30. Kapitel

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Kaden POV

,,Was meinst du mit ,ich bin nicht an das Forschungslabor rangekommen'? Du hast mir gesagt, dass du alles unter Kontrolle hast!"

Mein Vater ist außer sich vor Wut. Was ich irgendwie auch verstehen kann. Ich habe mich seit 2 Monaten nicht mehr bei ihm gemeldet.

Aber ich war einfach zu beschäftigt. Ich habe meine Zeit mit Jane verbracht und vor einiger Zeit ist sie auch bei mir eingezogen.

Ich könnte nicht glücklicher sein. Endlich habe ich sie bei mir. Ich kann sie küssen und im Arm halten wann immer ich will.

Jeden Tag wenn ich aufwache, ist das Erste was ich sehe ihr schönes Gesicht. Meine Welt erscheint so viel heller jetzt wo ich sie jeden Tag an meiner Seite habe. Ich fühle mich stärker als je zuvor und ich liebe es.

Ich liebe sie.

Und ich will, dass es niemals endet.

,,Es gab eine...unvorhergesehene Entwicklung der Ereignisse.", druckse ich herum.

,,Was denn für unvorhergesehene Ereignisse? Du wolltest mir Informationen bringen! Und das schon vor 2 Monaten.", wettert mein Vater und ich zucke zusammen.

Ich kann ihm nicht von Jane erzählen. Er würde ihr weh tun und sie aus dem Weg räumen, damit die Mission erfolgreich wird. Das kann ich nicht zulassen.

Und was wenn er herausfindet, dass sie die Prinzessin ist? Das würde sie in noch größere Schwierigkeiten bringen.

Ich setzte zu einer Antwort an, doch er unterbricht mich. ,,Es ist dieses Mädchen, stimmt's? Ich wusste doch, dass sie dich ablenkt."

Ich erbleiche und weiß nicht, was ich sagen soll. Er deutet mein Schweigen als Bestätigung. ,,Ich kann es nicht glauben. Du solltest von allen am besten wissen wie wichtig diese Mission ist! Aber anstatt dich zu konzentrieren, legst du legst irgendso ein Mädchen flach!"

Ich balle meine Hände zu Fäusten. Wie kann er nur so über Jane reden! ,,Sie ist nicht nur ,irgendso ein Mädchen'! Ich liebe sie!", feuere ich wütend zurück.

Mein Vater lacht spöttisch. ,,Du liebst sie nicht. Das ist nur körperliche Anziehung. Sobald du mit ihr schläfst, wirst du jegliches Interesse an ihr verlieren."

Ich funkele ihn an und öffne den Mund um zu protestieren, doch er unterbricht mich. ,,Kein weiteres Wort. Sorge einfach dafür, dass du deine Mission erfolgreich beendest. Und denk an meine Worte: sonst muss ich sie aus dem Weg räumen."

Damit legt er auf.

Fassungslos sitze ich auf dem Sofa. Jane kommt erst in ein paar Stunden wieder, doch meine Gedanken sind trotzdem bei ihr.

Oder zumindest bei den Worten meines Vaters.

Es ist schwierig. Das war mir von Anfang an klar.

Einerseits will ich diese Mission erfüllen, aber andererseits möchte ich Jane nicht verlieren.

Bisher war es eine Sache beides unter einen Hut zu bekommen, doch nun weiß mein Vater, dass ich sie liebe.

Und wenn ich nicht die Ergebnisse liefere, die er erwartet, dann wird er seinen Frust an ihr auslassen und sie gegen mich verwenden. Das darf nicht passieren.

Ich bin hin und her gerissen.

Und eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf fragt sich, ob er vielleicht sogar Recht haben könnte.

Nein. Das darf ich nicht denken! Ich liebe sie doch.

Aber was wenn es wirklich so ist? Was wenn es wirklich nur körperliche Anziehung ist? Was, wenn ich wirklich das Interesse an ihr nach einer gemeinsamen Nacht verliere?

Ich meine, sie ist definitiv wunderschön. Und bis jetzt haben wir auch noch nicht miteinander geschlafen.

Dieser Gedanke macht mir Angst. Und plötzlich wird mir etwas klar: mein Vater hat das absichtlich gesagt. Er wollte, dass ich an der Liebe zweifle und etwas tue, dass ich später bereuen werde.

Und das Problem ist, dass er sogar erfolgreich war. Ich will so nicht denken, aber...

Aber es nagt an mir. Was wenn er Recht hat?

