32. Kapitel

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Kaden POV

Nach einem anstrengenden Arbeitstag freue ich mich schon darauf Jane endlich wiederzusehen.

Als ich die Wohnung betrete, beschleicht mich ein komisches Gefühl. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber irgendetwas sagt mir, dass etwas passieren wird. Ob es gut oder schlecht ist, weiß ich leider nicht.

Kaum habe ich die Tür hinter mir geschlossen, vernehme ich auch schon aufgeregte Schritte. ,,Du bist wieder da!" Jane springt mir in die Arme und drückt mich fest. Etwas überrumpelt stolpere ich nach hinten, bevor ich mich wieder fange und meine Arme um sie lege. ,,Nicht so stürmisch.", lache ich und schiebe sie sanft von mir um ihr ins Gesicht zusehen, ,,Ich war doch nur ein paar Stunden weg."

Sie grinst mich an. ,,Ich weiß, aber ich muss dir was ganz Wichtiges sagen." Ich hebe eine Augenbraue. ,,Achso? Na dann schieß mal los." Jane schüttelt aufgeregt ihren Kopf. ,,Nicht hier, komm erst mal rein." Sie greift nach meiner Hand und zieht mich ins Wohnzimmer.

Gerade will ich sie fragen, was denn los ist, als ich bemerke, dass wir nicht allein sind. Überrascht klappt mein Kiefer runter, nachdem ich die Person in unserem Wohnzimmer erkannt habe.

,,Jasmine?"

Ich traue meinen Augen kaum. Vor mir steht doch tatsächlich meine kleine Schwester, die ich seit vier Jahren nicht mehr in Person gesehen habe. Wie erstarrt sehe ich sie an unfähig mich zu bewegen.

Was tut sie hier? Wie ist sie hergekommen? Hat mein Vater etwas damit zutun?

,,Jetzt sie mich doch nicht so an. Es ist solange her." Sie tritt auf mich zu und umarmt mich stürmisch. Erst unsicher erwidere ich die Umarmung schließlich. ,,Was tust du hier?", frage ich nach einer Weile. ,,Ich wollte meinen großen Bruder mal wieder sehen.", sagt sie zwinkernd, ,,Aber ich muss auch mit dir reden." Sie blickt mich ernst an und ich verstehe sofort.

,,Erst muss ich dir jetzt unbedingt die Neuigkeit erzählen!", sagt Jane aufgeregt und umschließt meine Hände mit ihren. Gespannt warte ich auf die Neuigkeit. Sie holt einmal tief Luft, bevor sie die Bombe platzen lässt.

,,Ich bin schwanger."

Erwartungsvoll sieht Jane mich an. Ich brauche eine Weile um ihr Gesagtes zu verstehen. Es will mir einfach nicht in den Kopf gehen. Es kam so unerwartet. Sprachlos starre ich sie an. ,,Nicht gut?", fragt sie leise, als ich nicht antworte und sieht betreten zu Boden. Ich erwache endlich aus meiner Starre und nehme ihr Gesicht in meine Hände. ,,Nein, das ist großartig." Ich ziehe sie an mich ran und halte sie fest. ,,Ich war nur überrascht, das ist Alles.", nuschele ich in ihre Haare und küsse sie auf den Kopf.

Nur langsam begreife ich es. Ich hätte niemals gedacht, dass der Tag kommen würde, an dem ich diese Worte höre. Sie ist schwanger. Das bedeutet, ich werde Vater. Ein unbekanntes Gefühl dringt in mein Herz und lässt es anschwellen. Ich verstärke meinen Griff um sie. Jetzt muss ich sie noch mehr beschützen. Denn sie ist jetzt nicht mehr allein. Sie trägt unser ungeborenes Kind in sich.

Irgendwo tief in mir finde ich jedoch auch Zweifel. Ich weiß, dass Jane eine großartige Mutter sein wird. Nur zu gut kann ich mir vorstellen, wie liebevoll sie unserem Kind die Welt zeigen wird.

Aber kann ich auch ein guter Vater sein?

Von meinem habe ich nie erfahren was Liebe bedeutet. Und trotzdem bin ich ihm so ähnlich. Was wenn ich meinem Kind ein ebenso schlechter Vater bin? Der Gedanke zerbricht mir das Herz.

Und noch ein weiterer Grund mich von meinem Vater zu trennen.

Ich will nicht, dass mein Kind in meine Welt gezogen wird. Es soll geliebt und behütet aufwachsen können. Wenn mein Vater davon erfährt, dann gibt es richtig Ärger. Für ihn ist es schon unverzeihlich, dass ich mich in eine Sereni verliebt habe. Wenn er von ihrer Schwangerschaft wüsste, dann....

Undercover enemy (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now