir einen Vorteil verschafft. Lautlos betrete ich das Haus und lande in einem kleinen Flur. Es riecht muffig und Staub kitzelt in meiner Nase, sodass ich ein Niesen unterdrücken muss.

Gedämpfte Stimmen dringen in mein Ohr und ich folge ihnen, bis ich in einem größeren Raum ankomme. Ich halte mich im Schatten der Lampe versteckt und beobachte sie. Nun kann ich die Stimmen und Personen genau erkennen. Es sind sieben Agenten; einschließlich Erik. Sie sitzen auf einer Couch in der Ecke des Raumes und unterhalten sich und lachen. Keiner achtet so wirklich auf die Sicherheitskameras. Ich grinse abschätzig.

Sie wiegen sich in Sicherheit. Keiner von ihnen glaubt, dass jemand ihnen hier etwas tun könnte. Da haben sie mich wohl unterschätzt.

Ich lade meine Pistole und in einem geeigneten Augenblick feuere ich drei Schüsse ab. Schon fallen die ersten drei um. Wenn ich mich nicht getäuscht habe, war auch Erik darunter. Das hat der Mistkerl verdient. Schnell verschwinde ich wieder im Schatten, um mein Magazin nachzuladen. Durch die Schüsse alarmiert, greifen die Anderen nach ihren Waffen und sehen sich nach der Bedrohung um. Blitzschnell schieße ich noch drei Mal. Allerdings verfehle ich einmal, weshalb die verbleibenden Zwei die Zeit nutzen und auf mich schießen. Gerade noch rechtzeitig kann ich in Deckung gehen und den fliegenden Kugeln ausweichen. Nachdem sie eine Salve abgefeuert haben, ist es erstmal ruhig.

Leise lade ich nach und lausche nach den Anderen. Noch im selben Moment springen sie um die Ecke und richten ihre Waffen auf mich. Erschrocken starren sie mich an. Ja, mit mir hat hier wirklich niemand gerechnet. Sie mögen in der Überzahl sein, doch in Sachen Kampfkunst bin ich ihnen weit überlegen. Im Handumdrehen habe ich beide entwaffnet und erledige auch sie mit meiner Pistole.

Einen Moment lang stehe ich einfach nur inmitten der Leichen und betrachte sie emotionslos. Dann richte ich noch etwas Verwüstung an um es wie einen Kampf aussehen zu lassen. Zusätzlich durchsuche ich ihre Computer und lösche jegliche Informationen über mich aus ihren Netzwerken. Ich verwische meine Spuren und verlasse dann das Haus.

Kurz überlege ich, den Tatort anzuzünden, doch verwerfe den Gedanken schnell wieder, da es viel zu viel Aufmerksamkeit auf den Fall richten würde. Ein Feuer würde schnell bemerkt und könnte vielleicht nicht alle Beweise vernichten.

Ohne Reue entferne ich mich schnurstracks von dem Haus.

Mein Vater mag gerissen sein, doch die Rache ist mein.
---------------

Später sitze ich dann in meinem Auto und freue mich über den Schlag, den ich meinem Vater verpassen konnte.

Bis die Leichen entdeckt werden, wird es dauern. Keine Spur wird dann noch zu mir führen und ich kann dieses Leben weiterhin genießen.

Undercover enemy (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now