Ich brauche Klarheit. Und das bedeutet, dass wir es tun müssen.

Heute Nacht.
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Einige Stunden sind nun seit dem Telefonat vergangen. Ich denke immer noch an Dad's Worte. Ich weiß nicht, ob er Recht hat oder nicht.

Aber ich bin fest entschlossen es heute durchzuziehen. Ob es nun körperliche Anziehung ist oder nicht.

Ich brauche Gewissheit.

Also gehe ich in unser Zimmer, wo Jane im Bett liegt und ein Buch liest und küsse sie.

Manchmal machen wir das so. Wir küssen uns einfach so, weil wir es gerade brauchen. Normalerweise stoppt es bei ein bisschen berühren. Doch heute nicht.

Heute brauche ich mehr.

Ich nehme ihr das Buch aus der Hand und lege es auf den Nachttisch. Dann vertiefe ich den Kuss und drücke sie fest an mich.

Wir machen weiter und nach einer Weile verabschieden sich auch unsere Klamotten auf den Boden.

Mittlerweile ist uns beiden wohl klar, dass es heute nicht mit ein bisschen Fummeln enden wird, sondern, dass wir es endlich tun werden. Dennoch muss ich sichergehen. Letztendlich will ich sie nicht verletzten, egal was passiert.

,,Ist das auch wirklich in Ordnung für dich?", frage ich besorgt und streiche über ihre Wange. Jane küsst mich versichernd und lacht. ,,Ich kann ja auch nicht für immer eine Jungfrau bleiben, oder? Außerdem liebe ich dich. Ich vertraue dir."

Sie vertraut mir.

Mein Herz bricht bei ihren Worten und sofort befällt mich ein schlechtes Gewissen. Ich sollte ihre Liebe nicht so ausnutzen. Ich sollte das hier nicht tun.

Aber irgendwas in mir will das. Sehr sogar.

Der Gedanke daran, sie so zu sehen und zu spüren, lässt Blut in meine Lendengegend fließen und meinen Körper vor Vorfreude erzittern.

Vorsichtig dringe ich in sie ein und stoppe, als ich ein schmerzvolles Stöhnen vernehme. Sofort überkommt mich Schuld. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Sie vertraut mir und ich nutze sie so aus. Ängstlich sehe ich ihr in die  Augen. Hasst sie mich jetzt? Besorgt darüber, dass ich sie verletzt haben könnte, will ich mich entfernen, doch sie signalisiert mir mit einem Nicken, dass es in Ordnung ist. Augenblicklich übernimmt mein Verlangen mich wieder und ich gebe mich diesem hin.

Langsam beginne ich mich zu bewegen. Mein Blut pumpt in meinen Adern und mein Atem rast. Das Gefühl sie so zu spüren ist einfach....unglaublich.

Ich fühle mich vollständig, so als wäre ich endlich komplett. Mein Herzschlag verschmilzt mit ihrem und ich vergesse alles um mich herum.

Die leisen Laute der Lust, die sie von sich gibt, bringen mich um den Verstand und spornen mich in meinem Tun weiter an. Ich kann nicht aufhören. Ich bin wie in einem Rausch und der Drang, sie für immer so zu halten, sie zu meiner zu machen, steuert mich.

Ich verliere jegliches Zeitgefühl, während ich ihren zarten Körper an mich presse und ihre weichen Lippen koste. Unsere nackte Haut reibt heiß aneinander und Ströme purer Lust durchfluten mich.

Irgendwann spüre ich, wie ich an meinem Höhepunkt angekommen bin. Nach einem letzten Stoß ziehe ich mich aus ihr heraus. Kurz darauf explodiert mein Verlangen in einer letzten göttlichen Welle der Lust und heiße Ströme der Befriedigung jagen durch meine Adern.

Eine Weile tut keiner von uns beiden etwas. Wir sind einfach nur da, genießen die Nähe des Anderen und versuchen unsere rasenden Pulse zu beruhigen.

Dann breche ich auf ihr zusammen und bette meinen Kopf auf ihre weiche Brust. Ihre Arme legen sich um mich und sie fährt mit ihren Fingern zärtlich durch meine Haare. Ich versuche meinen beschleunigten Atem unter Kontrolle zu bekommen und inhaliere ihren süßen Duft.

Mein Körper ist im Augenblick befriedigt. Aber meine inneren Dämonen hungern schon nach mehr.

Und in dem Moment wird mir klar:

Ich kann sie niemals gehen lassen.

Undercover enemy (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now